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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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nachdem sie sich ausgiebig mit den Neulingen amüsiert hatten. 
    Goren ertappte sich dabei, wie er anfing, die Gefangenen zu zählen. Die Neuen waren leicht erkennbar am noch einigermaßen guten Zustand ihrer Kleidung, der weitgehend sauberen Haut und den frischen Wunden, ohne ältere Narben. Ihre Gesichter zeigten allerdings schon dieselbe Angst, Hoffnungslosigkeit und Erschöpfung wie alle anderen. Etwa die Hälfte von ihnen war noch übrig. Die Anderen waren vermutlich in den Abgrund am Ende des Tals geworfen worden; dort gab es einen schmalen, aber tiefen Graben, wo Hunderte Körper verwesen mochten. Diese hatten allerdings noch Glück. Den einen oder anderen verspeiste der Troll – roh, und nur die besten Stücke, die er beim gerade noch lebendigen Leibe herausriss.
    Zwei der Gefangenen, in dunkle Kapuzenmäntel gehüllt, kamen aus den Felsenbehausungen der Orks. Ihre Ketten rasselten und klirrten, als sie Dreck und Abfall hinauskehrten und Wassereimer am Brunnen füllten, die sie unter der Last des Gewichts gebeugt schleppten. Goren hatte die beiden schon öfter gesehen; anscheinend dienten sie als persönliche Leibsklaven der Orks. Er hatte noch nie ihre Gesichter gesehen und war sich auch nicht sicher, ob es immer dieselben waren. Wenn dies überhaupt noch möglich war, so verrichteten sie die niedersten Dienste. Vermutlich mussten sie die grässliche Nahrung zubereiten und verteilen, wobei sie selbst davon wahrscheinlich am wenigsten abbekamen. Und darüber sicherlich nicht unglücklich waren, denn sie wussten schließlich, woraus der übel riechende Eintopf bestand ...
    Â»Zur Esse!« Die Stimme des Trolls dröhnte in seinen Ohren, und Goren wich gerade noch dem Hieb der mächtigen Pranke aus. Der Troll fletschte die Zähne und knurrte unwillig, weil sein Opfer es gewagt hatte, ihm auszuweichen. Aus seinem Unterkiefer ragten die Eckzähne wie die Hauer eines Wildschweinkeilers hervor. Damit hatte er schon so manchen Oberschenkelknochen eines armen Tropfs knackend durchgebissen, vor den Augen der Anderen. 
    Eilig stolperte Goren auf die Schmiede zu und überlegte verzweifelt, wie er einen zweiten Tag dieser Tortur überstehen sollte. Da war es ihm noch lieber, als Übungspuppe zu dienen, Steine zu schleppen, egal was – aber Stunde um Stunde ohne Pause in der Gluthitze den Blasebalg zu bewegen, erfüllte ihn mit tiefem Grauen.
    Der Schmied war ein großer, schwerer Ork, der nur seine Arbeit kannte. Goren hatte ihn noch nie mit den anderen Orks zusammen gesehen, er betrank sich nicht, und schien die Schmiede, wenn überhaupt, nur in den tiefen Nachtstunden zu verlassen. Er sprach nie ein Wort. Im Gegensatz zu den anderen Orks und dem Troll war er aber nicht haarlos; sein Körper war, soweit man sehen konnte, vom Schädel abwärts von einer dicken, schwarzen Wolle bedeckt. Goren vermutete, dass er entweder ein Mischling war oder eine Missgeburt. Seine mächtige Brust wölbte sich wie eine Tonne, und gewaltige Muskeln spannten sich an, wenn er unermüdlich mit dem Hammer auf den Amboss schlug, ein glühendes Stück Eisen in der Zange der anderen Hand.

    Mittags wurde Goren endlich eine kleine Pause gestattet, und er bekam eine Schöpfkelle Wasser von einer der beiden verhüllten Gestalten gereicht. Einer der Orks kam vorbei und musterte Goren prüfend aus kleinen rotglühenden Augen. Den Grund dafür erfuhr der junge Drakhim nie, denn in diesem Augenblick brach in unmittelbarer Nähe ein Tumult aus. Einer der Bewacher schlug auf einen am Boden liegenden Gefangenen ein. Umgehend kam ihm der zweite Ork, der gerade bei Goren gewesen war, zu Hilfe. 
    Die anderen lockte dies allerdings nicht herbei, obwohl Orks normalerweise von jedem lauteren Geräusch aufgeweckt wurden und sich gern an einer Misshandlung beteiligten. Anscheinend hatten sie nicht nur dem Bier, sondern auch einem starken Rauschkraut ausgiebig gefrönt. 
    Es war einer der Neulinge, der zusammengebrochen war, ein Junge von vielleicht vierzehn Jahren, zart und bleichhäutig. Ein willkommenes Opfer. Die beiden Orks traten grunzend auf ihn ein, bespuckten ihn und schrien Schimpfworte. Der Troll stand daneben, auf seine Keule gestützt. Ein gieriges Funkeln lag in seinen kleinen gelben Augen, und er leckte sich die Lippen, als die Hose des Jungen in Fetzen ging und zartes, weißes Fleisch am Oberschenkel freilegte.
    Da entschied

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