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Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Titel: Dray Prescot 01-Transit nach Scopio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Enterhaken getötet hatte, Pistolen werden auf See unweigerlich feucht und brennen nicht los; erst zwei Jahre nach meiner Reise nach Kregen sollte auf der Erde der schottische Reverent Alexander Forsyth seine Zündkapsel vervollkommnen. Ich wußte, wie man ein Schwert handhabt, und hatte eine solche Waffe schon öfter inmitten des Pulverdampfs donnernder Breitseiten im wilden Ansturm auf ein gegnerisches Deck geschwungen. Ich gehörte nicht zu den vornehmen Universitätsfechtern, die ihre Waffe schwangen wie einen Staubwedel; vielmehr hatte mich der alte Spanier Don Hurtado de Oquende im Gebrauch des Rapiers unterwiesen, und er war so großzügig gewesen, mich auch die französischen Griffe und Angriffssysteme üben zu lassen. Ich war nicht stolz auf die Zahl der Menschen, die ich aufgespießt oder deren Schädel ich mit meinem primitiven britischen Marinesäbel gespalten hatte.
    Wir jagten den Graint. Diese Tiere ähneln entfernt einem Bären, haben aber acht Beine und Kiefer, die wie die eines Krokodils etwa fünfzig Zentimeter lang sind. Unsere einzige Chance lag in der Geschwindigkeit. Wir wechselten uns ab, sprangen vor und parierten die Angriffe der weit ausholenden gefährlichen Pfoten, die voller rasiermesserscharfer Krallen waren. Wir parierten, duckten uns, stießen dann zu, und das Schwert der Savanti brachte den Tieren einen psychischen Schock bei, der genau der Kraft des ausgeführten Schlags entsprach. Wenn ein Graint ausgeschaltet war, wurde das Tier versorgt und dann aus dem Talkessel gebracht. Zu diesem Zwecke setzten die Savanti etwas ein, das ich damals ebenfalls für ein Wunder halten mußte.
    Sie besaßen eine kleine Flotte blattförmiger Fluggleiter, auf eine Weise angetrieben, die ich erst später verstehen konnte. Der Graint wurde gefesselt und mit ausreichend Nahrungsmitteln und Wasser versehen zur Steppe zurückgeflogen und an einem günstigen Ort abgesetzt. Wenn er stur genug war, den Krater noch einmal aufzusuchen, konnten die Savanti guten Gewissens erneut zur Jagd ausziehen.
    An einem hellen Sommertag zogen wir los, bereit zu einem Sport, der unserem Opfer nicht schaden sollte, aber auch uns nicht, wenn wir nur schnell und geschickt genug waren.
    Ich hatte einmal gesehen, wie ein Mann mit einer tiefen Wunde in der Hüfte zurückgebracht wurde; schon am nächsten Tag war er wieder auf den Beinen. Doch das Spiel konnte auch gefährlicher werden, und das akzeptierten die Savanti als Würze des Lebens. Sie sahen die eigenen Schwächen in diesem Wunsch, nahmen sie jedoch als Elemente ihres Charakters hin, die ihren Tribut forderten.
    Wir hatten bereits zwei Graint ausgeschaltet, und ich war allein losgezogen, um die Spur des dritten zu finden. Meine Freunde ruhten sich in unserem kleinen Lager aus. Plötzlich fiel ein Schatten auf mich, und als ich hochblickte, sah ich ein Flugboot vorbeihuschen. Ich duckte mich, und das Ding flog weiter, prallte auf den Boden, wurde wieder hochgeschleudert, kam aus dem Gleichgewicht und landete mit einem heftigen Ruck. Ich eilte los, in der Annahme, die Savanti, die das Monstrum zurückbrachten, würden Hilfe brauchen.
    In diesem Augenblick brach der gesuchte Graint durchs Unterholz und griff das Luftboot an.
    An Bord befanden sich drei Männer in Tuniken aus einem seltsam rauhen, gelben Tuch mit Kapuzen und Gürteln aus roter Schnur mit Quasten an den Enden. An den Füßen trugen sie Sandalen. Alle drei waren tot. Als vierter Fahrgast war ein Mädchen an Bord, das entsetzlich schrie.
    Sie trug eine Augenbinde.
    Man hatte ihr die Hände auf dem Rücken zusammengebunden. Sie trug ein silbriges Kleid. Ihr Haar war kastanienbraun, eine Farbe, die ich stets reizvoll gefunden hatte. Ich hatte keine Zeit, weiter auf sie zu achten, denn der Graint hatte offenbar vor, sie zu zerfleischen. Ich stieß einen lauten Schrei aus und rannte los.
    Irgendwie war es dem Mädchen gelungen, die Binde abzustreifen. Während meines Angriffs konnte ich ihr einen kurzen Blick zuwerfen. Ihre großen braunen Augen waren schreckgeweitet; doch kaum sah sie mich, erschien ein völlig neuer Ausdruck darin. Sie hörte sofort auf zu schreien und rief etwas in aufgeregtem, schrillem Tonfall – ein Wort, das sich wie »Jikai!« anhörte.
    Ich verstand sie nicht, doch ich wußte, was sie meinte.
    Der Graint war ein stattliches Exemplar, fast acht Fuß hoch, wie er sich jetzt auf die Hinterbeine erhob und mit dem oberen Prankenpaar nach mir hieb. Er öffnete seine lange Krokodilsschnauze und

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