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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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erlebte.
    Beide Opfer waren ins Gesicht getroffen worden, wo ihre Rüstungen keinen Schutz boten.
    Zolta brüllte wie ein Wahnsinniger los. Mein Langschwert kam gerade noch rechtzeitig aus der Scheide, um einen Angreifer niederzuhauen, der wie ein wildgewordener Graint auf mich eindrang. Ich sah die beiden Neuankömmlinge, die sich entschlossen an die Arbeit machten.
    Schwerter blitzten in der Abenddämmerung. Männer brüllten, und Körper klatschten ins Wasser. Die Angreifer waren von dem unerwarteten Flankenschutz überrascht worden, und als immer mehr von meinen Männern die Stufen emporhasteten, die schlüpfrig waren von Algenbewuchs, trieben Zolta, Nath und ich sie schließlich zurück. Wir hatten Glück gehabt; ohne die überraschende Hilfe von der Flanke wären wir zahlenmäßig unterlegen gewesen. Nath atmete heftig mit geöffnetem Mund, Zolta enthielt sich aller groben Flüche, was mich überraschte. Er betrachtete die Neuankömmlinge.
    »Bei Zim-Zair!« sagte er staunend. »Ist das ein Schwert? Oder ein Zahnstocher?«
    Da wußte ich Bescheid.
    Eine leise, arrogante und doch angenehme Stimme antwortete ihm.
    »So im Auge ist das Ding so ziemlich das Ungesündeste, was es gibt, mein Freund. Niemand mag das.«
    Der Mann, der sich bückte, um den Terchick wieder an sich zu nehmen, trug weite Beinkleider, am Schenkel eng untergeschlagen; seine Beine steckten in langen schwarzen Stiefeln. Doch was mir den letzten Zweifel zerstreute, woher dieser Mann kam, war der kecke breitkrempige Hut mit der lustigen Feder und den beiden seltsamen Schlitzen in der Krempe über der Stirn.
    Er richtete sich auf, den gesäuberten Terchick in der Hand. Mit flinker Bewegung ließ er die Waffe in der Scheide an seinem Nacken verschwinden.
    »Der kleine Deldar«, sagte er, »hat seine Vorteile wie der Hikdar.« Und er brachte den langen, mit der Linken zu führenden Dolch an seinem Gürtel unter. »Und der Jiktar, mein Zahnstocher, wie du so respektlos die Königin der Waffen nennst.«
    Sein Rapier war lang, dünn, elegant und ein wenig zu verziert am Griff; außerdem befanden sich Blutflecke daran, die er nicht abgewischt hatte.
    Nath und Zolta hatten ihre Überraschung inzwischen überwunden. Sie waren lange genug auf dem Binnenmeer unterwegs gewesen, um die Krieger aus Vallia zu kennen.
    Der andere Vallianer, der älter und stämmiger war als sein Begleiter und dessen eckiges Gesicht mißmutig verzogen war, als er seinen Rapiergriff umfaßte, sagte einige leise Worte, die seinen jungen Begleiter erstarren ließen.
    Der ältere Mann musterte uns im Licht des Sonnenuntergangs; mehrere blutüberströmte Tote lagen zwischen uns. Er machte einen Schritt vorwärts. Er nahm seinen Hut nicht ab, dessen Feder schwarz war. »Wer von euch«, fragte er mit harter, metallischer Stimme, »wird Dray Prescot genannt?«

11
     
     
    Ich kehrte nach Hause zurück.
    Ich kehrte in ein Zuhause zurück, das ich noch nie gesehen hatte.
    Wie war es in Vallia? Vallia, das Inselreich, das Land sagenhaften Reichtums und ozeanumspannender Flotten von Schiffen und Luftbooten, ein Land der Macht und Schönheit? Was bedeutete mir dieses Land – außer daß Delia dort wohnte, Delia aus Delphond, Delia von den Blauen Bergen? Ich hatte nicht vergessen, daß meine Delia auch als Prinzessin Majestrix von Vallia bekannt war.
    Tharu von Vindelka, Kov, der ältere der beiden Vallianer, behandelte mich mit einer eisigen Höflichkeit, die mich verwirrte. Als ich mich nach Delias Vater, dem Herrscher Vallias, erkundigte, fuhr er nachdenklich mit einem Daumennagel über eine schmale Wangennarbe. »Er ist ein mächtiger Mann – voll Willkür, allmächtig und unberechenbar. Sein Wort ist Gesetz.«
    Tharu hatte alle Vorbereitungen getroffen. Vomanus, sein Helfer, war überschwenglich in seiner Begeisterung für das Leben und hatte eine einnehmende Art, eine Mischung aus Schalk und gespielter Hochnäsigkeit. Ich erfuhr von Zolta, daß Vomanus auch meine beiden Raufbolde ins Herz geschlossen hatte, die ihn aus Dankbarkeit einmal auf ihre Zechtour mitnahmen. Tharu von Vindelka tadelte Vomanus am nächsten Morgen mit scharfen Worten. Ich hatte darauf bestanden, daß die beiden Männer in meiner Villa im besten Teil von Sanurkazz wohnten, und hörte die erbarmungslose Stimme Tharus und die niedergeschlagenen Antworten Vomanus', der dringend eine Handvoll Palines brauchte.
    Gleich am ersten Morgen kamen wir zum Thema.
    Delia, Prinzessin von Vallia, war sofort nach einer

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