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Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Titel: Dray Prescot 01-Transit nach Scopio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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unterlief seine Deckung und stieß ihm den Dolch in den Bauch. Sofort zog ich die Klingen wieder heraus und stellte mich den beiden restlichen Chuliks – und beim ersten Ansturm brach mein erbeuteter Chulik-Rapier mit hellem Klang mitten durch.
    Ich hörte die Frauen schreien.
    Das Blut machte den Boden glitschig. Ich schleuderte das abgebrochene Griffstück nach einem Chulik, der sich hastig duckte. Sein gelbes Gesicht schimmerte wächsern im Lampenlicht. Einige Sekunden lang wurde es ziemlich brenzlig für mich, während ich beide Gegner mit dem Dolch abwehrte und das Rapier zog, das ich Natemas Krieger abgenommen hatte.
    Seine Klinge war ein herrliches Stück. Was für eine Balance! Welche Biegsamkeit des schimmernden Stahls, der nun zwischen die Rippen des vorletzten Gegners drang!
    Der letzte Chulik starrte entsetzt auf seine vier toten Kameraden und versuchte zu fliehen. Ich hätte ihn auch ziehen lassen. Ich trat ein wenig zur Seite und hob meine blutbefleckte Klinge ironisch zum Gruß. Da wurde mein Blick von einer Bewegung abgelenkt, und ich sah, daß sich die drei Sklavenmädchen erhoben. Zwei trugen noch ihre Perlenketten. Man konnte sich darauf verlassen, daß sich diese Raufbolde die hübschesten und erfahrensten Mädchen ausgesucht hatten. Dann sah ich das dritte Mädchen – nackt, erbärmlich zitternd, doch die Augen von einem Feuer erfüllt, das ich kannte und liebte – Delia, meine Delia!
    Natema stieß einen entsetzlichen Schrei aus.
    Ich fuhr herum. Der Chulik, den ich nach ehrenvollem Kampf ziehen lassen wollte, hatte meine Kopfwendung zu den Mädchen gesehen, nutzte den Augenblick und wollte mir gerade das Rapier zwischen die Rippen stoßen. Meine Meinung über seine Kampfkraft sank. Hätte er auf diese kurze Entfernung den Dolch verwendet, würde ich jetzt nicht meine Geschichte erzählen. So stieß ich die lange Klinge mit meinem Dolch zur Seite und versenkte mein Rapier in seinen Bauch. Er zuckte noch einen Augenblick, bis ich die Waffe zurückzog; dann sank er sich übergebend zu Boden.
    Natema eilte herbei und umarmte mich zitternd und schluchzend.
    »Oh, Dray! Dray! Ein wahrer zeniccischer Kämpfer, würdig des Hauses Esztercari!«
    Ich versuchte sie abzuschütteln.
    Ich starrte Delia von den Blauen Bergen an, die sich jetzt aufrichtete, nackt und schmutzig wie sie war, mit staubigem, verfilztem Haar. Sie blickte mich aus ihren klaren braunen Augen an, in denen ein Ausdruck stand – war es Qual? Oder Verachtung und Zorn und kühle Gleichgültigkeit?
    Ich stand neben dem riesigen Krug aus Pandahemporzellan.
    Urplötzlich waren wir von grüngekleideten Edelleuten umgeben, die in den Korridor stürzten, angeführt von Galna, dessen bleiches Gesicht sich verzerrte, als er Natema erblickte. Er schrie entsetzt auf und legte ihr hastig den Umhang eines Begleiters um den nackten Körper. Ich wurde mit den Sklavinnen zur Seite gedrängt, während sich eine solide Phalanx aus Edelleuten um die Prinzessin formierte. Das ging nicht ohne Durcheinander ab.
    Dann sah mich Galna.
    Seine Augen blickten stets düster, doch jetzt kniff er sie grimmig zusammen, und der Zorn seines Blicks ließ mir einen Schauder über den Rücken laufen. Er hob sein Rapier.
    »Galna! Dray Prescot ist ...« Natema stockte. Dann erhob sich ihre Stimme erneut, jetzt wieder arrogant und sicher, die Herrin über die Wunder Kregens. »Er soll gut behandelt werden, Galna. Sorge dafür.«
    »Jawohl, Prinzessin.« Galna wandte sich an mich. »Gib mir dein Schwert.«
    Gehorsam reichte ich ihm das nächstbeste Chulikschwert und lieferte ihm den Chulikdolch aus, der mich im Gegensatz zum Jiktar nicht im Stich gelassen hatte. Mein Lendenschurz bedeckte den breiten Ledergürtel, und die Scheiden klatschten mir leer gegen das Bein. Galna ließ mir die Sachen, die er wohl für magere Souvenirs meines Befreiungskampfes hielt.
    Ich versuchte Delia zu folgen; aber nun herrschte ein lebhaftes Kommen und Gehen in den verbarrikadierten vornehmen Teilen des Palastes; arrogante junge Männer, Edelleute, Offiziere und Söldner aus den Häusern Esztercari, Ponthieu und anderen verbündeten Familien kamen zusammen, um an der bevorstehenden Jagd und Sklavenhinrichtung teilzunehmen. Ich verlor Delia aus den Augen. Natema befahl mir, ein neunfaches Bad zu nehmen und dann auf mein Zimmer zu gehen. Wie ein junger Leutnant, der bei einem kindischen Streich erwischt wird und in den Mastkorb muß!
    »Ich lasse nach dir schicken, Sklave«, waren ihre

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