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Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Titel: Dray Prescot 01-Transit nach Scopio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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herübergeweht.
    Hätte ich fliehen wollen – mir wäre kein Ausweg geblieben.
    Als ich weiter dahintrieb, senkte sich ein einzelnes Ruder ins Wasser. Mein Boot kam längsseits. Meinen Speer packend, sprang ich auf das Ruderblatt hinüber und lief leichtfüßig den Baum hinauf auf das Schandeck zu. Ich sprang über die Reling und landete auf dem Achterdeck. Die Plane über uns raschelte im Wind. Das Deck war weiß wie auf den Schiffen seiner Majestät. Ein Mann in einer weißen Tunika und Segeltuchhosen kam mit ausgestreckten Armen und freudigem Lächeln auf mich zu.
    »Dray Prescot! Wir freuen uns, dich in Aphrasöe willkommen zu heißen.«
    Sprachlos vor Staunen ließ ich mir von ihm die Hand schütteln.
    Über dem Achterdeck erhob sich die Poop in schmuckvoller verzierter Pracht. Dort oben standen bestimmt die Rudergänger. Ich drehte mich um und blickte nach vorn. Dort sah ich zahlreiche Reihen bronzefarbener Gesichter, die mich ansahen, anlächelten oder zu mir herauflachten. Kräftige Arme griffen nach den Rudern, Muskeln wölbten sich, als ein Mädchen – ein Mädchen! – nickte und leicht auf ein Tamburin zu schlagen begann. Im Rhythmus ihrer sanften Schläge tauchten die Ruder ins Wasser, und die Galeere fuhr los.
    »Du bist überrascht, Dray? Aber natürlich. Ich muß mich vorstellen – ich bin Maspero.« Er machte eine abfällige Geste. »Wir haben in Aphrasöe nicht viel für Titel übrig; aber ich werde oft auch Lehrer genannt. Du bist natürlich durstig und hungrig? Wie rücksichtslos von mir – bitte gestatte mir, daß ich dir Erfrischungen anbiete. Wenn du mir folgen würdest ...«
    Er führte mich zur Heckkabine, und ich folgte ihm wie betäubt.
    Das Mädchen mit dem maisfarbenen Haar und dem lachenden Gesicht, mit dem Tamburin den Rudertakt schlagend – sie hatte nicht die geringste Notiz von meiner Nacktheit genommen. Ich folgte Maspero, und wieder hatte ich das Gefühl, daß sich hier ein längst vorherbestimmtes Geschick erfüllte. Er hatte meinen Namen gekannt! Er sprach Englisch! War ich vielleicht doch in der Gewalt eines Fiebertraums und hing womöglich noch an meinem Pfahl im afrikanischen Dschungel, dem Tode nahe!
    Die Abschürfungen an meinen Handgelenken waren völlig verheilt. Nichts verband mich mehr mit der Wirklichkeit.
    Ein letzter Blick über die Schulter zeigte mir, daß unser Bug nun auf die Stadt deutete. Wir fuhren mit gleichmäßiger Bewegung, ungewohnt für einen Seemann, der an das Rollen einer Fregatte auf gewaltigen Ozeanwellen gewöhnt ist. Eine weiße Taube flog vom hellen Himmel herab, umkreiste die Galeere und setzte sich auf das hochgereckte Bugspriet. Ich starrte auf die Taube, und mir fiel auf, daß sie seit unserer ersten Begegnung oft in mein Blickfeld geraten war, während sich der herrliche rotgoldene Raubvogel nicht mehr hatte sehen lassen. Die Menschen, die ich vom Boot aus gesehen hatte, standen lachend und plaudernd an Deck, und ihre Kleidung leuchtete hell im Sonnenschein; sie wirkten fröhlich wie Jahrmarktbesucher.
    Der Mann, der sich Maspero nannte, nickte lächelnd. »Wir versuchen stets die Sitten und das Verhalten der Kulturen zu respektieren, die nach Aphrasöe eingeladen werden. In Ihrem Fall wissen wir, daß Nacktheit verlegen machen kann.«
    »Ich bin daran gewöhnt«, sagte ich. Doch ich akzeptierte das einfache weiße Hemd und die Leinenhosen, die er mir reichte – aber als sich meine Finger über dem Material schlossen, wußte ich, daß ich so etwas noch nicht in Händen gehalten hatte. Es war keine Baumwolle und auch kein Leinen. Nachdem nun auch die Erdbewohner den Gebrauch künstlicher Fasern für die Kleidung entdeckt haben, sind solche oder ähnliche Dinge in jedem Kaufhaus zu finden. Doch damals war ich ein schlichter Seemann, der an schwere Kammgarnstoffe und rauhe Baumwolle gewöhnt war, und die einfachsten wissenschaftlichen Wunder konnten mich verblüffen. Maspero trug hellgelbe Satinslipper. Ich dagegen war die meiste Zeit meines Lebens barfuß gegangen – jedenfalls bis zu der Zeit, als ich auf das Achterdeck kam. Aber auch da waren meine eckigen Schuhe nur von einfachen Stahlschnallen verziert gewesen, denn ich konnte mir nicht einmal Tomback leisten. Natürlich kaufte ich mir Goldschnallen, wenn wir eine wirklich große wertvolle Prise einbrachten, aber die mußte ich regelmäßig versetzen, bevor sie meine Schuhe zieren konnten.
    Wir schritten durch die Heckkabine mit ihrer schlichten, geschmackvollen Einrichtung, die aus

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