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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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hervor. »Noch ein zusätzliches Kraut, von dem wir bisher nichts wussten, stimmt's? Mir ist fast, als hätte ich ein halbes Fass Schwarzbier getrunken, aber ich fühle mich weder so schwer noch so betrunken, sondern ... leicht und auf einmal frohen Sinnes!«
    Der Schweigsame nickte und machte eine wiegende Geste mit der Hand.
    Â»Ich könnte drauf schwören, dass unser stiller Freund gerade von einem Ohr zum anderen grinst«, meinte Menor der Dünne fröhlich. Er reichte ihm die Schale zurück. »Ich glaube, diese Nacht werde ich ruhig und traumlos schlafen, und das dank dir!«
    Goren versuchte, einen genauen Blick auf die Hände des Schweigsamen zu erhaschen, doch selbst sie waren nahezu vollständig von dem weiten, dunklen Ärmel verhüllt und ließen keinen Aufschluss darüber zu, welchem Volk der Unbekannte angehören mochte, ob er jung war oder alt, gesund oder krank.
    Weylin Mondauge legte Goren leicht die Hand auf den Arm, und er zuckte zusammen. Die Berührung der Elfe war anders als die eines Menschen oder Zwerges. Goren konnte es nicht genau erklären, warum das so war. Doch sie fühlte sich anders an, sie wirkte stets etwas kühl, aber weich wie Samt. Im Licht der Sterne wurde klar, weswegen sie den Beinamen Mondauge erhalten hatte. Ihre Augen glänzten jetzt wie flüssiges Silber und schienen einen sanften Schimmer zu verströmen, der über Goren fiel.
    Â»Der Schweigsame teilte sein Rauschkraut mit uns, das uns stärkt und das Tal der Tränen in die Vergangenheit rückt«, sagte sie mit ihrer glockenhellen Stimme. »Nun bist nur noch du übrig, Goren, unser aller Retter, der du uns hier zusammengeführt hast. Es wird Zeit, dass du deine Geschichte offenbarst, denn magst du auch der Jüngste unter uns sein, so bist du doch der Ungewöhnlichste.«
    Goren schluckte. »Es tut mir leid, dass ich so lange schwieg«, begann er. »Aber meine Geschichte wird euch nicht erfreuen, und ich fürchte, sie beendet unsere Freundschaft schon wieder, noch bevor sie richtig begonnen hat. Ich habe lange überlegt, ob ich euch die ganze Wahrheit sagen soll, oder nur einen Teil davon, oder eine Lügengeschichte. Aber ich glaube, ihr würdet mich durchschauen, und mein Versuch, euch zu schonen, würde kläglich misslingen, und ihr wärt zu Recht erzürnt. Was ihr in jedem Fall sein werdet.«
    Â»Wie wär’s, wenn du uns das überlässt, Junge?«, röhrte Buldr und lehnte sich etwas zurück. »Ach, was gäbe ich jetzt für eine gute Pfeife ...«, seufzte er.
    Der Schweigsame zog einen dünnen, mit langen Blättern bewachsenen Stängel aus seinem Ärmel, hielt ihn kurz ins Feuer und reichte das rauchende Kraut an den Zwerg. Der nahm es verblüfft, schnupperte daran und sog dann tief den Rauch ein, wobei sich die Flügel seiner breiten Nase gewaltig blähten. »Du bist ein Wunder!«, stieß er selig hervor.
    Der Schweigsame zeigte eine Geste, die man als »keine Ursache« deuten konnte, und beschäftigte sich dann wieder mit dem Feuer.
    Goren hatte derweil seine Gedanken geordnet. Der Anfang war immer das schwerste, das wusste er. Dann entschied er sich, nicht lange herumzuschweifen. »Ich bin ein Drakhim«, sagte er. »Meine Mutter war Derata, Tochter des Herrn der Festung Drakenhort, eine Abtrünnige, die mit mir schwanger  vor über achtzehn Wintern floh und eine neue Heimat in Guldenmarkt fand. Vor gut einem Mond wurde Guldenmarkt von einer Heerschar überfallen und zerstört, die von einem Drakhim angeführt wurde, den man Ruorim Schwarzbart nennt.«
    Bis hierher hatten alle schweigend, mit wachsender Verblüffung, zugehört. Doch jetzt gab es kein Zurückhalten mehr.
    Â»Ruorim Schwarzbart?«, unterbrach Hag der Falke.
    Â»Du sprichst von Ruorim dem Schlächter!«, stieß Buldr Rotbart hervor. »So nennt man ihn schon ein Jahrzehnt, landauf, landab, in allen Ländern der sechs Völker!«
    Â»Er ist ein Mörder!«, entfuhr es Weylin Mondauge, und ihre liebliche Stimme zersprang wie heißes Glas, das in Eiswasser getaucht wird.
    Â»Selbst von den Dieben wird der Gottlose verflucht!«, rief Menor der Dünne. »Gibt es eine Familie, die er noch nicht durch Folter und Mord auseinandergerissen hat? Gibt es irgendjemanden, der etwas Gutes über ihn sagen kann, außer ihm selbst, während er sein Schlachtmesser

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