Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Titel: Dray Prescot 01-Transit nach Scopio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
entblößte spitzige Zähne.
    Für mich mochte dieser Kampf ein Spiel sein; für ihn jedoch nicht. Er hatte Hunger, und betrachtete das weiche Fleisch des Mädchens sicher als besondere Köstlichkeit.
    Ich griff an und sprang sofort wieder zurück, so daß sein erster Hieb die Luft an der Stelle zerteilte, wo eben noch mein Kopf gewesen war. Ich stieß hastig zu; doch er drehte sich um, und ich mußte wegtauchen und mich herumrollen, als die anderen Tatzen bei dem Versuch zusammenklatschten, meinen Körper zu zermalmen. Ich rappelte mich auf und stellte mich ihm erneut. Er knurrte und schnaubte, senkte alle Pranken zu Boden und raste auf mich zu. Ich trat im letzten Augenblick zur Seite und hieb nach ihm, als er an mir vorbeizischte. Der Schlag hätte ihn glatt ein Bein gekostet, wenn das Savantischwert nicht diese wunderbare Macht physischer Unverletzlichkeit besessen hätte. So verlor er nur die Kontrolle über die getroffene Tatze; sie war gelähmt. Wieder sprang ich vor, wich den klaffenden Fängen aus und stieß zu. Diesmal wurde seine andere Vorderpfote ausgeschaltet. Er brüllte, schlug nach mir, und ich parierte den Hieb; die Klinge verletzte sein Fell nicht, doch wieder entzog ihm die lähmende Kraft Energie.
    Aber ich war zu langsam gewesen. Sein zweites Pfotenpaar erwischte mich an der Flanke, und ich spürte, wie mir das Blut am Körper entlanglief. Auch spürte ich den Schmerz, aber ich biß die Zähne zusammen.
    »Jikai! Jikai!« rief das Mädchen wieder.
    Ich mußte ihm einen Hieb auf den Schädel versetzen. Ich hatte es für unsportlich gehalten, meine ungewöhnliche Sprungkraft in dieser geringen Schwerkraft auszunutzen; das Wesen folgte doch nur seinen natürlichen Instinkten. Aber jetzt ging es um das Leben dieses Mädchens, und ich hatte keine andere Wahl. Als der Graint wieder angriff, sprang ich gut zehn Fuß in die Höhe und versetzte ihm einen Hieb über die Augen und die lange Schnauze. Er ging zu Boden, als habe ihn ein 32-Pfünder voll erwischt. Das Monstrum rollte zur Seite und streckte die acht Pranken in die Luft. Ich hatte sofort Mitleid mit ihm.
    »Jikai!« sagte das Mädchen zum drittenmal, und ich erkannte, daß sie es jedesmal in einem anderen Tonfall gesprochen hatte. Es war bestimmt ein kregisches Wort, das ich jedoch aus irgendeinem Grund bei der Tablettenlektion nicht mitbekommen hatte.
    Jetzt eilten Maspero und unsere Freunde herbei; sie sahen mich besorgt an.
    »Du bist unverletzt, Dray?«
    »Natürlich. Aber kümmern wir uns um das Mädchen – sie ist gefesselt ...«
    Während wir ihr die Fesseln lösten, murmelte Maspero leise vor sich hin. Die anderen Savanti starrten mißmutig – so mißmutig wie dieses Volk überhaupt sein konnte – auf die Leichen der drei gelbgekleideten Männer.
    »Sie versuchen es«, sagte Maspero und half dem Mädchen auf. »Sie glauben daran, und es ist wahr; aber sie nehmen solche Risiken auf sich.«
    Ich starrte das Mädchen an. Sie war ein Krüppel. Ihr linkes Bein war verdreht und seltsam abgewinkelt, und jeder Schritt bereitete ihr Mühe, entrang ihr einen keuchenden Atemzug. Ich trat vor, nahm sie auf die Arme und drückte sie gegen meine nackte Brust.
    »Ich trage dich«, sagte ich.
    »Ich kann dir nicht danken, Krieger, denn ich hasse jeden, der mich meines körperlichen Gebrechens wegen verachtet. Aber ich verdanke dir mein Leben – hai, Jikai!«
    Maspero sah sehr bekümmert aus.
    Sie war auffallend schön. Ihr Körper fühlte sich in meinen Armen warm und fest an. Das lange, seidige braune Haar mit dem aufregenden kastanienroten Schimmer fiel wie ein rauchiger Wasserfall über ihre Schultern – ein Wasserfall, in den ich mich mit Freude gestürzt hätte. Ihre braunen Augen betrachteten mich ernst. Ihre Lippen waren weich, doch zugleich fest und wohlgeformt.
    Von ihrer Nase kann ich nur sagen, daß ihre Keckheit mir das Äußerste abverlangte, mich nicht vorzubeugen und sie zu küssen. Aber ich hatte keine Ahnung, was dann passieren könnte, deshalb hielt ich mich zurück.
    Ein Luftboot kam von der Stadt herüber. Es war hellweiß, was mich überraschte, denn alle Gleiter, die die Tiere über die Pässe brachten, waren braun, rot oder schwarz. Savanti stiegen aus und nahmen mir das Mädchen behutsam ab.
    »Fröhliches Schwingen«, sagte ich, ohne nachzudenken.
    »Remberee, Jikai«, sagte sie.
    Remberee, das fiel mir sofort ein, war das kregische Wort für Auf Wiedersehen , oder Bis bald oder so ähnlich. Aber Jikai?
    Ich rang mir ein

Weitere Kostenlose Bücher