Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
hervorbrechen. Ich habe nie eine andere Frau an meiner Seite gehabt, der Platz ist immer noch frei für dich. Komm mit mir!«
Derata wich um jeden Schritt zurück, den er auf sie zuging. »Nach all dem, was du mir angetan hast, wagst du, mir dieses Angebot zu machen?«
Ruorim blieb stehen. »Was ich tat, geschah aus Liebe, Derata. Wie sonst lässt es sich erklären, dass eine Frucht daraus erwuchs, ein junger Baum? Ãbrigens, wo ist er?«
»Tot!«, zischte Derata. »Ich verlor ihn im Schnee, während meiner Flucht, und ich spuckte noch auf den schwarzen Klumpen in meinem Blut, bevor ich weiterritt!«
Ruorims Gesicht wurde plötzlich schwarz und finster, wilder Hass und Zorn verzerrte seine unversehrten markanten Züge zu einer dämonischen Fratze. Die Maske der Freundlichkeit war gefallen. »Du lügst!«, stieà er mit klirrender Stimme hervor. »Ich weià , dass er lebt, ich kann es fühlen!«
»Denke, was du willst«, erwiderte Derata. »Mit deinem schwarzmagischen Bastard habe ich nichts zu schaffen, verrotten möge er, sollte er tatsächlich noch leben! Und jetzt verschwinde von hier!«
Ruorim hob langsam die Hand mit dem Schwert. »Du ahnst nicht, mit wem du dich anlegst, Weib«, warnte er heiser.
»Das wusste ich, als ich deinen Pestgestank zum ersten Mal roch und dein wurmzerfressenes Gesicht zum ersten Mal sah!«, fauchte Derata. Sie spie auf den Boden. »Du bist eine Schande der Drakhim, das Drachenblut in dir ist schwarz und verdorben!«
»Genug!«, brüllte Ruorim. »Ãbergib mir Darwin Silberhaar, und ich werde vielleicht Gnade walten lassen!«
»Ich verzichte auf deine Gnade, du Bastard! So lange schon warte ich auf meine Rache, denkst du, ich lasse sie mir entgehen?« Noch während sie sprach, ging Derata zum Angriff über.
Ruorim parierte zwar, aber er war doch von der Schnelligkeit überrascht worden, und er musste dem nächsten Hieb hastig ausweichen, bevor er zum Gegenangriff übergehen konnte. Er war gröÃer und schwerer als Derata, aber sie war wendiger und schneller. Sie versuchte gar nicht erst, die wuchtigen Schläge seines riesigen Schwertes zu parieren, sondern tauchte darunter hindurch oder setzte darüber hinweg und versuchte, Treffer zu landen â Arme, Beine, wo die Deckung eher durchlässig war.
Die Fackeln warfen die Schatten der Kämpfer zuckend an die Wände, als Schlag auf Schlag folgte. Ruorim geriet zusehends in Wut, dass Derata ihm so lange standhielt. Das spornte sie erst recht an. Sie selbst empfand in diesem Moment überhaupt nichts, war allein auf den Kampf konzentriert und nichts sonst. Sie schätzte Ruorims Strategie ab, versuchte seine nächsten Schritte und Ausfälle vorauszuahnen, passte sich seiner Kampfweise immer besser an. Sie erinnerte sich an jede einzelne Lehre ihres Vaters und setzte sie um. Je länger der Kampf dauerte, je öfter er ins Leere lief, desto sicherer war Derata, dass sich Ruorim bald eine BlöÃe geben würde, die ihr den tödlichen Schlag ermöglichte. Bis dahin tanzte sie um ihn herum, schwang ihr Schwert mit einer Kraft und Leichtigkeit, als wäre es nur ein Federkiel. Ihr Atem hatte sich bisher kaum beschleunigt, und ihre Beine waren unvermindert flink und im Gleichgewicht. Im Gegensatz zu Ruorim, der bereits aus mehreren leichten Wunden an Armen und im Gesicht blutete, hatte sie noch nicht einmal einen Kratzer abbekommen.
Doch eine Bewegung sah sie zu spät. Ruorim hob plötzlich seine linke Hand und rief ein Wort der pervertierten Magie, und Derata wich zurück, doch da flog ihr plötzlich hinterrücks ein Stuhl in den Weg, dem sie nicht mehr ausweichen konnte, über den sie stolperte und stürzte, und im nächsten Moment war Ruorim schon über ihr, mit einem Knie auf ihrem Schwertarm, und setzte ihr die Flammenklinge an die Kehle.
Derata war auÃer sich vor Wut und Hass. »Du feiger Schweinehund«, stieà sie gepresst hervor. »Du musst deine Magie einsetzen, um eine Frau zu besiegen?« Voller Verachtung spie sie ihm ins Gesicht.
»Du bist der beste Schwertkrieger, dem ich je begegnet bin, und ich habe dich unterschätzt«, erwiderte er kalt. »Das kann ich nicht zulassen.«Â
Und mehr Worte gab es nicht mehr.
Samtene Dunkelheit, empfange mich und lass mich eines Tages wieder das Licht finden , dachte Derata, als sich die scharfe Spitze in ihren
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