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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sie
hätten seit sechs Monaten davon gewußt, daß sie auf der schwarzen Liste steht,
hätten aber nicht das Herz gehabt, es ihr zu sagen. Nun hätten Sie soeben
herausgefunden, daß Jerome King dahinterstünde und
Sie seien fast sicher, Sie könnten ihn umstimmen .« Ich
schüttelte verwundert den Kopf. »Sie haben gelogen, was nicht weiter wichtig
ist — es war für Sie notwendig, eine Erklärung dafür zu finden, warum Sie nicht
schon früher etwas für Della unternommen hatten. Aber ein Mann in Ihrer
Position konnte nicht umhin, am selben Tag, an dem Della auf diese schwarze
Liste gesetzt wurde, zu wissen, daß Jerome King dahinterstand .«
    »Stellen Sie endlich Ihre Frage !« brüllte er mich an.
    »Wenn Sie nur mit King zu reden
brauchen, um Dellas Namen von der Liste streichen zu lassen, warum haben Sie
das dann während der letzten sechs Monate nicht tun können, Erik ?«
    »Ich wußte bis vor einer Woche
nicht, daß King hinter der Sache stand«, sagte er mechanisch.
    »Damit wären wir also wieder
bei der alten Lüge angelangt ?«
    »Ich habe jetzt keine Zeit mehr
für Sie«, krächzte er. »Verlassen Sie mein Büro, Holman — und zwar sofort !«
    »Meiner Ansicht nach müssen Sie Blane zutiefst gehaßt haben, als Sie sahen, wie verrückt Della nach ihm war und daß es ihm völlig
egal war«, sagte ich leise. »Vielleicht haben Sie sechs Monate lang gebraucht,
um aufzuhören, auch Della zu hassen ?«
    Der schwere Schreibtisch
rutschte einen halben Meter weit über den Boden, als er in blinder Wut
aufsprang und sein Körper mit brutaler Gewalt gegen ihn stieß.
    »Raus !« brüllte er mit höchster Stimmstärke. »Raus! Bevor ich Sie umbringe !«
    Ich ging hinaus, weil ich doch
keine Chance mehr hatte, etwas aus ihm herauszubringen, wenn ich blieb — und
vielleicht hätte er mich wirklich umgebracht.

SIEBTES KAPITEL
     
    O h«, sagte das naseweise blonde
Mädchen am Empfang und kicherte, »wenn das nicht Mr. Holman ist !«
    Ich drückte im Geist auf einen
Knopf und wartete darauf, daß der Mechanismus abrollen würde. Ein paar Sekunden
später war es soweit. Die Jackettkronen blitzten
weiß, die blondgefärbten Haare waren makellos frisiert, die falschen
Augenwimpern wippten und den Höhepunkt bildete ein langer tiefer Atemzug, so
daß der gepolsterte Büstenhalter pflichtschuldigst nach oben fuhr und die
Spitzen sich scharf gegen die dünne Seidenbluse abzeichneten.
    »Ich glaube nicht, daß Mr. Ryan
im Augenblick Besuch hat. Ich werde mich gleich erkundigen .« Die Augenwimpern spielten eine Sekunde lang verrückt.
»Wollen Sie sich setzen, Mr. Holman , oder«, sie
erstickte bei dem Versuch, verführerische Heiserkeit in ihre Stimme zu legen,
beinahe an ihren eigenen Mandeln, »wollen Sie lieber hier, ganz in meiner Nähe,
warten?«
    »Ich habe einen besseren
Einfall, Süße«, sagte ich. »Ich werde einfach in sein Büro gehen und mich
selbst erkundigen .«
    »Oh !« quietschte sie verzweifelt, »Sie können unmöglich...«
    »Darryl hat heute einen ganz
wichtigen Vorschlag zu machen«, sagte ich feierlich. »Sie wissen doch, wie das
bei großen Tieren wie ihm ist — sie wollen einfach nicht warten .«
    Das Vorderteil ihrer Bluse
begann bei der Nennung des magischen Namens ekstatisch zu flattern. »Oh!« In
ihren Augen lag ein verzückter Ausdruck. »Sie müssen ein herrliches Leben
führen, Mr. Holman !«
    »Eines Tages werde ich Ihnen
davon erzählen«, versprach ich.
    Im Büro war niemand außer dem
Inhaber, der mich eine Sekunde lang scharf anblickte, als ich eintrat. In
seinen lehmfarbenen Augen lag ein fragender Ausdruck, der verschwand, bevor ich
Gelegenheit hatte, ihn zu ergründen.
    »So ist es recht, Rick, Baby«,
sagte er freundlich. »Fühlen Sie sich hier nur zu Hause. Kommen Sie jederzeit
in mein Büro geplatzt, außer wenn ich dieses reizende kleine Mädchen vom
Empfang hier auf der Couch habe. Ja?«
    »Sie sind ja die Herzlichkeit
in Person, Barney«, sagte ich und ließ mich auf dem imitierten antiken Stuhl
nieder. »Wollen Sie mir vielleicht sogar etwas zu trinken anbieten, etwa
Bourbon mit Wasser ?«
    »Für Sie ist mir nichts gut
genug !« Er ging zu der glänzenden
Bar-Eisbox-Kombination hinüber und fummelte dort herum.
    Ich zündete mir eine Zigarette
an und fragte mich, wie schwierig es wohl wäre, das blonde Mädchen am Empfang
dazu zu überreden, wieder nach Nebraska, oder woher sonst sie stammen mochte,
zurückzukehren. Dann wurde mir mit einem leichten Schock bewußt, wie

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