Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
aber irgendwie ⦠verstand ich sie. Und sie mich. Sie fragten mich, wo ihre Gefährten seien, und ich sagte ihnen, dass sie nicht mehr existierten. Daraufhin zögerten sie.«
»Ich kann mir vorstellen, dass sie das beschäftigt hat«, murmelte er.
»Sie sagten mir, dass sie nur deswegen an diesem Ort seien, weil sie gespürt hätten, dass zwei ihrer Diener hier seien.«
»Die Todeswandler â¦Â«
»Du kennst sie?«
»Sie waren diejenigen, die mich entführt haben. Die Gestaltwandler.«
Sternglanz wirkte für einen Augenblick aus der Ruhe gebracht. »Verâ¦stehe. Deshalb also waren sie hier â¦Â«
»Da drauÃen, in Ruorims und Nadels Diensten. Sie haben die Rückseite der Festung bewacht.«
»Sie waren das namenlose Grauen, das dort lauern soll. Wir hörten davon.« Sternglanz nickte. »Ich habe glücklicherweise die richtigen Schlüsse daraus gezogen, sobald die Klirrenden von ihnen sprachen. Ich sagte es ihnen, und sie riefen nach ihnen.«
Goren schüttelte es. »Ich habe gesehen, wie sie hinzukamen â¦Â«
»Die Klirrenden schienen erfreut darüber und nahmen die Todeswandler in sich auf. Dann ⦠sagten sie mir, dass sie gehen würden. Für immer.«
Goren wagte kaum, den Worten trauen zu können. »Wirklich �«
»Ich habe keinen Beweis dafür«, sagte sie ruhig, »aber ich bin sicher, dass die Klirrenden hinter die Schleier zurückgekehrt sind. Sie sind fort.«
»Du denkst nicht, dass sie nur Verstärkung holen wollen?«
»Sie sagten, sie wären fertig mit uns. Sie hätten kein Interesse mehr.«
Goren schluckte. »Und wer sie sind â¦Â«
Sie schüttelte den Kopf. »Goren, ich habe keine Ahnung, wer oder was sie sind, und was sie eigentlich hier wollten; es war schwierig genug sich zu verständigen. Diese Wesen kann ich nicht erfassen, das ist einfach unmöglich. Sie sind unglaublich fremd. Aber jetzt sind sie weg.«
»O weh«, äuÃerte Buldr auf seine bodenständige Art, der sich gerade aufgerappelt hatte. »Auch, wenn ich erleichtert sein sollte â ich bin ⦠ja, verwirrt. Damit ist nämlich der Bund ebenso beendet, schlagartig und für immer. Schwere Zeiten werden auf uns zukommen â¦Â«
»Vielleicht auch nicht«, meinte Sternglanz. »Vielleicht haben alle etwas daraus gelernt.«
Alle standen wieder und hatten sich einigermaÃen erholt. Sie richteten ihre Gedanken nach vorn, auf das, was nun wichtig war, genauso wie es wahrscheinlich drauÃen allen erging. Es mochte vielleicht anderswo auf Blaeja so manches Tier und zartes Pflänzchen geben, das sich jetzt erleichtert fühlte und sich des Lebens erfreute, aber an der Situation vor Drakenhort hatte sich nichts geändert. Der Krieg stand ins Haus, der Auftritt und Abzug der Klirrenden war nur eine kurze Unterbrechung gewesen, die noch niemand so recht begriff und vielleicht auch nie begreifen würde.
Menor keuchte und pustete, als wäre er zu lange unter Wasser gewesen. Hag stieà ihn leicht in die Seite. »Haltung, Mann, wir treten gleich Ruorim gegenüber, und ich möchte nicht wieder so jämmerlich dastehen wie das letzte Mal.«
Sternglanz sah alle streng an. »Bereit?«
Sie strafften unwillkürlich die Haltung. »Bereit.«
Sie erneuerte den Schutz und kehrte mit den Gefährten in die Zwischenwelt zurück. Wie viel Angst jeder von ihnen hatte, würde keiner jemals zugeben. Doch alles war nur noch grau, und nichts klirrte mehr.
Goren tastete nach Sternglanzâ Hand, während sie die Treppe hinaufstiegen, und hielt sie fest. Sie entzog sie ihm nicht.
Sie gingen unter dem magischen Schutz der Nyxar bis auf den Balkon, wo Ruorim ahnungslos zusammen mit Weylin Mondauge stand und Wein trank. Er hatte sich offensichtlich nicht sonderlich für das kleine Scharmützel dort unten interessiert und sich lieber angenehmeren Dingen gewidmet. An der leichten Bekleidung war ersichtlich, was die beiden zuvor getan hatten, und Ruorims Haltung zeigte deutlich, dass er das Spiel in Kürze fortsetzen wollte.
Die Elfe stieà einen entsetzten Laut aus, als ihre ehemaligen Freunde urplötzlich wie aus dem Nichts auftauchten.
Ruorim wandte sich langsam um, und wenn er erstaunt war, so zeigte er es nicht. Seine rechte Hand zuckte, aber er schien sich rechtzeitig zu erinnern, dass er keine Waffe bei sich hatte, und wollte
Weitere Kostenlose Bücher