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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Schweinefarm aussieht, und vier oder fünf
intime Aufnahmen von der Schauspielerin Della August, wie sie ausgestreckt und
mit einem Minimum an Unterwäsche bekleidet auf der Couch liegt.«
    »Sie !« keuchte sie, während ihr die Wut fast die Kehle zudrückte. »Sie gemeiner,
stinkiger, schleimiger, ungewaschener...«
    »Verglichen mit Ihnen, Baby«,
unterbrach ich sie verächtlich, »bin ich ein duftendes Rosenbeet — und das wissen
Sie auch .«
    Eine Periode der
Unentschiedenheit setzte ein, während der sie nur einfach dasaß und ihre
starren Augen durch mich hindurchblickten — vielleicht in ihre eigene, private
Hölle hinein. Schließlich zog sie ein Taschentuch aus dem Gurtband ihrer
lutschbonbonrosafarbenen Hosen und trocknete mit peinlicher Sorgfalt ihr nasses
Gesicht.
    »Ich hätte gern noch etwas zu
trinken«, verkündete sie mit versteinerter Stimme. »Aber irgend
etwas ist mit meinem Glas passiert. Ich glaube, das Personal in diesem
Bums hier klaut einem das letzte weg .«
    Ich stellte ihr ein neues Glas
unter die Nase und eine frischgeöffnete Flasche Scotch unmittelbar daneben.
    »Bedienen Sie sich selbst,
Lady«, sagte ich. »Unser Prinzip besteht darin, niemals Betrunkene zu
entmutigen. Unserer Ansicht nach ist die Art und Weise, in der sie ihren
Problemen entfliehen, ausschließlich ihr Problem, nicht unseres .«
    Della griff nach der Flasche,
neigte sie über das Glas und zögerte dann ein paar Sekunden, bevor sie sie
wieder auf die Bar stellte. Ihr Glas war noch immer leer.
    »So wie Sie gebaut sind«,
knurrte sie mich bösartig an, »wollen Sie vermutlich die ganze dreckige
Geschichte hören ?«
    »Wenn eines der dreckigen
Details Sie in Verlegenheit versetzt, Baby«, sagte ich höflich, »versuchen Sie
einfach, mich als einen Freund zu betrachten .«
    » Mrs. Jerome King hat Ihnen die Wahrheit gesagt«, begann sie mit abweisender Stimme.
»Und Barney Ryan ebenfalls. Ich war die einzige, die Sie angelogen hat, was
beweist, daß zwei von drei die Wahrheit gesagt haben, und außerdem beweist, wie
dürftig es mit der Schärfe Ihrer Überlegungen bestellt ist !«
    »Man kann nicht auf der ganzen
Linie siegen«, gab ich zu. »Wann haben Sie Rod Blane zum erstenmal getroffen ?«
    »Bei den Dreharbeiten zu seinem
ersten Film.« Ihre Stimme wurde weicher. »Ich hatte natürlich bereits alles
über Jerome Kings neue Entdeckung gehört. Ich hatte das Drehbuch gelesen und
bemerkt, wie wunderbar die Rolle auf ihn zugeschnitten worden war — wie eine
Kamee — und daß die übrigen — versierte Schauspieler — keine Chance hatten,
irgendwie hervorzutreten. Natürlich haßte ich ihn bereits, bevor ich ihn
gesehen hatte. Es handelte sich um einen mittelgroßen Film, aber ich hatte die
weibliche Hauptrolle, und mein Name stand an der Spitze—. Ich hatte keine Lust,
mir durch die lausige kleine Neuentdeckung irgendeines Big- Shot den Film verderben zu lassen .«
    Ihre Augen schimmerten weich.
»Im ersten Augenblick, als ich ihn da am Rand der Dekorationen stehen sah,
wußte ich, daß er genau dem entsprach, was ich mir als Mann immer gewünscht
hatte, und daß ich ihn haben mußte, was immer es kostete. Ich begann mit der
>Huldvoller-weiblicher-Spitzenstar-ist-freundlich-zu-unbekanntem-jungem-Schauspieler<
— Masche. Dann half ich ihm mit praktischen Ratschlägen — er platzte vor
Talent, aber es war alles noch völlig ungeschliffen — , und er sog alles auf wie ein Schwamm. Wenn ich ihm einmal etwas sagte, vergaß
er es nie. Selbst das Arbeiten mit ihm war erregend, Rick, denn nach einer
Woche wurde uns klar, daß Rod Blane aufsteigen würde
wie ein Meteor und daß niemand ihn daran hindern könne.
    Er wohnte draußen bei den
Kings, was es mir einigermaßen erschwerte, ihn in eine Verabredung
hineinzumanövrieren. Aber irgendwann während der dritten Woche der Dreharbeiten
erwähnte er nebenbei, die Kings brächten das nächste Wochenende in Palm Springs
zu und er wisse nicht recht, was er in dieser Zeit mit sich anfangen solle.«
    Della lächelte mich mit
gespielter Demut an. »Welches weibliche Wesen hätte einer solchen
Herausforderung des Schicksals widerstehen können? Wir blieben einfach hier zu
Hause, das ganze Wochenende über, und ich verlebte es in einer Art ekstatischen
Deliriums — bis zum Sonntagabend. Er hatte einen Knopf an seiner Jacke
verloren, und ich beging den tragischen Fehler, ihn wieder anzunähen. Mitten
darin spürte ich, daß er mich beobachtete, und die offene Verachtung in

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