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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Jahre über stets bereitzuhalten. In Windeseile waren Soldaten, Krieger und Waffenfähige mobilisiert, die Frauen brachten ihre Kinder in Schutzhäusern unter, die geheime Zugänge zu Kellerbereichen hatten. Marktstände wurden abgebaut, die Waren sicher versteckt, die Vorratslager mehrfach gesichert, an größeren Kreuzungen Barrikaden errichtet. Die Pferde wurden gesattelt und für einen Ausfall bereit gehalten, die Wehrgänge mit Bogenschützen besetzt, Öl in Kesseln vorbereitet, um rasch erhitzt zu werden.
    Innerhalb eines Tages war aus der offenen, freundlichen Stadt Guldenmarkt eine einigermaßen gesicherte Festung geworden. Die Bauern aus der Umgebung waren bis zum nächsten Morgengrauen allesamt mit wenigen Habseligkeiten, vor allem aber dem Vieh eingetroffen. Händler erhielten keinen Zutritt mehr und mussten wieder abreisen. Aber es kamen ohnehin nicht mehr viele, die Nachricht von der vorrückenden Schar hatte sich in Windeseile herumgesprochen. Darwin Silberhaar schickte Boten zu anderen Städten mit der Bitte um Beistand. Ihm war bewusst, dass vermutlich keine Unterstützung kommen würde.
    Am dritten Tag klopfte ein leicht gerüsteter Späher mit einer weißen Fahne ans Stadttor und wurde eingelassen, nachdem er sich sämtlicher Waffen entledigt hatte.
    Darwin Silberhaar empfing ihn in seiner Halle, umgeben von der Leibgarde, mit Derata an der Seite seines Thronstuhls. Goren war ebenfalls anwesend, auf Geheiß seiner Mutter allerdings am Rand der Garde, das Gesicht von einem Helm verhüllt.
    Der Bote neigte leicht den Kopf zum Gruß. »Mein Herr Ruorim Schwarzbart, Meister der Unzerbrechlichen Klinge und Magus der Hohen Künste, entbietet Euch seinen Gruß, Darwin Silberhaar, Herr der Veste von Guldenmarkt. Die ruhmreiche Schar der Drachenreiter bereitet sich im Dienste der Menschen auf eine große Schlacht gegen die Elfen des Südens vor und bittet Euch um bereitwillige Aufnahme der Soldaten, denn wir benötigen Herberge und Versorgung, um mit vollem Einsatz unserem Volk dienen zu können.«
    Der Statthalter zuckte mit keinem Muskel. Sein Kinn ruhte auf seiner Hand, der Arm auf die Lehne gestützt. »Salbungsvolle Worte für einen ungeschlachten Räuber, das muss ich lobend feststellen«, sagte er ruhig.
    Das bisherige Rascheln, Scharren und leise Klingeln in der Halle erstarb. Niemand regte sich mehr, keiner wagte noch ein Räuspern. Selbst das zuvor munter prasselnde Feuer in den großen Kaminen duckte sich leise knisternd. Alle Blicke waren auf Darwin gerichtet, den man bisher nur als gütigen, sanften Mann erlebt hatte.
    Das Gesicht des Boten verdunkelte sich vor Wut. Offensichtlich hatte er sich diesen Auftritt anders vorgestellt. »Ich bin unempfänglich für Beleidigungen, mein Herr«, stieß er zähneknirschend hervor. »Ich bin nur ein Bote, ohne jede Wertung, neutral und sachlich.«
    Â»Ein Räuber wie dein Herr«, wiederholte Darwin und lehnte sich zurück. »Man kann es noch so sehr in schöne Worte kleiden, Raub bleibt Raub und Diebstahl Diebstahl. Tatsache ist, ihr wollt unsere schöne Stadt besetzen, euch breitmachen wie Aasvögel, zechen, plündern, schänden und töten, was sich euch in den Weg stellt. Ihr wollt uns alles nehmen, und wenn wir Glück haben, bleibt uns noch ein bisschen Leben übrig, bis ihr fertig seid und satt und zufrieden abzieht. Schert euch weg hier, Unglücksbote! Wir sind eine freie Stadt und werden es auch bleiben.«
    Â»Ihr macht einen schweren Fehler«, erwiderte der Bote mit einem wilden Knurren in der Kehle. Seine Stimme hallte hohl durch den Saal. Er war umringt von schwer bewaffneten Männern, deren Mienen Entschlossenheit zeigten, nicht den leisesten Anflug von Furcht. Gewiss eine Erfahrung, die der Mann noch nicht oft gemacht hatte. »Man berichtete mir, dass Ihr ein vernunftbegabter Mann seid.«
    Â»Und gewiss berichtete man dir auch, dass ich ein gelehrter Tölpel bin, dessen Waffe die Feder ist, nicht das Schwert«, versetzte der Statthalter. »Doch bist du nicht der Erste, der Freundlichkeit mit Dummheit verwechselt, und ich habe vor allem keine Angst. Unsere Stadt ist bereit, eurem Ansturm standzuhalten. Wir können eine jahrelange Belagerung durchstehen. Ihr auch?«
    Der Bote ließ den Stab mit der weißen Fahne fallen. »Das ist Euer Todesurteil!«, schrie er.
    Â»Ganz im Gegenteil«, meinte

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