Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
sich keine BlöÃe geben.
»Ich nehme dich fest, Vater«, sagte Goren langsam. »Drakenhort ist in unserer Hand. Wirst du dich widersetzen?«
Ruorim deutete auf das nachtdunkle Land. »Nadel ist dort drauÃen.«
»Du hast verloren«, erwiderte Goren. »Die Orks, die Menschen, die Zwerge â selbst die Elfen kommen. Sie werden euer Heer vernichten, zusammen mit Nadel. Deine Herrschaft war kurz, aber du solltest sie beenden, solange sie so gut ist wie jetzt und die Drakhim dich in achtungsvoller Erinnerung bewahren werden.«
»Ihr könnt mich nicht fangen«, sagte Ruorim. »Das ist noch niemandem gelungen. Frag deine mickrigen Freunde.«
Buldr trat nach vorn und hob die Axt. »Immerhin sind wir bewaffnet«, sagte er grinsend. »Das muss dich doch gewaltig ärgern.«
»Menor«, sagte Weylin spöttisch. »Mein Liebster, willst du nicht herkommen und mich küssen? Ich würde es dir gewähren, in dieser besonderen Nacht.«
»Weylin«, sagte Menor tonlos. »Wie schön du bist ...«
Die dünne Kleidung verbarg nichts von ihrem anmutigen Körper. Sie lachte hell und breitete die Arme aus. »Du wirst mir niemals etwas antun, nicht wahr? Und ebenso wenig zulassen, dass mich sonst einer anrührt. Dafür würde ich dich auch reich belohnen, mit Genüssen, die du dir kaum zu erträumen wagst ...«
»Hör auf«, krächzte er heiser. Auf seinem Gesicht stand verzweifelte Sehnsucht, und es schien fast, als würde er sich in Bewegung setzen.
»Drakhim gegen Drakhim«, sagte Goren leise zu seinem Vater. »Willst du das wirklich? Wir hätten dich schon längst töten können, aber ich habe dieses sinnlose BlutvergieÃen satt, und ich halte mich an das eherne Gesetz.«
Ruorim blickte sich suchend um.
»Sie sind nicht mehr da«, klärte Sternglanz ihn auf. »Sie sind mit ihren Herren gegangen â auf immer.«
Nun wirkte der dunkle Drakhim doch ein wenig in seiner Selbstsicherheit erschüttert. »Du kannst mir nicht meinen Anspruch nehmen, Goren, auf den ich so lange warten musste. Das lasse ich mir nicht von meinem eigenen Sohn gefallen.« Seine Hand ballte sich zur Faust. Ein unheilvolles Licht entzündete sich in seinen Augen.
»Vergiss deine Magie!«, rief Sternglanz. »Ich werfe sie zurück auf dich!«
Aber so schnell gab Ruorim nicht auf, trotz seiner unterlegenen Lage. Er warf den Becher Wein auf Goren, der ihm am nächsten stand, und war auf dem Sprung zur Flucht; doch dann ging es durcheinander und sehr schnell, und alles geschah gleichzeitig.
Aus dem Dunkel tauchte plötzlich Enart Beidhand mit gezückten Schwertern auf, doch Hag der Falke war auf der Hut gewesen. Er hatte ständig auf die Rückendeckung geachtet und das Aufblitzen der Klingen im Fackelschein gesehen, bevor der Mann auftauchte. Das Schwert lag schon in Hags Hand, und er parierte den ersten Stoà und wich dem zweiten aus. Enart war mit zwei Schwertern im Vorteil, aber Hag war jünger â und sehr viel schneller. Er lieà sich gar nicht erst auf Mätzchen ein, sondern setzte auf ein kurzes Manöver. Er sprang hoch und drehte sich, während der Gegner die Schwerter neu koordinierte. Enart hatte den Fehler begangen, Hag zu nah an sich heranzulassen, und auf kurze Distanz waren die langen Klingen nicht geeignet. Auf dem Balkon selbst war auch zu wenig Platz, um den kunstfertigen Einsatz der Schwerter ausüben zu können. Schon trat Hag Enart gegen die Kniescheibe, duckte sich gleichzeitig, tauchte unter dem nächsten Hieb hindurch. Er parierte erneut und ging seitlich wieder in Stellung, während der Mann mit einem Schmerzlaut das Gleichgewicht verlor und leicht zusammensackte. Mit einem einzigen wuchtigen Hieb schlug Hag Enart die linke Hand ab. Blut spritzte, und Ruorims Stellvertreter brach schreiend zusammen. Buldr, dessen Axt schon bereit war, beendete es schnell.
In diesem Moment jedoch zückte Weylin Mondauge ein Messer und ging auf Goren los, der gerade vor dem heranfliegenden Becher Wein zur Seite sprang. Mordlust blitzte in ihren Augen, und sie hätte Goren erwischt, bevor er ausweichen und bevor Ruorim sie aufhalten konnte, der sie im selben Moment mit einem Aufschrei ansprang. »Wahnsinnige! Nicht!«
Doch da warf sich ihr Menor entgegen. Mit einem lauten »Nein!« stürmte er vor, genau in dem Moment, als sie Goren angriff. So wie Hag zuvor
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