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Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Titel: Dray Prescot 01-Transit nach Scopio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Verachtung, das sie empfinden mußte, obwohl ich sie verehrte, wie kein anderer Mann je ein Mädchen auf der Erde oder auf Kregen verehrt hat, denn sie hatte keine Ahnung von meiner egoistischen Leidenschaft und durfte auch nie davon erfahren.
    Zuerst lehnte sie ab, als ich ihr mein rotes Cape anbot; aber kurz vor der Morgendämmerung, als die ›Jungfrau mit den Vielen Gesichtern‹ am Himmel verblaßte, nahm sie zähneknirschend den Umhang. Die rote Sonne ging auf. Es war die Sonne, die in Zenicce Zim genannt wurde, während die grüne Sonne Genodras hieß. Ich möchte bezweifeln, daß die Schriftgelehrten die genaue Zahl der Namen kannten, mit denen überall auf dem Planeten die kregischen Sonnen und Monde belegt wurden.
    »Lahal, Dray Prescot«, sagte Delia aus Delphond, als der Rand der Sonne über dem Horizont auftauchte.
    »Lahal, Delia aus den Blauen Bergen«, erwiderte ich ernst, und mein grimmiges, abweisendes Gesicht mußte sie bedrückt haben, denn sie wandte sich heftig ab, und ich merkte, daß sie schluchzte.
    »Wenn du in den schwarzen Kasten unter der Kontrollsäule schaust«, sagte sie nach einiger Zeit mit erstickter Stimme, »findest du dort zwei Silberblöcke. Wenn du sie auseinanderziehen kannst, wenigstens ein Stück ...«
    Ich folgte ihrem Hinweis und fand die beiden Silberblöcke, die sich fast berührten. Ächzend zerrte ich sie auseinander, und das Flugboot begann langsam an Höhe zu verlieren.
    Ich starrte Delia überrascht an. »Warum hast du mir nicht ...«, begann ich.
    Doch sie zeigte mir nur ihre herrlich geschwungene Schulter, und zog das rote Cape höher, und ich schluckte den Rest meiner Frage hinunter.
    Endlich landeten wir, und wieder einmal stand ich auf der Prärie, auf der ich fünf ereignisreiche Jahre meines Lebens verbracht hatte. Ich war wieder ein Klansmann – nur hatte ich meinen Klan nicht bei mir. Unsere Waffen waren mein Dolch, unsere Hände und unsere Intelligenz.
    Es dauerte nicht lange, da hatte ich einen Präriefuchs gefangen – ein köstliches Mahl, wenn er in Schlamm eingerollt und darin gebraten wird, um die Knochen auszulösen –, und wir tranken von einer klaren Quelle und saßen an unserem Feuer, und ich ließ keinen Blick von Delias Schönheit.
    Wir hatten den fruchtbaren und kultivierten Landgürtel überflogen, der sich am Meer hinzieht – dem Meer, in das der Nicce mündet, das Meer, das hier in der Gegend Abendmeer genannt wird, denn es grenzt an den westlichen Rand des Kontinents. Heute erinnert mich dieser Ozean an den Pazifik westlich von San Francisco, wenn er bei Sonnenuntergang in phantastischen Farben erstrahlt.
    Wir befanden uns am Rand der eigentlichen Ebene. Zenicce bezog Steuern, Mineralien und landwirtschaftliche Produkte aus dem gesamten Küstenstreifen und aus einem Gebiet, das noch weit ins Landesinnere reichte. Kleine Siedlungen gab es überall an der Küste und auch im Binnenland. Ich hoffte, daß wir mit einigem Glück auf eine Karawane stoßen würden, die uns den langen Fußmarsch zur nächsten Stadt ersparte.
    Ich hatte beschlossen, eine Woche zu warten. Die Chancen, daß Klansleute uns finden würden, waren denkbar gering; ich konnte nicht hoffen, daß die Klans von Felschraung und Longuelm zufällig in der Nähe waren – und andere Klans mochten feindlich gesonnen sein. Bei einer solchen Begegnung wäre das Mädchen nur ein Hindernis gewesen. Wir warteten sechs Tage – und dann entdeckten wir eine Karawane. In dieser Zeit hatte ich erste Risse in der steinernen Barriere entdeckt, die Delia und mich trennte. Sie begann ihre Zurückhaltung zu verlieren und wurde wieder zu dem impulsiven, betörenden, launischen Mädchen, das ich so gut kannte. Sie wollte nicht über Delphond sprechen, auch nicht über ihre Familie oder ihre Herkunft. Die einzigen Menschen, die mir vielleicht sagen konnten, wo Delphond lag, hatte ich noch gar nicht befragt – die Angehörigen des Hauses Eward. Die Sklaven wußten jedenfalls nichts darüber.
    Wir hatten unser kleines Lager aufgeschlagen, und Delia half mir bereitwillig. Aus einem Sturmbaum hatte ich mir einen kräftigen, spitzen Stock geschnitzt und schwenkte ihn nun wild herum. Einmal mußte ich einen aufgebrachten weiblichen Ling abwehren. Das Tier kam aus einem Busch gekrochen und versuchte Delia fortzuschleppen. Der Ling lebt im Unterholz und zwischen den Felsen der Prärie und ist nur etwa so groß wie ein Collie, aber er hat sechs Beine, ein langes seidiges Fell und Klauen, die er eine

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