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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Wolfur Grimbold, du unerwarteter Verbündeter in dieser goldenen Stunde! Lass deine Axt eifrig Bluternte halten unter unseren Peinigern!«
    Und los ging es. Goren bemühte sich, wach zu werden, aber seine Gedanken schweiften immer mehr ab, und glutheiße Dämmerung umfing ihn, und er tauchte wieder ein in das ferne Leben seines Urahns, vor hunderten Jahren.

    Blutfinder
    Ich bin der geheime Herrscher des Palastes und seines Königs, der meine Worte ausspricht. Er sitzt zu Gericht, er führt Krieg gegen Aufständische, und er vergrößert Zug um Zug sein Reich.
    Ich kleide meinen zwar hochgewachsenen, aber leicht schiefen und hageren Körper in bodenlange Gewänder aus Brokat und Damast, und ich lasse Kopf- und Barthaare lang wachsen, um eine würdevolle Erscheinung zu bieten, wie es sich geziemt als Oberster Berater und Hofalchemist. Inmitten der Prunkstadt erhebt sich der Palast, weiß schimmernd mit seinen spitzen Türmen, von großer Pracht und Erhabenheit.
    Doch ich nehme selten an den Festen und Gelagen teil, denn dieses weltliche Treiben widerspricht meiner Natur. Mein Geist schwebt in anderen, höheren Sphären, und ich muss ständig daran arbeiten, mein Wissen zu erweitern. Ich habe schließlich noch viel vor.
    Die Jahre haben meinen Körper nicht gebeugt, die Lebensverlängerung hält an. Doch ich weiß, das wird nicht von Dauer sein, und ich werde älter. Die Essenz, die ich zu mir nehme, ist wirksam, doch eben nicht auf ewig. 

    Alles hatte ich schon versucht, vor allem mit Elfen experimentiert, die ja unsterblich sein sollen, wobei der Beweis hierfür noch aussteht. Allerdings verfügen sie zumindest über mehr als tausend Jahre Lebenszeit, und das wollte ich auf mich übertragen.
    Es misslang. Ich konnte spüren, wie mein Körper dennoch verfiel, und zwar zu schnell, um mit einem Elfen mitzuhalten. Was blieb mir da noch?
    Im Grunde nur eine Sache. Sie erschien mir der letzte Ausweg zu sein.
    Aber auch der Unmöglichste.

    Doch das Schicksal war mir wohlgesonnen. Die Klirrenden kamen hinter dem Schleier hervor und überfielen unsere Welt. Und als Erstes stürzten sie die Götter.
    Du kannst dir nicht vorstellen, was das für ein Schauspiel war, mein Junge. Wie ein riesiges Feuerwerk, das den ganzen Himmel überzog, der Boden zitterte und bebte und riss auf, Vulkane brachen aus, Bäume wurden entwurzelt, ganze Gebirge fielen in sich zusammen, Städte wurden dem Erdboden gleichgemacht, ja, die Sümpfe meiner Heimat wurden trocken und dürr. Es war sprichwörtlich der Weltuntergang. Und wir sahen riesige Schemen in einer Feuerlohe vom Himmel stürzen, einen nach dem anderen, und in den Schleiern, die zu diesen Tagen von überall aus deutlich sichtbar waren, versinken.
    Ich habe nie herausgefunden, ob die Götter vernichtet oder hinter die Schleier verbannt wurden und womöglich bis heute nach einem Weg suchen, zurückzukehren.
    Aber eines war mir damals sofort klar: Ich konnte es nicht zulassen, dass die Klirrenden mein Lebenswerk zerstörten. Mir mein erkorenes Ziel nahmen, um selbst die Herren Blaejas zu werden und die Welt nach ihren Vorstellungen neu zu formen.
    Die Vernichtung stand bevor, die Welt würde bald zerbrechen. Alle Völker versanken in Verzweiflung und flehten um Hilfe, doch wen hätten sie noch um Beistand bitten können, nachdem die Götter besiegt und nicht mehr erreichbar waren?
    Na, mich! Es war an der Zeit, hervorzutreten und mich zu offenbaren als der, der ich war. Der Heilsbringer, der Retter!
    Also würde ich eine gute Tat vollbringen und als Preis dafür die Unsterblichkeit erlangen. Endlich hatte ich den Weg gefunden!

    Goren stöhnte auf und schlug um sich, als wolle er einen Angriff abwehren. Er merkte kaum, dass er festgehalten wurde, und jemand flößte ihm eine bittere Flüssigkeit ein, die er zum Teil wieder ausspuckte, weil ihm übel davon wurde. Dann bäumte sich sein fiebernder Körper auf.
    Â» Nein! «, schrie er mit fremder Stimme. »Fort von ihm, lasst ihn in Ruhe! Dies ist die Offenbarung, die ihm nicht verwehrt werden darf! Er muss sehen und wissen!«
    Ein Teil von Goren hörte dies und wusste, es war nicht er selbst, der hier sprach. Aber er konnte sich nicht verständlich machen, er hatte keine Gewalt über seinen Körper, und sein Blick war nur nach innen gerichtet. Aber er fürchtete sich vor dem, was ihm gesagt und

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