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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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auf
Knien gelegen hat, Rick? Ich möchte es gern hören .«
    »Eins muß man Jerome King
lassen, er weiß, was er will«, gab ich zu. »Er hat gesagt, er würde meinen
Namen innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden ebenfalls auf die schwarze
Liste setzen, wenn ich das Ganze nicht aufgäbe und Della August weiterhin als
Kundin behielte .«
    »Aber Sie werden die Sache
nicht aufgeben, Baby, nicht wahr ?« fragte Ryan
gespannt.
    »Nein«, sagte ich.
    »Das ist großartig !« Er kicherte wieder. »Ich habe Ihnen schon vorgestern
gesagt, ich kann es gar nicht erwarten, bis es Ihnen an den Kragen geht, Rick!
Es wäre mir geradezu schrecklich, wenn Sie auch nur ein bißchen langsamer
treten würden. Ich möchte nämlich zusehen, wie Sie mit voller Wucht aus der
Kurve geworfen und in kleine Stücke zerschmettert werden !«
    »Ich habe Jerome King solche
Angst eingejagt«, sagte ich ruhig, »daß Dellas Name noch vor morgen abend von der schwarzen Liste gestrichen ist, darauf
gehe ich jede Wette ein .«
    »Einfach grandios!« Sein Bauch
bebte vor Gelächter. »Sie haben ihm Angst eingejagt! Sie haben ihm solche Angst
eingejagt, daß er gestern nacht nach New York geflogen ist und erst morgen wieder zurückkommt. Das beweist,
welche Angst er vor Ihnen hat, mein Herzblatt !«
    »Nun«, sagte ich behaglich,
»wir werden sehen. Und wenn wir schon von kleinen Stücken reden, Barney, wieviel Stücke blieben denn von Rod Blane übrig?«
    »Hm?« Sein Gesicht wurde
plötzlich ausdruckslos.
    »Sie waren doch sein Agent,
also gehörte Ihnen ein Stück von ihm. Nicht ?« sagte
ich barsch. »Wer war denn sonst noch an ihm beteiligt ?«
    »Niemand!«
    »Sind Sie da sicher ?«
    Er zuckte gereizt die
Schultern. »Verdammt, ich sollte es doch wohl wissen. Nicht? Ich war sein
Agent, wie Sie ja selbst eben gesagt haben .«
    »Wem gehört der letzte Film,
den er gedreht hatte ?«
    »Das weiß ich nicht .«
    »Barney«, sagte ich geduldig,
»lügen Sie nicht so sinnlos — das kann sich ein Bursche wie Sie nicht leisten.
Die Rechte daran müssen schriftlich festgelegt sein, ich kann es also ohnehin
in Erfahrung bringen. Warum wollen Sie es mir nicht sagen ?«
    »Magenta-Produktion«, knurrte
er.
    »Wer ist der Hauptaktionär ?«
    »Sie sind so verdammt gerissen,
Ihr Grinsen wird Ihnen noch auf der Schnauze kleben, wenn er Ihnen eines auf
die Birne gibt. Nicht?« Er ließ sich in seinen Stuhl zurückfallen. »Das
Jerome-T.-King-Syndikat — sind Sie jetzt zufrieden ?«
    »Die übrigen Filme gehören ihm
vermutlich auch ?«
    »Vermuten Sie, was Sie wollen, Holman «, sagte er erschöpft. »Aber gehen Sie dazu
woandershin. Für einen Tag reicht mir Ihr Anblick heute völlig. Also verduften
Sie, ja ?«
    »Sie verlieren Ihren ganzen
weltmännischen Charme, Barney«, sagte ich bedauernd, während ich der Tür
zustrebte. »Wann immer Sie den Mund aufmachen, fällt er in ganzen Klumpen von
Ihnen ab. Sie werden doch nicht plötzlich ganz entblößt, so wie Sie im Grund
wirklich sind, dastehen wollen? Ich gebe Ihnen einen guten Rat, Süßer, heben
Sie sich ein paar Brocken wieder vom Boden auf und versuchen Sie, sie sich
wieder anzukleben. Ja?«
    Ich schloß die Tür hinter mir
und schnitt dadurch den monotonen Strom obszöner Schimpfworte hinter mir ab.
Als ich fragte, ob ich telefonieren dürfe, sprang die blonde Empfangsdame vor
Begierde, mir zu helfen, nahezu aus ihrem Strumpfbandgürtel. Ich suchte im
Telefonbuch Jerome Kings Privatnummer heraus und wählte sie. Es dauerte lange,
bevor sich jemand meldete.
    »Hallo ?« flüsterte eine schüchterne Kleinmädchenstimme in mein Ohr. »Hallo? Ist da
jemand ?«
    Ich legte leise auf und sah
dann den besorgten Ausdruck im Gesicht des blonden Mädchens.
    »Himmel, Mr. Holman «, ihre Stimme klang bekümmert, »hat sich niemand
gemeldet ?«
    »Doch, doch«, sagte ich. »Es
ist alles in Ordnung, danke .«
    »Aber Sie haben doch kein Wort
gesagt ?«
    »Wenn es sich um ein wirklich
großes Geschäft handelt«, sagte ich in vertraulichem Ton, »möchte Darryl nicht,
daß darüber gesprochen wird .« Ich blinzelte bedächtig.
»Das verstehen Sie doch, Kind, nicht wahr ?«
    »Selbstverständlich, Mr. Holman «, sagte sie begeistert.
    »Großartig!« Ich ging auf die
Tür zu. »Sehen Sie zu, daß Ihr BH stets geladen ist, Kind. Einer unserer
Talentsucher kann jederzeit hier vorbeikommen .«
    Sie wurde plötzlich
geistesabwesend und betrachtete, zwei besorgte Längsfalten auf der Stirn, das
schweigende Telefon.

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