Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
diese
höchstpersönliche Nemesis denn gewesen sei ?« sagte
sie, ohne einen Augenblick zu zögern.
    »Della August«, knurrte er.
»Wer sonst?«
    Er wiederholte die Geschichte,
wie ich sie selber früher am Abend von Della gehört hatte, nur betrachtete er
die Sache natürlich von einem anderen Gesichtspunkt aus. Sie hatte sich Blane an den Hals geworfen, bis er schließlich nachgegeben
hatte. Es war ausschließlich ihre Schuld, daß King ihn aus seinem Haus geworfen
hatte — seine Frau war zu schockiert gewesen, als sie von dieser Liaison mit
Della gehört hatte.
    Douglas hatte mit Barney Ryan
vertraulich das ganze Problem besprochen. Ryan, ein schlauer Agent, hatte
natürlich Blanes immense Begabung sofort erkannt und
stimmte mit Douglas völlig darin überein, daß man ihn irgendwie Dellas
schlechtem Einfluß entziehen müsse. Barney hatte ihn, Douglas, einer Bekannten
vorgestellt — einem reizenden Mädchen, die Fotomodell war und die sich voller
Eifer zur Verfügung stellte. Sie und Blane wurden
einander also vorgestellt, und für eine Weile sah es so aus, als ob alles
klappen würde.
    »Das war Jerrie Laslo ?« unterbrach ich ihn.
    »Stimmt !« Douglas nickte. »Ein schönes Mädchen. Aber selbst sie schaffte es nicht auf die
Dauer, Rod und dieses Luder auseinanderzubringen. Für eine Weile war alles gut,
aber dann kehrte er doch immer wieder zu ihr zurück. Die Situation wurde
dadurch, daß sich Jerrie hoffnungslos in ihn verliebt
hatte, nur noch schlimmer. Die fortgesetzten Gefühlsausbrüche und Krisen — erst
mit der August, dann mit Jerrie Laslo — bekamen dem armen Rod zudem nicht. Er war völlig erschöpft, nervös,
deprimiert. Seine Arbeit litt darunter, seine Gesundheit ebenfalls — das ganze
steuerte sichtbar auf einen schlimmen Nervenzusammenbruch zu.
    Barney und ich versuchten, ihm
auf jede Weise zu helfen, aber der arme Junge wandte sich in seiner
verzweifelten Gemütsstimmung sogar gegen uns. Die schreckliche Ironie des
Ganzen bestand darin, daß der einzige Mensch, dem er in diesen letzten wenigen
Tagen seines Lebens vertraute, ausgerechnet diejenige war, die ihn am meisten
betrog — Della August. Und so glaube ich, daß an diesem Nachmittag, als sie auf
ihn losging und sie diesen schrecklichen Streit hatten, plötzlich etwas in ihm
zerbrach und er an nichts anderes mehr denken konnte als an Flucht. Er sprang
in seinen Wagen und fuhr blindlings davon, so schnell, so rasend, So achtlos, bis er zu dieser Straße an der Schlucht kam.
Ich werde niemals in meinem Leben aufhören, mich zu fragen, ob er in diesem
letzten Bruchteil einer Sekunde, wo er die fast rechtwinklige Kurve sehen und
sich sagen mußte, daß er keine Chance mehr hatte, sie zu nehmen — ob er da
Della August vor sich gesehen hat, wie sie wirklich ist.«
    Ich stand auf. »Vielen Dank,
daß Sie mir Ihre Zeit geopfert haben, Steve«, sagte ich mit betont höflicher
Stimme. »Und Ihre Vorstellung hat mir ausgezeichnet gefallen .«
    »Soll das ein Witz sein ?« fragte er kalt.
    »Wenn ja, geht er auf meine
Kosten«, sagte ich. »Ich wette, Barney Ryan und Sie haben einen Mordsspaß
gehabt, sie zu inszenieren! Eine Frage, bevor ich gehe: Als Blane in seinen Wagen sprang, gleich nachdem etwas in ihm zerbrochen war — erinnern
Sie sich? —, muß dieses Etwas wieder zusammengesetzt worden sein; jedenfalls
reichten die Kräfte aus, um irgendwo anzuhalten und die Frau aufzulesen, die er
bei sich im Wagen hatte, als er an der Schluchtstraße anhielt, um zu tanken!«
    »Ich glaube nicht, daß eine
Frau im Wagen saß«, sagte er steif.
    »Es handelte sich nicht
zufällig um Jerrie Laslo ?«
    »Nein, das weiß ich bestimmt .«
    »Was geschah mit ihr nach
seinem Tod ?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte er
kurz. »Fragen Sie Ryan, der kannte sie weit besser als ich .«
    »Rick?« Eugenie berührte sachte
meinen Arm. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich nach Hause zu bringen ?«
    »Es ist mir ein Vergnügen«,
sagte ich.
    »Gute Nacht, Steve«, sagte sie
mit leicht belegter Stimme.
    »Gute Nacht, Eugenie, Darling«,
sagte er munter. »Vielen Dank auch, daß Sie sich Ricks angenommen haben .«
    »Ich glaube, das haben Sie weit
besser gemacht, Darling«, sagte sie mit seidenweicher Stimme.
    Douglas preßte mit einer
plötzlichen dramatischen Geste die Fingerspitzen der Rechten gegen die Stirn.
»Plötzlich bin ich völlig erschöpft«, sagte er mit schwacher Stimme.
»Vielleicht liegt es an all den bittersüßen Erinnerungen an Rod

Weitere Kostenlose Bücher