Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
Vom Netzwerk:
tropfte aus seinen strähnigen Haaren. »Ich k-kann nicht«, stammelte er mit krächzender Stimme, »ich habe Fieber und k-keine Kraft ...«
    Â»Das werden wir ja sehen«, schnappte der Ork und schubste ihn aus der Zelle.
    Goren stieß einen klagenden Schmerzlaut aus, als die rauschwielige Hand auf eine Wunde schlug, er spürte, wie die Haut riss und Blut und Eiter warm über seinen Rücken flossen. Mehr kriechend als gehend, stolperte er ins Freie und blinzelte in die Sonne, die ihm heute keinen Trost spendete. Das Licht stach schmerzhaft in seinen fieberheißen Kopf, brannte sich wie ein weißglühender Speer bis ins Gehirn und presste den letzten Tropfen Flüssigkeit, der noch in ihm war, aus seinen Augen. Verschwommen sah Goren weitere Leidensgefährten, die ebenfalls ins Freie gezerrt wurden. Der Troll erschlug soeben einen Sklaven mit seiner stachelbewehrten Keule, weil er entkräftet zusammengebrochen war, und die Anderen fuhren panisch auseinander. Schluchzend griffen sie nach Steinen und Werkzeug, um sich an die zugewiesene Arbeit zu machen. Keiner wagte, dem Anderen in die Augen zu blicken. Sie waren Verlorene in diesem Tal, eingeschlossen von steilen Felsen, ohne Aussicht auf Freiheit. Es gab nur einen einzigen, schmalen Ausgang am Ende der Schlucht. Er war nicht einmal bewacht, denn um dorthin zu gelangen, musste man mehr als zweihundert Mannslängen ohne Deckung zurücklegen, und die Orks waren überall, und den scharfen Sinnen des Trolls entging erst recht nichts. Außerdem war jeder Einzelne von ihnen längst zu schwach, um die Wegstrecke geschwind wie der Falke im Flug zurücklegen zu können.
    Auch die »Neuen« kamen heute zum ersten Mal dran; sie dienten zunächst einmal als Kampfpuppe für die Waffenübungen der Orks, sowie zu deren ganz persönlichem sadistischen Vergnügen. Dies war die erste Bewährungsprobe; aber ob man den glücklich nennen durfte, der sie überlebte, war zweifelhaft.
    Goren wurde zum Dienst am Blasebalg eingeteilt, um das Feuer in der Esse der Schmiede in Gang zu halten. Hier wurden die primitiven, aber schlagkräftigen Waffen und die Rüstungen hergestellt. Das klang zwar nach leichter Arbeit, aber es war eine der schlimmsten Aufgaben, die man sich vorstellen konnte. Unentwegt, ohne Pause, im stetig gleichmäßigen Rhythmus den riesigen Blasebalg bewegen zu müssen, in grausamer Gluthitze, die Lungen voller Staub und Rauch, überforderte selbst den kraftstrotzendsten Jüngling.
    Goren glaubte, dass ihm die Haut am Rücken bei lebendigem Leib abgezogen würde. Er musste sich der letzten Fetzen seiner ehemaligen Kleidung entledigen, weil sie sonst Feuer gefangen hätten. Sein geschundener Rücken war damit der Hitze schutzlos ausgesetzt. Er spürte, wie die Haut an immer mehr Stellen aufplatzte, während er den schweren Balg bewegte, auf und ab, auf und ab, und wie sein Leben aus ihm floss und auf der verbliebenen Haut antrocknete.

    Es war Goren in dem Augenblick noch nicht klar, aber genau dies rettete ihm das Leben. Die gnadenlose Hitze öffnete seine Wunden und holte alles Gift heraus, brannte es regelrecht aus, und kalfaterte die entzündeten Wundränder. Er würde zwar als lebenslange Erinnerung hässliche weiße Narben auf dem Rücken behalten, aber er würde dadurch diese Tortur überleben, ohne elend am Wundbrand einzugehen, wie es vermutlich in der folgenden Nacht geschehen wäre.
    Doch jetzt wusste er davon noch nichts, sondern fühlte sich dem Tode näher als dem Leben. Er konnte nicht mehr denken, alles in ihm wurde stumpf und leer, wie ein von fremder Hand gesteuerter Untoter bewegte er den Balg, auf und ab, auf und ab, und nicht einmal das Flüstern seines Urahnen konnte ihn jenseits des Schmerzes noch erreichen.

6.
Der Schrei des Geknechteten

    Goren überlebte die Nacht. Er vertilgte seine Nahrungsration und schlief tief und traumlos. Das Fieber war fast abgeklungen, und die ausgebrannten Wunden an seinem Rücken schmerzten zwar, doch nicht schlimmer als vorher. Als er am nächsten Morgen wieder hinausgetrieben wurde, sah er, dass nur zwei Orks und der unermüdliche Troll ihre Arbeit verrichteten. Shakrakk war bereits wieder mit zwei Artgenossen, zehn Sklaven und einem Karren voll Waffen und Rüstungen aufgebrochen. Die übrigen fünf Orks schliefen in ihren Felsenlöchern wohl ihren Rausch der vergangenen Nacht aus,

Weitere Kostenlose Bücher