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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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wahr?«
    Goren kehrte zum Geheimgang zurück und suchte nach dem Riegel, den Derata beschrieben hatte. Schließlich ertasteten seine Finger eine Art Ast, der nach kurzem Ziehen nachgab. Hastig schloss er die Tür, als von innen ein gewaltiges Rumpeln ertönte und deutlich hörbar der gesamte Gang einstürzte.
    Â»Einen neuen anlegen zu lassen kostet wieder eine Menge«, seufzte Darwin.
    Â»Dieser war wohl nicht teuer«, bemerkte Goren kritisch. Er nahm Altar den Beutel weg, stopfte die verstreuten Sachen wieder hinein und schulterte ihn. »Wir sollten nicht zu lange verweilen. Machen wir uns über die Lage kundig.«

    Goren kannte sich hier bestens aus; der Alte Mann wurzelte halb auf einem Hügel. Sie stiegen weiter hinauf, immer auf die Deckung der Bäume achtend. Doch bisher war alles still und friedlich. Es war früher Nachmittag, die Vögel gönnten sich eine kleine Gesangspause und die meisten Waldtiere dösten irgendwo im Dickicht.
    Von dem Hügel herab hatte man eine gute Sicht auf Guldenmarkt. Auf der Westseite des Hügels erhob sich der Himmelsstürmer aus dem Waldmeer, weit über die Erhebung hinaus. In nördlicher Richtung befand sich die Stadt.
    Oder was von ihr übrig war. Darwin Silberhaars Augen füllten sich mit Tränen, als er nur noch schwarzen Rauch und Feuerlohen sah. In die Stadtmauer waren große Löcher geschlagen, zum Teil war sie ganz zusammengebrochen. Viele Häuser waren Ruinen. Soldaten trieben Menschen mit Peitschen wie Vieh zusammen und aus der Stadt. Vorräte fanden sie so gut wie keine mehr, was sie zu zerstörerischen Wutausbrüchen gegen die Veste veranlasste. Sie warfen Statuen um, schleuderten faules Obst gegen die Mauern, verwüsteten den Garten. Magister Altars Turm, die höchste Erhebung der Veste, stand nicht mehr. Söldner schleppten kostbare Teppiche, Möbel, edlen Dekorationsschmuck ins Freie und warfen alles auf einen großen Haufen, den sie anzündeten.
    Â»Diese barbarischen Wilden«, schluchzte der Alchemist leise. »Sie zerstören unwiederbringliche Zeugnisse der Vergangenheit, die ich über Jahrzehnte hinweg sammelte ... und meine Forschungen ... meine magischen Utensilien ... ich bin der ärmste Mann ...«
    Â»Keiner von uns besitzt mehr etwas«, ließ sich Goren aus dem Hintergrund vernehmen. Er baute ein schnelles Lager auf, versuchte mit Tüchern und Decken, die er mit Buschwerk verband, eine Art Zelt herzustellen, und sammelte Moos für eine etwas weichere Unterlage zum Liegen. »Aber kommen wir so nicht auf die Welt?«
    Â»Weise Worte für einen Jungspund, nicht wahr?«, bemerkte der Magister schlecht gelaunt und wandte sich Goren zu. »Was machst du da?«
    Â»Wir werden hier übernachten, denn in zwei Stunden geht die Sonne unter«, antwortete Goren. »Der Platz ist gut, man hat eine hervorragende Rundumsicht, und wer sich anschleicht, wird bald entdeckt. Wobei ich nicht annehme, dass sie bereits nach uns suchen; sie sind im Augenblick viel zu sehr mit der Zerstörung beschäftigt. Sie gehen davon aus, dass ihr beide nicht weit kommen könnt, und von mir wissen sie nichts.«
    Â»Wie meint er das?« Altar wandte sich mit entrüstetem Gesichtsausdruck an den Statthalter.
    Â»Er hat recht.« Darwin Silberhaar seufzte. »Wir beide sind Gelehrte, Theoretiker, mein lieber Freund. Jahrzehntelang haben wir uns in unseren Bibliotheken vergraben und die Augen durch das viele Lesen geschwächt, aber vom Kriegshandwerk verstehen wir nicht das Geringste, und noch weniger vom Nomadendasein. Wir können froh sein, dass Goren bei uns ist. Ich hege tatsächlich Hoffnung, dass wir diesen Lumpen entgehen können.«
    Â»Was, was!«, begehrte Magister Altar empört auf. »Wir sollen uns auf den Habnix verlassen? Und hier übernachten, in unseren schmutzigen Sachen, die feucht wie Lehm sind und wie Schweinepisse stinken? Ohne Bett, unter freiem Himmel, nicht wahr?«
    Â»Schlimmer noch«, merkte Goren an. »Wir werden auch kein Feuer entfachen können, um unsere Kleidung zu trocknen und vielleicht frisches Wild zu braten. Dies wird eine kühle, feuchte Nacht mit einer mageren Mahlzeit.«
    Â»Das ist unter meiner Würde! Ich protestiere energisch!«, zeterte Altar.
    Â»Ihr habt keine Wahl«, erwiderte Goren gleichmütig. »Es gibt keine gemütliche Herberge im Umkreis von drei Wegstunden, sondern eher in

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