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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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spürte, wie sein Herz aus der Brust sprang, auf den Boden fiel und in tausend Stücke zerbarst.
    Helim trat nahe zu ihm, ohne zu merken, dass sie dabei die Scherben knirschend unter ihren Schuhen zermalmte. Sie berührte sacht seine Wange. »Du bist ein stattlicher, netter Bursche, und ich hatte immer viel Freude mit dir«, sagte sie sanft. »Aber du bist nun einmal ein Habnix. Und das wirst du auch bleiben. Zachury wird einmal Statthalter, weil Darwin Silberhaar keine eigenen Kinder hat, und auch wenn der Alte einen Narren an dir gefressen hat und dich fast als Sohn betrachtet, wirst du nie so hoch aufsteigen. Du hast nun einmal keine Herkunft.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und verließ ihn mit einem Lächeln.
    Goren starrte auf die Scherben zu seinen Füßen und lauschte dem raschelnden Wind draußen, der von kalten Tagen voller Regen und Nebel erzählte.

3.
Deratas letzter Kampf

    In den nächsten beiden Jahren lernte Goren, sein Talent besser zu nutzen. Nach der Trennung von Helim war er schweigsam und in sich gekehrt, er ging kaum noch in den Grimmigen Ork und suchte nicht mehr die Nähe Anderer. Innerhalb eines einzigen Tages war er erwachsen geworden. Auf einmal verstand er seine Mutter und fühlte sich ihr auf seltsame Weise näher denn je, obwohl sie sich nach wie vor weigerte, seine Fragen zu beantworten. Goren konzentrierte sich vor allem darauf, sein Kriegshandwerk zu verbessern und seinen Körper in beste Verfassung zu bringen. Derata gestattete ihm jetzt hin und wieder, mit Goldpfeil auf Erkundung um Guldenmarkt zu reiten. Ein großer Vertrauensbeweis. Und eine gute Gelegenheit, um die weitere Umgebung besser kennenzulernen und vor allem einfach mal die Zügel lang zu lassen und dem Hengst freien Lauf zu gewähren. Das genossen Pferd und Reiter, aber die Pflicht wurde dabei nicht vernachlässigt. Goren hätte sich sonst nicht mehr unter die Augen seiner Mutter gewagt.
    Eines Tages rief Darwin Silberhaar ihn zu sich. »Goren, mein Junge, du bist nun fast erwachsen. Deine Ausbildungszeit ist zu Ende, sowohl bei deiner Mutter als auch bei Magister Altar. Was wirst du dann tun?«
    Die Antwort fiel Goren nicht leicht. »Ich werde Guldenmarkt verlassen, Herr«, antwortete er nervös, aber aufrichtig. »Diese Mauern sind zu eng für mich, und der Wald um uns herum. Ich muss hinaus in weites Land und meine Bestimmung finden.«
    Â»Darüber wird deine Mutter traurig sein«, sagte Darwin, doch dem Tonfall seiner Stimme nach war eher er es, der Kummer darüber empfand.
    Â»Das hat sie nicht zu entscheiden, mit Verlaub«, versetzte Goren. »Sie hat ihr Volk verlassen, um mich zu einem freien Menschen zu erziehen.«
    Â»Und wenn ich dich bitte, bei mir zu bleiben?«, fragte der Statthalter leise. »Mit deinem magischen und kämpferischen Talent hätte ich dich gern als Berater an meiner Seite, damit Guldenmarkt nicht in Bedeutungslosigkeit versinkt, sondern ihren hohen Status behält. Drohender Krieg hin oder her, ich möchte Schulen bauen und den Markt vergrößern, und ich will das Handwerk anlocken. Du könntest mir dabei helfen und Zachury den Boden bereiten, wenn er mir nachfolgt.«
    Goren zog bekümmert die feinen schwarzen Brauen zusammen. »Ich ... kann Euch niemals zurückgeben, was ich Eurer grenzenlosen Güte verdanke, Herr«, stieß er rau hervor. Seine Stimme hatte inzwischen ihren vollen Klang angenommen. »Jeder weiß, wie sehr ich Euch verehre. Ich verlasse Euch nicht gern, bitte glaubt mir das. Aber hier kann ich nicht bleiben, denn ich werde nie Anerkennung finden. Das wisst Ihr.«
    Â»Die Leute achten euch inzwischen sehr, deine Mutter und dich, weil wir mindestens ebenso viel euch beiden verdanken«, gab Darwin Silberhaar zurück.
    Â»Ja, sie achten uns in der Ferne, und meiden uns in der Nähe«, erwiderte Goren und lächelte schwach. Er starrte zum Fenster hinaus, wo Krähen ihre tollkühnen Flugkünste zeigten bei dem Versuch, sich gegenseitig einen kleinen Vogel abzujagen, der verzweifelt um sein Leben flatterte. »Ich kann es Euch nicht erklären, aber es treibt mich fort, von Mondwechsel zu Mondwechsel werde ich unruhiger, je wärmer es wird und der Sommerwind mich flüsternd lockt ...«
    Der Statthalter seufzte verhalten. »Ich verstehe. Ja, wirklich. Also werde ich dich schweren Herzens ziehen

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