Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
Goren, dass es genug war.Â
Und auch der Urahn in seinem Inneren. Ja, greif ein, Junge! So eine gute Gelegenheit bekommst du nie wieder!
Zum ersten Mal stimmte Goren der Einflüsterung seines Urahns zu.
»He!«, rief er und ging mit scheppernden FuÃketten auf die beiden Orks zu. »Wollt ihr ihn wohl in Frieden lassen!«
Die beiden hielten inne und starrten ihn verblüfft an.
»Was sagt es?«, fragte der Eine.
»Es mischt sich ein?«, rief der Andere erbost.
Der Troll richtete sich langsam auf und hob die Keule an. »Schlagen?«, grunzte er.
Goren stapfte tapfer weiter auf die Misshandler zu. »Ihr habt schon richtig verstanden!«, fuhr er laut fort. »Ihr sollt den Jungen in Frieden lassen!«
Seine Stimme verhallte an den Felswänden. Grabesstille legte sich über das Tal. Sämtliche Arbeiten waren eingestellt, und die Gefangenen verharrten reglos und glotzten zu ihrem Leidensgenossen, der augenscheinlich verrückt geworden war. Nicht einmal ein Kettenglied gab ein leises Klirren von sich, so erstarrt war alles in der Bewegung, in Fassungslosigkeit.
Vertrau dem Wind , flüsterte es in seinem Inneren.
Goren wollte nicht abwarten, bis sich die Orks sich von ihrer Ãberraschung erholt hatten. Er verharrte, holte tief Atem und konzentrierte sich auf die magische Strömung, die er in seinem Inneren spürte, langsam kreisend und lauernd. Er zog die Kräfte zusammen, sammelte sie in seiner Kehle, schloss die Augen und stellte sich vor, was nun geschehen sollte. Es gab nur noch einen brennenden, hasserfüllten Wunsch in seinen Gedanken, und dazu rief er den Wind um Hilfe.
Seine Lungen waren gefüllt, der Atem drängte nach drauÃen. Er wollte ihm Stimme verleihen, auf eine einzigartige Weise. Er dachte ein einziges Wort, als er den Mund öffnete zu einem Schrei, der nicht mehr menschlich klang, der aus der Tiefe der Erde selbst zu kommen schien und zum Himmel emporstrebte.
»WIND!«
Die Gefangenen hielten sich die Ohren zu, als sie den Schrei vernahmen, und die beiden Orks, selbst der Troll, taumelten zwei Schritte zurück, als sie die geballte Kraft von Gorens Magie traf, die er in sein Wort gelegt hatte.
Und der Wind antwortete augenblicklich, als hätte er nur darauf gewartet, die ganze Zeit am Eingang der Schlucht gelauert, bis das Tor geöffnet war. Er brauste mit einer Gewalt heran, die einem Wirbelsturm gleichkam, schleuderte Staub und Sand, auch kleinere Felsen hoch und riss sie mit sich, raste wie eine gewaltige geballte Faust auf die Sklavenschinder zu und traf sie mit voller Wucht. Windstoà und Felsbrocken prallten auf die niederträchtigen Geschöpfe mit einer solchen Kraft, dass sie das Gleichgewicht verloren, sich nicht dagegen stemmen konnten, sondern zurückgetrieben wurden, in Richtung der Esse. Und das Feuer, vom Wind aufgestachelt, loderte hell auf, schoss in einer flammenden Fontäne hoch empor und griff mit glühenden Fingern nach den Orks. Innerhalb weniger Herzschläge standen ihre Körper in hellen Flammen, und sie schrien gellend auf, warfen sich zu Boden und rollten sich darüber, um das Feuer zu ersticken, das jedoch ungehindert das Metall der Rüstung zerschmolz, sich durch Kleidung und Haut fraÃ, gierig Fleisch und Fett verzehrend.
Der Troll stieà ein dumpfes Gebrüll aus. Er hob die Keule und setzte zu einem gewaltigen Sprung an, mit dem er Goren erreichen und ihn mit einem Schlag töten wollte.
Doch er kam nicht mehr dazu. Der Schmied, der hinter ihm am Amboss gestanden hatte, lieà den Hammer fallen und sprang zuerst hoch. Er schleuderte eine riesige, schwere Kette über den Hals des Trolls, packte und zog zu. Der Troll lieà die Keule fallen und versuchte, sich gegen den würgenden Zug zur Wehr zu setzen, sich umzudrehen und den Schmied mit bloÃen Händen zu zermalmen, aber dies war kein einfacher Gegner. Die Muskeln des Schmieds schwollen mächtig an, als er die Kette immer enger um den dicken Hals des Trolls zog, und er zerrte ihn über die Esse. Der Wind kam dem Schmied zu Hilfe und fachte das Feuer erneut an, das hoch aufloderte und den Kopf des Trolls umhüllte. Er brüllte, dass es fast Gorens Gehör zerriss, und sank dann ächzend auf die Knie. Das Schmerzgeschrei steigerte sich zu einem schrillen Kreischen, nahm einen flehenden, verzweifelten Klang an. SchlieÃlich gab der riesige Körper des Trolls nach, drehte sich schwach, knickte
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