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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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müssen eine andere Taverne finden, und zwar schnellstens!« rief Zolta. »Ich bin in Fahrt.«
    »Und was ist mit Sisi, du Ungläubiger?« fragte Nath. Mit ruckartiger Bewegung entfernte er den Korken der Flasche.
    »Sie wird schon hübsch saftig bleiben! Aber ich bin in Fahrt, das sage ich dir – du Laus auf einem Calsany.«
    »Was das angeht ...«, sagte Nath und blieb stehen, um die Flasche an den Mund zu setzen, »Läuse gehören in der Größe eher zu einem Mann, der draußen an der Bordwand rudern muß, ja?«
    Er schrie auf, als Zoltas Zeh ihn erwischte, und im nächsten Augenblick liefen die beiden brüllend die Gasse hinauf. Nath schwenkte die Flasche in der Hand, und Zoltas brüllendes Gelächter schürte das Feuer noch mehr. Ich seufzte. Raufbolde, die beiden, doch wir waren Rudergefährten.
    Aus der Richtung der ›Geschorenen Ponsho‹ trappelten gestiefelte Füße heran. Ich glaubte mindestens vier Mann herauszuhören, die Rüstung zu tragen schienen. Die Bürger von Sanurkazz trugen ihre Kettenhemden nicht mit der gleichen Begeisterung wie die Magdager. Die Mobilen waren sogar nur halb gepanzert. Überhaupt waren sie so dick und träge und zogen jederzeit eine Flasche Wein einem Streit vor, daß ich überrascht war, sie überhaupt so schnell auftauchen zu sehen.
    Die Schritte kamen näher, und ich trat in den Schatten eines Balkons, von dem große Blüten herabhingen.
    »Der Rast ist hier entlanggegangen«, knurrte eine Stimme. Ich erstarrte und machte nicht einmal den Versuch, mein Langschwert zu ziehen. Dafür war später noch Zeit.
    »Die verflixten beiden Cramphs ...« Nath und Zolta machten allerdings wirklich einen Lärm, der das ganze Stadtviertel wecken konnte. »Wir müssen uns beeilen.«
    Vier Männer in Kettenhemden drängten sich durch die Gasse. Sie passierten eine mondbeschienene Stelle – ihre Gesichter waren rosa Kreise, von wilden, nach oben gezwirbelten Schnurrbärten geziert. Ihre Rüstungen schimmerten, wo sie nicht von den losen weißen Roben verdeckt waren. Diese Mäntel wirkten seltsam, bis ich erkannte, daß sie nicht das übliche große Abzeichen auf Brust und Rücken aufwiesen, das die Zugehörigkeit des Trägers kennzeichnete.
    Ich glaube, ich wußte schon damals, was dahintersteckte! Doch ich wollte sichergehen. Immerhin hatte ich, Dray Prescot, auf Kregen wichtigere Dinge zu tun, als mich mit einem verzogenen Jungen auf einen sinnlosen Kampf einzulassen, auch wenn er der Abkömmling einer reichen und angesehenen Familie war.
    Die Schwerter der Männer schimmerten im Mondlicht.
    Mein Versteck unter dem Balkon war gut; sie wären an mir vorbeigegangen. Ich weiß noch, daß ein südlicher Blumenduft in der Luft lag.
    In dem Moment trat ich auf die Gasse hinaus, das Schwert noch in der Scheide.
    »Ihr wolltet mich sprechen?« fragte ich herausfordernd.
    »Bist du der Mann, der Lord Strombor genannt wird?«
    »Ja.«
    »Dann bist du ein toter Mann.«
    Der Kampf dauerte nicht lange. Die Männer waren annehmbare Kämpfer, nichts Besonderes, nichts, was meinen wilden Klansleuten auch nur einen Moment lang hätte gefährlich werden können. Hap Loder zum Beispiel hätte gegähnt, während er ihnen den Garaus machte.
    Als ich zur Lilavogel zurückkehrte, sagte ich zu Zenkiren: »Ich möchte den Vater Hezrons sprechen.«
    »Oh?«
    Inzwischen verstanden wir uns ein wenig besser, Zenkiren und ich. Ich hatte Zolta nach der Bedeutung des Wortes Krozair gefragt, und er hatte gezögert und den Blick gesenkt und mir schließlich geantwortet, ich sollte Zenkiren fragen. Dieser jedoch hatte mich aufgefordert, geduldig zu sein.
    Als ich auf meiner Frage beharrte, hatte er gesagt: »Es handelt sich um einen Orden – eine Organisation, über die man nicht so ohne weiteres spricht.«
    Er deutete auf seine kahle Kabine, und ich wußte nicht, was er meinte.
    Jetzt legte er einen Finger an die Lippen, als ich ihm von dem Zwischenfall in der Gasse berichtet hatte.
    »Die Sache kann ernst werden, Lord Strombor. Harknel von Hoch-Heysh, Hezrons Vater, ist ein mächtiger und reicher Mann. Es gibt manche Intrigen in Sanurkazz, wie du dir sicher vorstellen kannst.«
    Ich machte eine ungeduldige Handbewegung. Zenkiren fuhr nachdrücklicher fort: »Der Junge hat Mörder gedungen, die versagt haben. Wenn du das dem Vater sagst, muß er natürlich jede Kenntnis davon ablehnen und dann seinen Sohn bestrafen, weil es nicht geklappt hat – und nur weil es nicht geklappt hat. Anschließend ist nicht nur der junge

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