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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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umschloß eng ihre
Brust. Die lutschbonbonrosa Hosen schmiegten sich eng, von der Taille an, bis
zu den Knöcheln hinab, um ihre Beine. Kein Haar ihrer tadellosen kupferblonden
Frisur war da, wo es nicht hingehörte. Sie war eine Wucht — glatt eine Million
Dollar wert —. Warum also der leicht verlegene Blick?
    »Das ist eine Überraschung,
Rick«, sagte sie, »ich habe Sie nicht so bald zurückerwartet .« Sie zögerte eine kleine Spur zu lang. »Wollen Sie nicht hereinkommen ?«
    »Danke«, sagte ich
entschlossen. »Ich könnte etwas zu trinken vertragen .«
    Ich folgte ihr ins Wohnzimmer,
wo der Grund ihrer Verlegenheit neben der Fensterwand stand und eine Zigarre
rauchte. Es war ein großer fetter Bursche mit einem Schopf sich sträubenden
grauen Haars, das von seinem Kopf abstand wie ein versammeltes Bataillon zwei
Zentimeter langer Spikes. Das Gesicht wirkte ausgesprochen teutonisch mit
seinem kantigen vorspringenden Kinn, der großen arroganten Nase und den dicken
fleischigen Lippen. Unter den buschigen grauen Brauen beobachteten die blaßblauen Augen unseren Eintritt mit eiskalter
Gleichgültigkeit.
    »Rick«, sagte Della nervös, »das
ist Erik Stanger .«
    »Hallo, Holman «,
sagte er mit schroffer Stimme.
    »Sie kennen einander ?« fragte Della.
    »Klar, wir haben uns schon ein
paarmal getroffen«, sagte ich. »Es tut mir leid, ich wußte nicht, daß Sie
Besuch haben, Della .«
    »Das spielt keine Rolle«,
krächzte Stanger . »Ich wollte ohnehin eben gehen .«
    »Aber Sie gehen natürlich noch
nicht, Erik«, sagte Della heiter.
    Er warf einen Blick auf die
massive Armbanduhr an seinem behaarten Handgelenk. »Ich bin in zwanzig Minuten
verabredet .«
    »Aber Sie haben doch sicher
noch Zeit, mit Rick zusammen ein Glas zu trinken, mein Lieber !«
    Diese falsche Beharrlichkeit paßte überhaupt nicht zu Della, und ich überlegte, daß sie
wohl sehr nervös sein mußte. — Aber weshalb?
    Stanger kratzte sich gereizt an der Narbe,
die sich von etwa zwei Zentimeter oberhalb seiner Nasenwurzel bis zum
Haaransatz hinzog.
    »Ein andermal«, sagte er kalt.
»Ich muß jetzt gehen. Die Verabredung läßt sich nicht hinausschieben. Das
verstehen Sie doch, Holman ?«
    »Klar«, sagte ich. »Aufgeschoben
ist nicht aufgehoben .«
    Er ging mit schwerfälligem
Schritt, bei dem er hart mit den Fersen aufstieß, zur Tür, und Della folgte ihm
auf dem Fuß wie ein Hündchen, dem man ein Biskuit versprochen hat. Im letzten
Augenblick drehte Stanger plötzlich den Kopf und
blickte über seines Schulter zurück. »Sie haben in den
letzten Tagen reichlich große Bissen in den Mund genommen, mein Freund«,
krächzte er. »Sorgen Sie dafür, daß Sie auch hinunterschlucken können, was Sie
abgebissen haben, sonst ersticken Sie daran !«
    »Ich werde es nicht vergessen,
Erik«, sagte ich nüchtern. »Selbst wenn ich nie dahinterkommen sollte, was das
heißen soll, werde ich es nie vergessen .«
    Seine Mundwinkel verzogen sich
zu einem verächtlichen Grinsen. »Immer diese billigen Versuche, witzig zu
sein«, knurrte er. »Vielleicht sind Ihnen in den letzten Jahren ein paar
elegante Federn gewachsen, mein Freund; aber vergessen Sie nicht, daß Sie,
verglichen mit einem Falken, bestenfalls eine Taube sind .« Ich glaubte, seine Hacken zusammenschlagen zu hören. »Ich gebe Ihnen einen
guten Rat, Holman — wenn Sie das, was ich gesagt
habe, mißachten , dann tun Sie’s auf Ihre eigenen
Kosten !«
    Während Della ihn zur Haustür
begleitete, versorgte ich mich aus der reichlich mit allem Notwendigen
versehenen, hübsch in der einen Ecke des Zimmers eingebauten Bar. Ich hatte
eben an meinem Glas genippt, als Della wiederkehrte.
    »Ich trinke nur in
Gesellschaft«, sagte sie müde. »Deshalb gießen Sie mir bitte ein großes Glas
Whisky ein, ich brauche es .«
    Sie kam zur Bar herüber,
schwang sich auf einen der hohen Hocker, stützte die Ellbogen auf die Bar und
sah zu, wie ich ihr Glas füllte.
    »Ich hatte das Gefühl, der
falsche Mann, der zum falschen Zeitpunkt kam, zu sein«, bemerkte ich. »Sie
hätten mir sagen sollen, daß er da war .«
    »Sie waren der richtige Mann,
der zur richtigen Zeit kam .« Sie griff nach dem Glas
und trank einen großen Schluck. »Ich war so froh wie noch nie, daß jemand
gekommen ist — ich dachte, ich müßte den Rest des Abends mit Stanger verbringen! Himmel — was für eine Aussicht für ein
weibliches Wesen !«
    »Ich sehe, er trägt noch immer
das Gütezeichen, das Sie ihm in Ihrem

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