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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mit jedem Schritt lauter — und zugleich bedeutete jeder Schritt einen blutigen
Kampf zwischen meinen Instinkten und meiner Willenskraft—, bis ich den Rand des
Schwimmbeckens erreicht hatte.
    Eine neue, aus wirbelnden, sich
drehenden, schimmernden Sphären bestehende Milchstraße beschrieb einen kurzen
Halbkreis, bevor sie im aufspritzenden Wasser verschwand. Schwer atmend ging
ich nach hinten, hob den Bademantel auf und kehrte zum Schwimmbecken zurück.
Als ich schon fast am Rand angelangt war, tauchte ein Kopf mit eng anklebendem
weißblondem Haar auf.
    Porzellanblaue Augen sahen
mich, wie mir schien, längere Zeit mit leerem Blick an, dann flackerte so etwas
wie Interesse in ihnen auf.
    »Sadist, was ?« sagte Monica nachdenklich.
    »O nein«, seufzte ich.
    Ich stellte meinen Fuß auf
ihren Kopf und tauchte sie erneut unter; als ihr Kopf wieder über dem Rand des
Schwimmbeckens erschien, war ich fix und fertig und wartete auf sie.
    »Ziehen Sie das hier an«,
knurrte ich, »und zwar dalli, denn ich sage es nicht noch einmal. Sie sind das
attraktivste Frauenzimmer, das mir seit langem begegnet ist, und daß ich meine
Hände von Ihnen lassen muß, wird ein ernstes Trauma im Leben von Rick Holman bedeuten. Aber ich spiele nicht mit anderer Leute Ehefrauen herum — ich habe ohnehin genügend
Scherereien. Und vor allem spiele ich nicht mit Jerome Kings Frau herum. Aber
ich muß mit Ihnen sprechen — und Sie werden mir jetzt einmal im Leben zuhören!
Wenn Sie noch einmal mit einer einzigen Rundung Ihres phantastischen Körpers
zucken, werfe ich Sie geradewegs ins Schwimmbecken zurück; aber dann werde ich
dafür sorgen, daß Sie ertrinken. Verstanden?«
    »Ja, Rick«, sagte sie demütig.
    »Dann machen Sie, daß Sie
herauskommen, und ziehen Sie das hier an !« brummte ich
und warf ihr den Bademantel über den Kopf.
    »Bleiben Sie zum Lunch ?« fragte eine erstickte Stimme.
    Etwa eine Stunde später,
nachdem wir mit dem Lunch fertig waren und wieder neben dem Schwimmbecken
saßen, zündete ich mir eine Zigarette an und benutzte dies als Ausrede, um
Monica einen verstohlenen Blick zuzuwerfen. Es war doch keine Luftspiegelung,
keine einem überhitzten Gehirn entsprungene Phantasievorstellung. Monica war
Wirklichkeit, der sie züchtig umhüllende Bademantel war Wirklichkeit — und in
der Tat zuckte an ihrem ganzen Körper kein einziger Muskel, und es hatte
während der letzten Stunde auch keiner gezuckt.
    Sie wandte mir den Kopf zu und
lächelte. Die leuchtende Wärme ihrer Augen beunruhigte mich neu.
    »Himmel«, sagte sie schüchtern,
»das ist ein Tag, den ich in meinem Leben nicht mehr vergessen werde. Ich
dachte immer, so was passiert bloß in Büchern !«
    »Was ?« fragte ich vorsichtig.
    »Na ja, da ist ein großer
gutaussehender Kerl, schrecklich männlich und so — und da ist ein Mädchen, das
ganz hübsch ist und eine prima Figur mit allem Drum und Dran hat! Aber dieser
gutaussehende Kerl macht sich nicht an sie heran, und sie glaubt, er sei
ängstlich oder frigid. Wissen Sie? Dann nimmt sie eines Tages ein Sonnenbad
ohne was an, und der Bursche kommt plötzlich auf sie zu — und sie neckt ihn und
beleidigt ihn, aber er rührt sie noch immer nicht an. Aber schließlich verliert
er die Geduld — und so, wie er mit ihr umspringt, merkt sie schon, daß mit
seiner Männlichkeit alles in Ordnung ist — und hinterher gibt er zu, daß er
verrückt nach ihr ist, aber, da sie die Frau eines anderen Mannes ist, er zuviel Respekt vor dem Mädchen hätte, um sie zu einem
Seitentritt zu veranlassen!«
    »Wozu?«
    »Sie wissen schon — so ähnlich
nennt man es doch, wenn sich eine Frau mit einem anderen abgibt, während sie
noch mit einem anderen verheiratet ist«, sagte sie.
    »Ach so !« sagte ich mit schwacher Stimme.
    Die Wärme in ihren Augen nahm
noch zu. »Sie sollen also wissen, Rick«, sagte sie leise, »daß Sie mir das
größte Kompliment gemacht haben, das ich je bekommen werde — ich könnte weinen,
so entzückend war das von Ihnen. Und Ihr Opfer soll nicht umsonst gewesen sein.
Ich verspreche Ihnen feierlich, daß ich Sie niemals mehr so reizen werde wie
vorhin .« Sie lächelte mir süß zu. »Von nun an, Rick,
verspreche ich Ihnen, daß ich an Sie nur noch wie an einen Bruder denken werde .«
    »Danke«, sagte ich und wunderte
mich über das in mir rumorende dumpfe Gefühl, betrogen worden zu sein.
    Monica zündete sich eine
Zigarette an und legte sich in ihren Stuhl zurück, die Augen zum Schutz

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