Dray Prescot 01-Transit nach Scopio
in Aphrasöe zu schildern, in der Schwingenden Stadt, der Stadt der Savanti. Ich lernte viele reizende Menschen kennen und wurde in ihr Leben und in ihre Kultur aufgenommen. Auf Ausflügen lernte ich ihre abgeschlossene kleine Welt inmitten des Riesenkraters kennen. Hier formten sie das Instrument, das der ganzen übrigen Welt ein ähnliches Maß an Glück und Bequemlichkeit schenken sollte.
Ich besichtigte ihre Papiermühlen und sah zu, wie die Masse allmählich in den surrenden und wirbelnden Maschinen zu glattem, samtenem Papier wurde, zu herrlichen Bögen, die geeignet schienen, die schönsten Worte der kregischen Sprache aufzunehmen. Doch ein Geheimnis steckte in der Papierherstellung. Ich erfuhr, daß die Savanti zu gewissen Zeiten im Jahr Karawanen mit Papier losschickten, die sich überall auf Kregen Ziele suchten. Aber das Papier war leer, jungfräulich; es wartete darauf, beschrieben zu werden. Ich spürte ein Geheimnis dahinter, vermochte es jedoch nicht zu ergründen.
Nach kurzer Zeit sagte man mir, ich solle mich auf die Taufe vorbereiten. Ich benutze hier unser Wort als die nächste Entsprechung der kregischen Bezeichnung, ohne blasphemischen Hintergedanken. In aller Frühe machten wir uns auf den Weg, Maspero, vier andere Lehrer, die ich kannte und mochte, und ihre vier Kandidaten. Wir nahmen eine Galeere, die stromaufwärts fuhr, nicht auf dem Aph, sondern dem Zelph. Die Ruderer lachten und scherzten, während ihre muskulösen Arme vor- und zurückfuhren. Ich hatte mit Maspero über die Sklaverei gesprochen und in ihm den gleichen unstillbaren Haß auf diese unwürdige Einrichtung gefunden, wie er auch in mir brannte. Unter den Ruderern erkannte ich den Mann, der Maspero gefragt hatte, ob er auf Graintjagd gehen würde. Ich selbst hatte auch schon Dienst an den Rudern getan und dabei gespürt, wie meine Rückenmuskeln die vertraute Arbeit willkommen hießen. Die Sklaverei war eine der Einrichtungen auf Kregen, die die Savanti unbedingt abschaffen mußten, wenn sie ihre Mission erfüllen wollten.
Wir fuhren den Zelph aufwärts, solange es der Tiefgang der Galeere erlaubte, und stiegen dann in ein Langboot um, das abwechselnd von uns allen gerudert wurde. Ich hatte bisher keine alten Männer oder Frauen auf Kregen gesehen, auch keine Kranken oder Krüppel, und alle halfen fröhlich auch bei den geringsten Arbeiten. Die Galeere kehrte um, die Mädchen an den Rudern winkten, bis wir zwischen den zerklüfteten grauen Felswänden nicht mehr zu sehen waren. Das Wasser rauschte an uns vorüber. Es hatte eine tiefblaue Farbe, ganz im Gegensatz zur Färbung des Aphs. Wir zehn ruderten gegen die Strömung.
Dann erreichten wir Stromschnellen, trugen das Boot am Ufer daran vorbei und ruderten schließlich weiter. Maspero und die anderen Lehrer besaßen Geräte, die große Macht hatten. Ein riesiges spinnenähnliches Wesen sprang von einem Felsen und wollte uns den Weg versperren. Ich stierte darauf – Maspero hob ruhig seine Waffe; ein silbriges Licht strömte aus der Mündung – ein Licht, das das Ungeheuer lähmte, bis wir vorbei waren. Es schnappte träge mit den Fängen, die großen Augen waren leer und feindselig, doch es konnte die Beine nicht bewegen. Ich glaube nicht, daß die Wissenschaft der Erde selbst heute einen so friedlichen Sieg über brutale Gewalt bewirken könnte.
Einer der Kandidaten war ein Mädchen, mit klaren Zügen, langem dunklen Haar, nicht reizlos, doch auch keine Schönheit. Wir ruderten weiter und überstanden viele entsetzliche Gefahren, die durch das silbrige Feuer unserer Lehrer bezwungen wurden.
Endlich erreichten wir ein natürliches Amphitheater aus Felsgestein, wo der Fluß in einem Wasserfall herabstürzte. In ihm befand sich eine Höhle – der erste unterirdische Ort, den ich auf Kregen aufsuchte. Das Licht strömte mit seinem gewohnten hellrosa Schimmer herein; doch es ließ allmählich nach, und der rosa Schimmer wurde langsam durch eine allgegenwärtige Blautönung abgelöst – ein Blau, das mich lebhaft an das blaue Feuer um das Abbild des Skorpions erinnerte, als ich im afrikanischen Dschungel zum Himmel gestarrt hatte.
Wir versammelten uns am Ufer eines Teiches im Felsboden der Höhle. Das Wasser bewegte sich sanft, wie heiß werdende Milch, und Dampfschwaden begannen aufzusteigen. Die feierliche Atmosphäre des Moments beeindruckte mich. Eine Treppe führte in den Teich hinab. Maspero führte mich beiseite und ließ höflich die anderen vor.
Diese zogen sich
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