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Draußen wartet die Welt

Draußen wartet die Welt

Titel: Draußen wartet die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Grossman
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anzutreffen, eilte ich in die Pension. Ich war mir nicht sicher, was ich ihr sagen wollte, aber ich wusste, dass ich nicht wollte, dass wir so auseinandergingen. Nachdem sie auf mein Klopfen geantwortet hatte, betrat ich ihr Zimmer. Trotz der warmen Junisonne zitterte ich. Sie blickte von den Unterlagen auf, die sie über das Bett verteilt hatte, und setzte sich hastig auf.
    »Eliza, ich dachte, du musst heute nicht arbeiten.«
    »Muss ich auch nicht«, erwiderte ich. »Ich wollte Ihnen nur alles erklären, bevor Sie abreisen.«
    Sie stand auf und deutete auf die beiden Ohrensessel in einer Ecke des Zimmers. Wir nahmen Platz und sie sah mich an. »Ich hoffe, ich habe dir heute keinen Ärger bereitet«, fing sie an. »Seit ich dich beim Abendessen deiner Mutter kennengelernt habe, habe ich davon geträumt, auch so eine tolle Hilfe zu haben. Mir ist klar geworden, dass ich dir den Job nicht hätte anbieten dürfen, ohne vorher mit deinen Eltern darüber zu sprechen.«
    »Ich habe bei Ihnen den Eindruck erweckt, dass sie einverstanden sein würden. Ich fürchte, ich war Ihnen gegenüber nicht ganz aufrichtig.«
    »Und jetzt möchtest du aufrichtig sein?«, unterbrach mich Rachel sofort.
    Ich nickte. »Ich wollte schon immer während meines Rumspringa von zu Hause weg und das Leben der Englischen kennenlernen.«
    »Aus der Reaktion deiner Mutter heute schließe ich, dass deine Eltern dich unbedingt zu Hause behalten wollen.«
    »Meine Mutter schon. Mein Vater steht der Sache ein wenig offener gegenüber, aber er hat es nicht geschafft, sie umzustimmen.« Ich warf einen Blick auf die Uhr. »Ich muss jetzt gehen. Ich muss meine Schwester von der Schule abholen. Aber ich wollte Ihnen sagen, wie sehr ich Ihr Angebot zu schätzen weiß – auch wenn ich es nicht annehmen kann.«
    »Es tut mir leid, dass es nicht geklappt hat«, sagte sie. »Falls sich irgendetwas ändert, weiß Mr Allen, wie du mich erreichen kannst. Er ist ein Freund von mir.« Ich lächelte sie dankbar an und eilte aus dem Zimmer, um Ruthie abzuholen. Ich wusste, dass ich keinen Grund mehr haben würde, Mrs Aster zu kontaktieren. Es war Zeit für mich, diese Hoffnung ein für alle Mal zu begraben und nach vorne zu schauen. Ich wünschte mir nur, ich hätte gewusst, wohin.
    An diesem Abend, nach dem Abendessen, versuchte ich, positiver darüber zu denken, dass ich mein Rumspringa zu Hause verbringen würde. Einige meiner Freundinnen trugen bei den Partys manchmal Jeans, und wir planten schon, welche Filme wir uns im Kino anschauen wollten, sobald unsere Eltern es erlaubten. Und nun, da ich zu Hause bleiben würde, konnte ich auch darüber nachdenken, Daniel als meinen Verehrer zu haben. Ich hatte das Gefühl, dass auch er das wollte. Mein Wunsch, von zu Hause auszuziehen, war das Einzige, was mich davon abhielt, seine Gefühle zu erwidern.
    Bevor James an diesem Abend ausging, kam er zu mir an den Tisch, wo ich Ruthie bei ihren Rechenaufgaben half. Er sah mich ein wenig traurig an und sagte: »Tut mir leid, dass es nicht geklappt hat.«
    »Mir auch«, erwiderte ich. »Aber trotzdem danke für deine Hilfe.«
    Während Ruthie sich über das Blatt beugte, sah ich, dass meine Eltern in der Küche zusammenstanden. Ihre Stimmen waren so leise, dass ich nicht verstehen konnte, was sie sagten, aber ich wusste, dass meine Mutter meinem Vater von Rachels Besuch an diesem Nachmittag erzählte. Mein Vater sah einen Moment lang auf und unsere Blicke trafen sich. Statt Missbilligung las ich jedoch nur Traurigkeit in seinem Gesicht, und ich wusste, dass ich ihn enttäuscht hatte.
    Ich kontrollierte Ruthies Divisionsaufgabe und erinnerte sie daran, den Rest mit in die nächste Spalte zu nehmen. Sie fuhr mit dem Radiergummi so kräftig über ihren Fehler, dass sie das Papier zerriss und es frustriert von sich wegschob.
    »Hier«, sagte ich, blies die Krümel beiseite und strich die zerrissene Seite wieder glatt. »Wir fangen einfach noch mal von vorne an. Ich habe mich mit dem schriftlichen Dividieren am Anfang auch schwergetan, aber irgendwann habe ich es verstanden.« Ich strich eine ihrer goldenen Haarsträhnen aus ihrem verschwitzten Gesicht. »Und du wirst das auch.«
    Während ich nach einem neuen Blatt Papier griff, hörte ich meinen Vater an der Haustür. »Ich geh ein bisschen frische Luft schnappen«, sagte er. Ich winkte ihm über meine Schulter hinweg zu und widmete mich wieder Ruthies Hausaufgaben. »Siehst du?«, sagte ich, als sie ihren Fehler verbessert

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