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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Schweigsame brachte Süßwurzeln und ausgegrabene Tartuffen, die am Rand des Feuers in der Kohle garten. In einem kleinen Kessel dampfte Kräutertee, und es gab drei Trinkschalen, die abwechselnd herumgereicht wurden.
    Goren hatte derweil etwas Schlaf nachgeholt, denn er war immer noch erschöpft. Dann konnte er sich Kleidung aussuchen, denn seine Gefährten hatten die Kammern geplündert, bevor sie geflohen waren.
    Â»Man kann ja schließlich nicht nackt herumlaufen«, wie Buldr bemerkte.
    Es waren Bestandteile von Orkrüstungen, Hemd, Hosen, Gürtel, Stiefel. Das meiste zu groß, aber das war kein Problem. Goren fühlte sich tatsächlich besser, als er wieder »einigermaßen wie ein Mensch« aussah, wie er fand. Sein geschundener Rücken war mit einer dicken Schicht Kräuter bedeckt und mit Fasern bandagiert, die Heilung schritt gut voran. Das Hemd verdeckte nicht nur die hässlichen Wundmale, aus denen bald hässliche Narben würden, sondern schützte zusätzlich die empfindliche Haut.
    Einige Waffen hatten sie auch mitgenommen, kleinere Äxte, Messer und Kurzschwerter. Dies alles, während Goren in Fiebervisionen gelegen und der Schmied Wolfur Grimbold die rauschkrautbetäubten Orks in ihrem Felsenloch erschlagen hatte.
    Â»Dass ihr an so viele Dinge gedacht habt«, wunderte sich Goren. »Ich wäre wahrscheinlich nur schreiend davongerannt, wenn ich noch gekonnt hätte.«
    Â»Das haben wir Weylin zu verdanken«, grinste Hag. »Sie nahm sofort alles in die Hand und wies uns an, was wir mitnehmen sollten. Es dauerte nicht länger als der Atemzug einer Fliege, und schon waren wir unterwegs.«
    Â»Ich hätte noch weniger geglaubt, dass ihr mich mitnehmen würdet«, murmelte der junge Drakhim.
    Â»Ich konnte dich doch nicht zurücklassen, Freund, nachdem wir so lange in den Zellen nebeneinander lagen«, erwiderte Hag. »Trotz unserer Abmachung wusste ich nämlich, wie du aussiehst. Ich habe jeden Tag gehofft, dich ans Licht kommen zu sehen. Vor allem in den letzten Tagen, als du durch die Peitschenhiebe so schwer krank wurdest. Du hast mir Hoffnung gegeben, weil du so stark warst und so lange durchhieltest. Kein anderer hätte so viel ertragen können. Und dann hast du uns auch noch gerettet ...«
    Goren schwieg, er fühlte sich auf einmal unbehaglich.
    Aber Hag fiel es nicht auf, denn der Braten war fertig, und er stürzte sich gierig wie die Anderen auf die erste gute Mahlzeit seit dem Martyrium.
    Nachdem alle satt waren und die Sonne in ihr tiefes Bett unter dem Horizont hinabstieg, erzählten sie sich gegenseitig ihre Lebensgeschichte.

    Hag der Falke
    Ich fange einfach mal an. Für diejenigen von euch, die den Clan der Schneeadler nicht kennen: Wir herrschen über den Nordteil von Alqist, in der Nähe des Schelljochs. Ein raues Land, dunkle Wälder, der Wind pfeift unentwegt von den Bergen herunter. Wir sind vor allem Handwerker und Schmiede und arbeiten viel mit den Zwergen zusammen. Ich bin fünfundzwanzig Jahre alt. Vor einigen Monden begleitete ich eine Händlerkarawane zu einem befreundeten Clan, weil mein Vater der Ansicht ist, dass es Zeit wird zu heiraten. Doch wir wurden überfallen, und da ich als Sohn des Führers die Schutztruppe kommandierte, schickten wir die Karawane weiter und machten die Räuber nieder. Auf der anschließenden Suche nach meinen Leuten geriet ich in die Fänge der Orks. Eine große Schande, deswegen bitte ich euch, keine weiteren Ausführungen zu verlangen. Nach einem tagelangen Transport in Karren, in denen alle Gefangene wie Vieh zusammengepfercht wurden, erreichten wir das Tal der Tränen. Irgendwie schaffte ich es, zu überleben, doch wahrscheinlich hätte ich es nicht mehr lange, wenn Goren uns nicht alle gerettet hätte.

*

    Menor der Dünne
    Das war es schon? Dann hört meine Geschichte, ich will mich wie Hag möglichst kurz fassen. Wie Buldr richtig erraten hat, entstamme ich der Diebesgilde, wobei ich betonen muss, dass ich niemals Arme um ihr weniges Hab und Gut erleichterte und noch nie jemanden tötete. Meine Diebeszüge könnt ihr an einer Hand abzählen, denn ich bin mehr ein Dichter, und gelegentlich singe ich ein wenig eigene Lieder und begleite mich dazu auf der Laute. Ich bin schon durch alle größeren Städte der Nordberge vagabundiert. Über meine Herkunft weiß ich nur so viel, dass mein Vater und

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