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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Ihnen unterhalten, Baby«, sagte ich beharrlich. »Warum nicht über Steve
Douglas?«
    »Ich weiß es nicht. Wenn Sie
darauf eine Antwort haben müssen, warum setzen Sie nicht eine kleine
spiritistische Sitzung an und fragen Rod selbst ?«
    Das Telefon klingelte, und sie
glitt schnell vom Barhocker, um mit einem schwachen Ausdruck der Erleichterung
den Hörer abzunehmen. Gleich darauf sah ich, wie sie erstarrte und dann zu
zittern begann. Ich ging schnell um die Bar herum und riß ihr den Hörer aus der
Hand.
    »...sich in dem von Ihrer
Bosheit selbst geschaffenen Pfuhl zu wälzen«, flüsterte die nun vertraute
geisterhafte Stimme leidenschaftlich in mein Ohr. » Jesabel !
Hure! Die Verworfenheit wird in sich selbst zerfallen und der einst so schöne
Körper, den Sie so schamlos zur Schau gestellt haben, wird von den Maden
gefressen und...«
    »Tun Sie sich selbst einen
Gefallen, mein Schatz«, sagte ich heiter. »Gleich wenn Sie eingehängt haben,
werfen Sie mal einen gründlichen Blick in den Spiegel. Und dann sagen Sie laut:
>Ich brauche Hilfe. Ich bin wahnsinnig. Ich habe nur noch ganz wenig Zeit !< «
    Einen Augenblick lang hörte ich
nur das stoßweise Atmen, dann zischte die Stimme ein Schimpfwort, gefolgt von
einem Knall, der mir in den Ohren weh tat, als der Anrufer den Hörer auf die
Gabel warf.
    Della schauderte. »Bei solchen
Gelegenheiten erscheint mir der Gedanke, Mrs. Erik Stanger zu werden, einfach paradiesisch .«
    »Dem Anrufer war es jedenfalls
zuwider, das Wort >wahnsinnig< auf sich angewandt zu hören«, sagte ich
vergnügt. »Wenn wir nur seine Nummer herausbrächten, dann könnte ich ihm — oder
ihr — noch ganz anders zusetzen, als das bei Ihnen durch diese Anrufe geschieht .«
    »Das wäre wirklich ein
wunderbarer Einfall«, sagte sie schroff. »Gehen Sie hinter die Bar, ich brauche
noch etwas zu trinken .«
    »Ich habe keine Zeit mehr,
Süße«, sagte ich. »Ich muß jetzt gehen .«
    »Weshalb?« Sie blickte mich
verdutzt an. »Es ist doch schon gegen halb neun .«
    »Der Arbeitstag eines
Industrieberaters ist nie zu Ende«, sagte ich traurig. »Ich bin froh, daß ich
nicht verheiratet bin. Bei meinem Beruf müßte ich meine Frau wahrscheinlich
jeweils in den peinlichsten Augenblicken verlassen. Und mitten in einer von Holmans fortschrittlichen liebestechnischen Aktionen im
Stich gelassen zu werden, hätte auf das Gemüt des armen Mädchens doch todsicher
eine sehr zerrüttende Wirkung !«
    »Rick!«
    Meine Hand erstarrte am
Türknauf. »Ja?«
    »Was soll ich tun, wenn Stanger zurückkommt und eine Antwort verlangt ?«
    »Ihn hinhalten !« Ich riß die Tür auf.
    »Ihn hinhalten ?« wimmerte sie verzweifelt. »Haben Sie je versucht, ein
heranstürmendes Rhinozeros hinzuhalten ?«
    »Es ist vierzehn Jahre her,
seit Sie ihm zum letztenmal mit einem Stuhl eines
übergezogen haben«, sagte ich. »Nach dem Gesetz der Verjährung haben Sie längst
nichts mehr zu fürchten, Sie können ihm also jetzt jederzeit wieder eines auf
den Schädel geben. Warum nehmen Sie nicht zur Abwechslung einen Barhocker? Er
kann ja jederzeit behaupten, die zweite Narbe stamme von einem Duell mit
zerbrochenen Weinflaschen in einem Wiener Beisel, während Johann Strauß junior einen Walzer...«
    Ich befand mich knapp eine
halbe Sekunde auf der anderen Seite der Tür, als ein weiteres Highballglas gegen die innere Türfüllung prallte und dort
mit einem Knall zerschellte.

FÜNFTES KAPITEL
     
    I ch nahm ein genüßliches ,
teures Abendessen an der Restaurant Row zu mir, weil
ich fand, daß dies, wenn nicht ich, so doch mein Magen verdiente. Und so war es
kurz nach elf Uhr, als ich bei Roberto eintrat. Es handelte sich um eine der vielen eleganten Bars, luxuriös
eingerichtet, mit weichem abgeschirmtem Licht und einem tüchtigen Service, der
einem ehrlichen, sauberen Alkohol zukommen ließ.
    Der Geschäftsführer brachte
mich in einer Ecknische unter, die sich fast auf gleicher Höhe mit dem Klavier
befand, was mir äußerst gelegen kam. Ich bestellte einen Bourbon auf Eis,
lehnte mich gegen die dicke Lederpolsterung und zündete mir eine Zigarette an.
    Drei oder vier Mädchen standen
eng um das Klavier gedrängt, so daß ich nur einen gelegentlichen Blick auf den
Pianisten werfen konnte. Ein unglaublich gut aussehender Mann mit dem Gesicht
eines Fauns, obwohl er schon über Dreißig sein mußte. Sein dichtes schwarzes
Haar war stark mit Grau untermischt, und die scheinbar sorglose Art, in der es
gebürstet war,

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