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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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um und stürzte kopfüber genau in die Esse hinein. Der Schrei erstarb, und das riesige Geschöpf erschlaffte. Die Flammen verschlangen gierig ihr grausiges Mahl, der Gestank des brennenden Fleisches überforderte die Mägen vieler Gefangenen, die sich würgend übergaben.
    Auch die beiden Orks rührten sich nicht mehr.
    Der Wind ballte sich noch einmal zusammen, umkreiste Goren fauchend, und brauste dann pfeifend über die Steilwände hoch davon.

    Goren rappelte sich auf und taumelte auf den Schmied zu; Fassungslosigkeit malte sich auf seinem Gesicht. Er dachte gar nicht darüber nach, dass die Anderen ihn ebenso verstört anstarrten wie er nun den Schmied. »Wie ...«, begann er ratlos. Seine Augen weiteten sich, als der Ork nach vorn trat, und da hörte er das Rasseln und Klirren und sah die mächtigen Ketten an den bloßen, dicht behaarten Füßen.
    Der Schmied griff nach einer Axt und hieb die Metallfesseln mit einem einzigen Schlag entzwei. Dann sah er Goren an und sprach: »Fünfzehn Jahre, mein junger Freund, habe ich gewartet. Länger sogar, wenn ich es recht bedenke.« Seine Stimme klang rau und heiser.  »Als Missgeburt wurde ich stets schlecht behandelt, und ich glaubte, mein Leben könne nicht mehr dunkler werden – doch dann verurteilten sie mich wegen eines Mordes, den ich nicht begangen habe, zu lebenslanger Sklavenarbeit als Schmied. Damit kommen sie in den Genuss meines Talents, ohne dafür berappen zu müssen ... und noch wegen anderer Dinge, die hier nichts zur Sache tun, außerdem haben wir es eilig, deshalb fasse ich mich kurz.« 
    Er streckte Goren die mächtige, schaufelartige Hand hin, der sie zaghaft nahm. »Ich, Wolfur Grimbold, schulde dir mein Leben. Merke dir meinen Namen, wenn du deine Schuld dereinst eintreiben willst.«
    Der Schmied ließ Gorens Hand los und rief: »Ihr da, was steht ihr hier herum und haltet Maulaffen feil? Herkommen, damit ich die Ketten der Sklaverei durchschlagen kann! Dann nehmt euch, was ihr brauchen könnt, Vorräte, Kleidung, Decken, Waffen, und verschwindet! Ich«, er wandte sich Goren wieder zu, »erledige den Rest hier, und das mit großem Vergnügen, so lange, wie ich schon darauf warte. Du brauchst keine Angst zu haben, niemand wird euch mehr verfolgen.«
    Â»Danke«, hauchte Goren.
    Dann spürte er, wie das Fieber mit aller Macht zurückkehrte und ihn die Kräfte endgültig verließen. Es war dumm, ausgerechnet im Moment der Fluchtmöglichkeit zu versagen. Aber er konnte nicht mehr; der magische Ausbruch hatte ihn an Kraft alles gekostet, was ihn noch aufrecht hielt. Bevor er etwas hinzufügen konnte, fiel sein Verstand in pechschwarze Dunkelheit und sein Körper in die Arme des Schmieds.

    Irgendwann kam Goren halbwegs wieder zu sich. Er lag auf der Erde, und jemand schüttete ihm einen Kübel Wasser ins Gesicht. Goren versuchte, sich aufzurichten, aber er schaffte es nicht. Das Fieber hatte ihn voll im Griff, trübte seinen Blick, ließ seinen Körper in heißen und kalten Schauern erzittern.
    Â»Kannst du gehen?«, hörte er eine weit entfernte Stimme durch das Rauschen in seinen Ohren. Irgendwie kam sie ihm vertraut vor.
    Er versuchte etwas zu sagen, aber seine Zähne klapperten zu sehr.
    Â»Vergiss es, der ist fertig«, sagte eine andere Stimme. Er versuchte, den Sprecher auszumachen, aber er konnte nur huschende, verschwimmende Schatten erkennen.
    Â»Dann müssen wir ihn eben irgendwie mitschleppen«, sagte die erste Stimme.
    Â»Aber er hält uns nur auf!«, wandte die zweite ein.
    Â»Halt die Klappe!«, erklang eine dritte, kräftige Stimme. »Wir verdanken ihm unser Leben und unsere Freiheit! Hau doch ab, wenn dir deine feige Haut wichtiger ist als jede Ehre. Ich schließe mich dir an, Freund. Du nimmst ihn rechts, ich links, dann geht das schon. Der Bursche wiegt doch sowieso fast nichts mehr.«
    Goren zitterte. Er drehte sich auf die Seite und übergab sich, so viel sein Magen hergeben konnte, und danach wurde er immer noch von Krämpfen geschüttelt. Lasst mich , wollte er sagen. Ich sterbe sowieso . Aber er konnte nicht mehr sprechen, nur noch krächzen und würgen. Er merkte, wie sie ihn behutsam ergriffen und hochhoben.
    Â»Leicht wie eine Feder«, bemerkte jemand an seinem rechten Ohr. »Haben wir alles?«
    Â»Sieht so aus. Bestens. Lasst uns aufbrechen. Leb wohl,

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