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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Nun, wenn Ihnen das eine Hilfe
ist«, sagte ich freundlich, »— meiner Ansicht nach muß Blane so ungefähr der amoralischste, skrupelloseste Dreckskerl gewesen sein, der je
an der Westküste herumspaziert ist .«
    Er schloß langsam die Augen;
die langen Wimpern senkten sich mit der Majestät eines eisernen Vorhangs, der
besagt, daß nun die Vorstellung unwiderruflich zu Ende ist. Seine Unterlippe
zitterte ein paar Sekunden lang unsicher, dann hob er eine Spur den Kopf.
    »Ich werde mich nicht zu Ihnen
in die Gosse hinabbegeben, Holman «, sagte er mit
bebender Stimme. »Ich ersuche Sie nur, meine Wohnung sofort zu verlassen und
sie nie wieder zu betreten !«
    »Das ist das Angenehmste, was
Sie heute abend gesagt haben«, bemerkte ich, ergriff
Eugenies Arm und führte sie aus der Wohnung.

SECHSTES KAPITEL
     
    I ch fuhr auf die Straße hinaus
und warf dann einen Blick auf das dunkelhaarige Mädchen mit dem aufregenden
Gesicht, das zusammengekauert in der anderen Ecke des Fahrersitzes saß.
    »Wohin fahren wir ?«
    »Rick ?« murmelte sie träge, »haben Sie nicht auch das seltsame Gefühl, daß unsere
Beziehungen drauf und dran sind, sich auf etwas hin zu entwickeln, das
mächtiger ist als wir beide?«
    »Woraufhin zum Beispiel?«
    »Ich weiß nicht .« Sie zuckte die Schultern. »Vielleicht auf ein Atelierbett
hin?«
    »Wissen Sie was ?« Ich grinste. »Ich dachte, Sie seien Steves Mädchen !«
    »Bitte !« sagte sie spröde. »Es könnte Sie jemand hören .«
    »Das war in der Bar, bevor ich
ihn kennengelernt hatte«, erklärte ich.
    »Wahrscheinlich sollte er uns
leid tun«, sagte sie langsam. »Ich meine, er muß in einer Welt leben, in die er
nicht hineingehört. Kann er was dafür, daß er so verkorkst ist ?«
    »Meiner Ansicht nach ja«, sagte
ich prompt. »Wenn Sie sich über etwas den Kopf zerbrechen wollen, Eugenie, dann
denken Sie an das kurze Leben des Schauspielers Rodney Blane .
Sie haben vorhin Douglas’ Geschichte gehört. Wen würden Sie am ehesten für Blanes Tod verantwortlich machen ?«
    »Hm«, sagte sie nach langer
Pause. »Ich bin nicht sicher, ob Sie recht haben, aber ich verstehe, was Sie
meinen. Irgendwie habe ich das Gefühl, als ob ich meine Ellbogen nicht mehr auf
Douglas’ Klavier stützen werde .«
    Ich begann, zum drittenmal um den Häuserblock herumzufahren. »Würden Sie
bitte meine Frage beantworten? Wohin fahren wir ?« knurrte ich.
    »Antworten Sie zuerst mir !« fuhr sie mich an. »Haben Sie nicht auch das Gefühl, daß
unsere Beziehungen sich zu etwas ganz Großem entwickeln ?«
    »Süße«, sagte ich wahrheitsgemäß,
»ich war in dem Augenblick in Sie verschossen, als ich Ihr aufregendes Gesicht
gesehen habe !«
    »Dann gehen wir zu Ihnen nach
Hause !« sagte sie prompt. »Wo ist das ?«
    »In Beverley Hills.«
    »Himmel !« Sie kicherte tief in der Kehle. »Sie haben es sich wohl angelegen sein lassen,
die Sorgen Ihrer Mitmenschen zu vertreiben, was ?«
    Es war gegen zwei Uhr morgens,
als wir mein Haus erreichten. Eugenie ging vor mir her, und ihre unbefangen
neugierigen Augen ließen sich nichts entgehen. Als wir das Wohnzimmer betraten,
sank sie beglückt auf die Couch. »Sind Sie auch ganz bestimmt keiner von diesen
übergeschnappten Blaubärten ?« fragte sie vorsichtig.
»Leben Sie wirklich allein hier ?«
    »Klar. Warum?«
    »Wozu brauchen Sie dieses ganze
Haus ?«
    »Ich wollte, Sie hätten dieses
Thema nicht angeschnitten«, sagte ich barsch. »Jetzt muß ich mir darüber den
Kopf zerbrechen .«
    »Im Ernst, Rick.«
    »Im Ernst — ich lebe in einer
kleinen engen Welt der Statussymbole, Süße«, sagte ich. »Wenn ich in dieser
Welt vorankommen will, brauche ich eine Reihe eigener Statussymbole .«
    Sie nickte. »Ich habe in dieser
Nacht genügend gehört — allein die Namen, mit denen Sie beide um sich warfen —,
ich weiß, was Sie meinen. Dieser Jerome King ist ein Widerling !«
    »Wie sind Sie daraufgekommen ?« Ich starrte sie
an.
    »Oh«, sie zuckte ungeduldig die
Schultern, »- ich weiß nicht, ich glaube, ich wittere es irgendwie. — Wo ist
das Badezimmer ?«
    »Dort!« Ich deutete zum anderen
Ende des Wohnzimmers hinüber. »Fünf Stufen hinunter, dann finden Sie
Schlafzimmer, Badezimmer und Ankleideraum .«
    »Lassen Sie mir zehn Minuten
Zeit«, sagte sie forsch. »Und bringen Sie mir einen Schlaftrunk, wenn Sie
kommen .«
    »Was für einen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie.
»Vielleicht irgendwas, das unmoralisch schmeckt?«
    Ich ließ ihr

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