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Dramen

Titel: Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Wedekind
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Ich zu loben;
    Doch hat die Welt mir diesen Stolz geraubt. –
    Wer einen Degen führt, dem will ich weisen,
    Wie er mit Anmut das gespitzte Eisen
    Mild lächelnd senkt in seines Gegners Brust,
    Auf daß der Zweikampf, statt mit Angst und Grauen,
    Als muntrer Elfenreigen ist zu schauen,
    Und Jenem auch der Tod noch süße Lust! – –
    Ich bin der Herrscher! – Aus der Berberherde
    Bringt mir das bissigste der Wüstenpferde!
    Ich leg' ihm Zügel nicht noch Sattel an;
    Spürt es nur meine Fersen in den Weichen,
    Wird's unter mir in span'scher Gangart keuchen
    Und ist fortan dem Reiter unterthan! –
    Ich bin der Herrscher! – Laß zum Fest euch laden!
    Die Welt bleibt fern mit ihrer garst'gen Qual;
    Die Abendsonne leuchtet uns zum Mahl,
    Gesang ertönt aus luftigen Arkaden;
    Der Gast dringt hoffnungsfroh ins düstre Grün,
    Wo neben traulich plätschernden Kaskaden
    Ihn Nymphen kosend zu sich niederziehn. –
    Ich bin der König! Schafft ein Mädchen her!
    Doch sei es wie der Morgenreif so keusch!
    Ich weck ihr nicht der Unschuld Wehgekreisch;
    Als Bettler komm' ich, meine Taschen leer;
    Sechs Schritt bleib ich ihr fern; vor Satansschlichen
    Sei sie gewarnt – und eh ein Stern verblichen,
    Erlag in ihr die Seele schon dem Fleisch! –
    Bringt mir die treu'sten aller treuen Frauen!
    Sie zweifeln bang, ob Grauen, ob Vertrauen
    Mehr Kuppler sind zu sündigem Genuß;
    Und zweifelnd bieten sie sich mir zum Kuß! – –
    Ich bin der König! – Wo war je so schmal
    Ein Kind an Hand' und Füßen in den Knöcheln:
    Verächtlich seh' ich euch, ihr Hörer, lächeln:
    Die Füße tänzeln und die Hände fächeln;
    Was oben sich im Schädel birgt, ist schal!
    Sei's drum! Das schlankste Mädchen hier mag wagen,
    In luft'gem Tanz den Sieg davon zu tragen!
    Nie zuckte sie zu blut'gem Kampf den Stahl,
    Und ihre Knöchel sind wie meine schmal…
    Da sich niemand meldet, zu Alma
    Reich mir eine Fackel, mein Kind!
    Alma reißt einen helllodernden Zweig aus dem Reisigfeuer und reicht ihn dem König hinauf. Darauf spielt sie, am Fuße des Felsens stehend, eine getragene Tanzmelodie auf ihrer Laute.
    Der König tanzt mit Anmut und Vornehmheit einige Schritte aus einem höfischen Fackeltanz, worauf er den brennenden Zweig ins Feuer zurückschleudert.
    Die Zuschauer erheben ein langanhaltendes Beifallsgetöse.
    Der Schauspieler
sich unter den Zuschauern erhebend, in parodistischem Ton
    Ich bin der König hier in diesem Reich . . .
    Der Zuschauer
    Nieder mit dem Barbiergesellen! Er hat kein Herzblut! Schlagt ihn zu Boden!
    Der Theaterbesitzer
    Quod licet Jovi, non licet bovi! –
(Zum König, der den Felsen verlassen hat)
Ich nehme dich als Tanzmeister und als Tharakterkomiker in Dienst und biete dir hundert Soldi pro Monat
    Ein anderer Theaterbesitzer
spricht in Fistelstimme
    Hundert Soldi, hihihi? Hundert Soldi will dir der Schaute geben? – Ich schmeiße dir hundertundfünfzig ins Gesicht, du Schuft! Was sagst du, hihihi? – Willst du nun oder willst du nicht?!
    Der König
zum ersten Theaterbesitzer
    Glaubt Ihr denn nicht, verehrter Meister, daß ich mich besser zum Tragöden als zum Komiker eigne?
    Der erste Theaterbesitzer
    Zum Tragöden fehlt dir jede Spur von Begabung; als Tharakterkomiker hingegen kann es dir überhaupt nicht mehr schlecht ergehen in dieser Welt. Glaub mir, mein teurer Freund, ich kenne die Könige. Ich habe schon mit zwei Königen auf einmal zu Mittag gespeist! Dein Königsmonolog ist die Karikatur eines wirklichen Königs und muß als solche gewürdigt werden.
    Der zweite Theaterbesitzer
    Laß dich von dem Pferdehändler nicht anpfeffern, du Schuft! Was versteht der vom Komödienspiel! Ich habe meinen Beruf an den Universitäten von Rom und Bologna studiert. Wie ist es mit zweihundert Soldi, hi hi hi?
    Der erste Theaterbesitzer
Dem König auf die Schulter klopfend
    Ich gebe dir dreihundert Soldi, mein teurer junger Freund!
    Der zweite Theaterbesitzer
    Ich gebe dir vierhundert Soldi, du dreckiger Schuft, hi hi hi!
    Der erste Theaterbesitzer
giebt ihm seinen Geldbeutel
    Hier hast du meine Börse! Steck sie ein und behalte sie als Andenken an mich!
    Der König
den Beutel einsteckend
    Würdet Ihr denn auch meinen Buben in Euren Dienst nehmen?
    Der erste Theaterbesitzer
    Deinen Buben? Was hat er gelernt?
    Alma
    Ich mache den Hanswurst, verehrter Meister.
    Der erste Theaterbesitzer
    Gleich laß ihn mich sehen, deinen Hanswurst!
    Alma
steigt auf den Felsen und spricht in frischem, munteren Ton
    Seltsam

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