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Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Titel: Dray Prescot 01-Transit nach Scopio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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aufgestaut. Das Ufer, auf dem ich stand, war ein Felsvorsprung, über dem sich die Klippen erhoben, so daß ich ihre Oberkante nicht mehr erkennen konnte. In der Nähe wuchs ein Busch, den ich wiedererkannte, tiefgrün und mit einer Vielzahl gelber Beeren, die so groß wie Kirschen waren; ein willkommener Anblick. Ich nahm die gelben Kirschen und aß sie – sie schmeckten wie vollmundiger Portwein –, während ich meine weiteren Schritte bedachte.
    Nach einer Weile nahm ich einen Speer und machte mich auf den Weg zu den Wasserfällen.
    Der Anblick faszinierte mich. Indem ich mich an der äußersten Kante festklammerte, vermochte ich die majestätische Wasserfläche zu überschauen, die ins Nichts hinausschoß und dann in mächtigem Bogen hinabstürzte, tief unten auftreffend. Eine Gischtwand erstreckte sich an der Außenseite des Wasserfalls und verdeckte mir die Sicht. Unten war das Wasser wie eine riesige weiße Lilie, die sich in unendlichen Schaumkreisen ausbreitete, während sich die dröhnende Wassersäule unentwegt mitten in ihre Blüte ergoß.
    Es gab keine Möglichkeit, die Felsen hinabzuklettern.
    Ich überlegte. Eine unbekannte Macht hatte mich hierhergebracht – aber sicher nicht nur, damit ich hier staunend vor diesem Wasserfall stand! Gab es nicht mehr, was ich suchen mußte? Und wenn ich die Felsen nicht hinabsteigen konnte – gab es denn keine andere Möglichkeit, in die Tiefe vorzudringen. Der gewaltige Wasserfall schien mir die Worte zuzubrüllen: »Du mußt! Du mußt!«

3
     
     
    Von den köstlichen Kirschen essend, die ich schon oft weiter oben am Fluß gefunden und genossen hatte, kehrte ich zu meinem Blattboot zurück. Es besaß dieselbe federnde Härte wie die Riedstangen nach dem Abschneiden. Doch es hatte zugleich eine Elastizität, die auf seine Blattstruktur zurückzuführen war. Es konnte sich förmlich durch die Stromschnellen winden und ducken, wie ich mehr als einmal befriedigt festgestellt hatte.
    Aber konnte es den Kräften widerstehen, die nun auf das Boot einwirken würden? Konnte ich einer solchen Belastung standhalten?
    Das Boot wieder flußaufwärts gegen den mächtigen Strom zu rudern, war eine unlösbare Aufgabe. Hier konnte ich nicht bleiben. Ich aß etwas von meinem Proviant, ein Tier, das ich tags zuvor mit dem Speer erlegt hatte. An beiden Ufern hatten sich riesige Herden verschiedener Tiergattungen herumgetrieben, von denen viele unseren heimischen Vieh- und Wildbeständen ähnelten. So war ich in der Lage gewesen, meinen Speisezettel zusammen mit Fisch und Gemüsen, Beeren und diesen gelben Kirschen abwechslungsreich zu gestalten.
    Ich hob die flachen Steine aus dem Bootsrumpf, die ich zur besseren Stabilisierung als Ballast benutzt hatte. Als dies getan war und ich die Speere mit Riedleinen zusammenband und an den Bordwänden festmachte, wußte ich, daß ich die Entscheidung längst getroffen hatte.
    Das Blattboot würde umschlagen, also band ich mich mit Leinen am Boden fest, die zehn Fuß lange Stange griffbereit. Das Boot raste auf dem Fluß dahin. Ich spürte, wie wir ins Nichts hinausschossen und einen Augenblick schwerelos in der Luft hingen.
    Das Boot kippte. Die Luft wurde mir aus den Lungen getrieben. Meine Ohren begannen zu schmerzen. Mir war, als ob ich schwebte. Als wir aufprallten, mußte ich bereits das Bewußtsein verloren haben, denn als nächstes erinnere ich mich daran, daß das Boot kieloben im Kreis schwamm, ruckelnd und dümpelnd, und daß ich an meinen Riedfesseln über der schäumend grünen Wasseroberfläche hing. Jeder Atemzug tat mir weh, und ich fragte mich, wie viele Rippen ich mir wohl gebrochen hatte. Aber ich mußte aus dem Strudel heraus. Ich hatte nicht einmal Zeit, dankbar zu sein, daß ich noch lebte.
    Es gelang mir, mich mit einer Speerklinge loszuschneiden. Das Boot aufzurichten dauerte etwas länger; doch meine breiten Schultern schafften es, und ich kletterte schließlich hinein, griff nach einem Speerpaddel und brachte mich mit einigen kräftigen Stößen aus der gefährlichen Nähe der herabstürzenden Wassersäule. Kurz darauf schwamm ich wieder in der Strömung dahin.
    Ich atmete tief ein. Die Schmerzen waren nicht schlimm; also hatte ich nur Prellungen davongetragen.
    Nur ein Narr oder ein Wahnsinniger – oder ein Mann, den die Götter liebten – hätten gewagt, was ich getan hatte. Ich blickte an der mächtigen Wasserwand empor, betrachtete den gewaltigen glatten Bogen und den schäumenden Kessel, wo das Wasser toste

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