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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Kanal erreichen. Donengil, so vermutete ich, mußte ein Klima besitzen, das etwa dem Westindiens entsprach.
    Kleinindustrie gab es in überraschend großem Maße. Eisen- und Bronzewerke, Werkstätten für die Herstellung von Schwertern und Kettenhemden, Bergbau und Holzbearbeitung und Stoffwebereien – all die Betriebe, die dem Unterhalt eines Stadtstaates wie Sanurkazz dienten. Ich besuchte die ausgedehnten Wälder und sah Lenk- und Sturmbäume wachsen, sah die Zedern und Pinien des Hochlandes im Südwesten, sah, wie die Schiffbauer noch stehende Stämme auswählten und sie mit Schablonen umgaben, so daß sie gleich in die richtige Kiel- oder Heckpfostenform wuchsen.
    Die Menschen Kregens stehen nicht alle auf derselben Stufe industrieller, sozialer oder politischer Entwicklung. Man kannte hier ein Verfahren, Holz mit Dampf zu biegen; für den Bau guter Galeeren war das auch unerläßlich. In urgeschichtlicher Zeit auf der Erde hatten die Schiffsbauer grünes, saftiges Holz nehmen müssen, das sie zurechtbiegen konnten – und das sich dann oft genug verzog und die Schiffe leckwerden ließ. Da war man hier auf Kregen jetzt schon weiter.
    Den Kopf voller Schiffbaupläne, begleitete ich Nath und Zolta in ihre Lieblingsschänke, den ›Geschorenen Ponsho‹ – Kreganer haben manchmal einen seltsamen Humor –, wo die hübsche Sisi offenbar bereit war, die beiden Halsabschneider bevorzugt zu bedienen, nur weil sie die magdagschen Galeeren lebend überstanden hatten.
    »Ein Mann pro Ruder, wie du sagst«, meinte Zolta und rieb sich das Kinn, wo sein schwarzer Bart inzwischen so lang war, daß er zu jucken begann, »wäre sogar mit der Apostis – die wir den Erzfeinden Zairs zuschreiben müssen ...«
    »Ha!« unterbrach ihn Nath, als wir durch den niedrigen Eingang der Taverne schritten und das rosa Licht der beiden aufgegangenen Monde Kregens verließen. »Diese Rasts von Grodnogasta behaupten, sie hätten die Apostis erfunden!«
    »Zair möge sie aushungern!« brummte Zolta, warf sich auf eine Bank und begann nach Sisi zu brüllen. »Außerdem, Freund Strombor« – so nannten sie mich jetzt, da sie mit dem ›Lord‹ nicht fertig wurden – »wie ich sagte, ehe Nath seine riesige Weingurgel öffnete – Sisi! Beeil dich, du Freude aller Männer! Ich bin so trocken wie die südliche Wüste! Wie ich schon sagte, ein Mann pro Ruder wäre selbst mit der Apostis nur gut für ein kleines, manövrierfähiges Schiff. Ich möchte in einem solchen Kahn nicht erleben, daß mir ein Hundert-Achtzigruderer auf den Fersen ist. Da würden wir ja glatt aus dem Wasser gepeitscht!«
    Sisis Ankunft mit drei riesigen Lederkrügen unterbrach unser Gespräch, und wir tranken von dem schweren dunklen Wein. Nath rülpste, lehnte sich zurück und fuhr sich mit dem Handrücken über die Lippen.
    »Gesegnete Mutter Zinzu! Das war nötig!«
    Wir unterhielten uns und tranken und stritten und ließen uns mit einigen Ponshofarmern vom Lande auf ein Spielchen ein, und mit Naths unheimlicher Fähigkeit, die Würfel zu beeinflussen, standen wir bald nicht schlecht da. Doch dann kam es zum Streit – damit schien es immer zu enden, wenn Nath mit den Würfeln im Gange war. Lachend und brüllend und krausköpfige Ponshofarmer zur Seite schiebend, verließen wir die Taverne. Wenn ich sage, daß Zolta der kleinste auf unserer Bank war und deshalb außenbords saß, so will ich damit nicht behaupten, daß er ein Zwerg war. Er war stämmig und untersetzt und konnte in einem Kampf durchaus seinen Mann stehen.
    Sisi lief wütend kreischend hinter uns her, doch Zolta zog sie an sich und drückte ihr einen schmatzenden, bartstoppeligen Kuß auf die Lippen, und dann verließen wir johlend den ›Geschorenen Ponsho‹. Die Mobilen, die Polizeimacht in Sanurkazz, dicke, fröhliche Männer mit Säbeln, die still in den Scheiden vor sich hin rosteten, eilten auf den blumengeschmückten kleinen Platz vor der Taverne, als wir auf der anderen Seite davonliefen. Nath hatte eine Flasche Wein in der Hand und lachte und hüpfte durch die Straße, während Zolta töricht vor sich hin grinste und offensichtlich an Sisi dachte. Ich mußte über meine beiden wilden Freunde lachen. Doch wir hatten auf der Galeere zusammen am Ruder gesessen. Das machte uns zu untrennbaren Kameraden. Wir waren zu viert gewesen – jetzt waren wir noch drei. Mein Lachen muß sich für einen zivilisierten Menschen unmöglich angehört haben.
    Wir marschierten durch die mondhelle Straße.
    »Wir

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