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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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erloschen. Die einzige Lichtquelle bot jetzt nur noch das funzelnde Licht von Darwin weiter vorn.
    Altar kam als letzter aus dem Kriechgang und rappelte sich auf. Mit angewidertem Gesicht versuchte er, den Schlamm abzustreifen. Er schlotterte vor Kälte, die Kleidung klebte an seinem mageren Körper und ließ ihn dadurch noch gebrechlicher erscheinen.
    Im Gänsemarsch und in leicht geduckter Haltung ging es jetzt stetig aufwärts. Dadurch wurde es Magister Altar schnell wieder warm. Er schnaufte und prustete und stolperte immer öfter. Plötzlich blieb Goren stehen, und Altar wäre beinahe in ihn hineingerannt.
    Â»Was soll –«, begann er keifend, doch er verstummte überrascht, als Goren seine Arme packte, sich mit dem Rücken zu ihm drehte und den kleinen Mann dann mit einem Ruck wie einen Reisebeutel auf seinen breiten Rücken zog. Solchermaßen bepackt trabte er still den Gang weiter, Darwin hinterher. Altar zog es ebenfalls vor, zu schweigen. Ihm wurde zwar schwindlig von der ungewöhnlichen Fortbewegungsart, aber seine Füße brannten wie Feuer, und er war völlig außer Atem. Er wollte es sich nicht mit dem Jungen verscherzen.
    Â»Die Fackel erlischt gleich!«, meldete der Statthalter warnend. »Ich hoffe, der Gang ist nicht mehr sehr lang, sonst müssen wir uns im Stockfinsteren weitertasten.«
    Goren holte auf; er schien das Gewicht seines Meisters überhaupt nicht zu spüren. Es ging immer noch bergauf.
    Dann erlosch die Fackel, und Darwin stieß erschrocken ein paar scharrende Schritte weiter hörbar an eine Wand.
    Â»Der Gang ist zu Ende!«, flüsterte er.
    Goren setzte Magister Altar ab, tastete sich neben den Statthalter und berührte die Wand. Seine Finger suchten nach einer Ritze, einem Öffnungsmechanismus, irgend etwas.
    Â»Ich hoffe, du findest bald etwas«, murmelte Darwin.
    Â»Hoffentlich bewegt er nicht als Erstes den Hebel, der den Gang einstürzen lässt«, bemerkte Magister Altar mit krächzender Stimme. Er räusperte sich und nieste erneut. »Wenn ich meinen Stab hier hätte, könnte ich ein Licht anzünden.«
    Â»Wenn ich zaubern könnte, würde ich dein Mundwerk verriegeln«, meinte Darwin Silberhaar.
    Altar schwieg daraufhin beleidigt, was in der Dunkelheit allerdings niemand bemerkte.
    Goren atmete flach, er konzentrierte sich auf den Tastsinn seiner Finger und den leisen Hall, wenn er gegen die Wand klopfte. Sie bestand aus Holz, also musste es der Ausgang sein.
    Plötzlich knackte es, und dann schwang eine schmale Tür nach außen auf.
    Die Männer schlossen geblendet die Augen, das hereinströmende Licht schmerzte. Doch gleich darauf fühlten sie sich erleichtert und sogen gierig die frische, mildwarme Luft ein.
    Â»Still«, zischte Goren leise. Er schob sich als Erster hindurch und lauschte angestrengt. Es schien ringsum still und ruhig zu sein. Wenn sie erwartet wurden, dann verstanden die Feinde ihr Handwerk.
    Als sich seine Augen einigermaßen an das Tageslicht gewöhnt hatten, wagte Goren einen Schritt hinaus.
    Staunend verharrte er. »Das ist der Alte Mann«, stellte er fest; seine ersten Worte seit Beginn der Flucht. Der Alte Mann war fast so alt wie der Himmelsstürmer, eine riesige, im Durchmesser fast eine Mannslänge dicke Trauerweide. Sie besaß nur noch sechs kräftige, ausladende Äste; der Rest war von Zeit und Wetter längst zerbrochen. Aber diese verbliebenen Äste trugen reichlich Blätter, die wie ein Vorhang an langen Zweigschnüren herabhingen und den Blick in den hohlen Stamm behinderten.
    Â»Sie hat mir immer erzählt, dass der Alte Mann Kinder frisst«, murmelte er. »Alle Kinder mieden ihn, und ich glaubte so fest daran, dass ich mich selbst jetzt noch kaum in seine Nähe wage.«
    Darwin Silberhaar kam an seine Seite und legte eine Hand auf seine Schulter. »Deine Mutter hat an alles gedacht, Goren, und von langer Hand geplant, in weiser Voraussicht.«
    Â»Das kann man wohl sagen!«, kicherte Magister Altar aus dem Hintergrund. Er hob eine lederne Reisetasche hoch, die in einer Hohlwurzel verborgen gewesen war. »Ich wette mit euch, dass da Proviant drin ist!« Er öffnete die Tasche und förderte getrocknetes Fleisch, Dauerbrot und Trockenobst zutage. »Leider keine kandierten Früchte«, stellte er bekümmert fest. »Davon könnte ich jetzt etwas zur Stärkung vertragen, nicht

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