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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Oberherren Magdags oder andere grüne Städte an der Nordküste unterwegs waren. Ich hatte meine Mannschaft oft mit solchen Nachtfahrten schockiert; vor meiner Zeit pflegte man nur bei Tag und in Sichtweite von Küste und Landmarken zu segeln.
    Nun steuerte ich nach Westen.
    Ich mußte unbedingt so schnell wie möglich nach Magdag zurück. Von dort hatte ich vor der Sklavenrebellion den Vallianer Vomanus auf seine Heimatinsel zurückgeschickt. Er sollte Delia eine Nachricht überbringen. Ich war überzeugt, daß er bald zurückkehren würde, und wenn er jetzt in Magdag eintraf, hatte er als Freund des Erzverbrechers Pur Dray von Strombor nicht lange zu leben.
    Wir steckten den westlichen Kurs ab, doch plötzlich frischte der Wind auf und legte das Boot so weit über, daß auf der Leeseite Wasser über die Reling gischtete, bis ich das Boot wieder abdrehen ließ. Daraufhin schlug der Wind um und wurde noch stärker. Wolken zogen sich zusammen und begannen, die Sterne zu verdunkeln. Ein riesiger Blitz zerteilte den Himmel. Kurz darauf dröhnte uns der Donner in den Ohren. Abrupt peitschte Regen auf das Meer. In Sekundenschnelle waren wir durchnäßt, und das Haar lag uns in wirren Strähnen um die Ohren. Seg begann zu schöpfen. Der Wind kam nun direkt aus Westen.
    Da wußte ich Bescheid.
    Das Unwetter bestätigte nicht nur meine Befürchtung, daß die Herren der Sterne meine Rückkehr nach Magdag nicht wollten, sondern bestärkte mich in dem Verdacht, daß die Sklavenphalanx nach meinem plötzlichen Verschwinden den Kampf gegen die gutbewaffneten Oberherren verloren hatte. Vielleicht hatte ich meine Vollmachten überschritten, als ich die Sklaven und Arbeiter der Slums so gut organisierte, daß sie tatsächlich eine Chance gegen die magdagischen Machthaber hatten. Vielleicht wünschten es die Herren der Sterne nicht, daß in Magdag ein Machtwechsel stattfand. Womöglich hatten sie eine langsamere Evolution im Sinn gehabt, die unter der Oberfläche glimmen und an Stärke zunehmen sollte, bis ihre Pläne reif waren. Ich wußte es nicht.
    Eines war mir jedoch klar: Magdag war unerreichbar für mich.
    Also gut. Langsam wurde mir klar, wie ich mit den Herren der Sterne umgehen mußte – wenn es sich wirklich um ihren Einfluß und nicht um den der sterblichen, aber ebenfalls übermenschlichen Savanti handelte. Ich hatte beim letztenmal erfolgreich Einspruch erhoben und auf Kregen bleiben dürfen. Mir kam der Gedanke, daß ich auf dieser Welt vielleicht meinen eigenen Interessen nachgehen konnte, solange ich mich den Winken der Herren der Sterne, der Everoinye, nicht aktiv widersetzte.
    Also gut. Ich legte das Steuerruder herum, und wir fielen nach Steuerbord ab. Mein neues Ziel war Pattelonia. Wenn ich Glück hatte, traf ich Vomanus dort an und konnte ihn an der Weiterreise nach Magdag hindern. Anschließend würden wir durch die Unwirtlichen Gebiete nach Port Tavetus reisen, von wo wir direkt nach Vallia segeln konnten.
    Und zu – Delia!
    Kaum hatten wir den östlichen Kurs nach Pattelonia eingeschlagen, als der Wind auch schon nachließ und der Regen aufhörte. Über dem letzten leisen Donnergrollen vernahm ich das rauhe Krächzen eines riesigen Vogels. Ich blickte auf. In der Dunkelheit vermochte ich den Gdoinye nicht auszumachen, doch ich wußte, daß der herrliche rotgoldene Raubvogel der Herren der Sterne in einiger Höhe über uns gekreist hatte.
    »Beim verschleierten Froyvil!« rief Seg und sah sich um. »Was war das?«
    »Ein Meeresvogel«, sagte ich, »der sich im Sturm verirrt hat. Es sieht ganz danach aus, als ob wir nach Pattelonia segeln müßten, mein guter Freund – das ist doch die größte Stadt an der proconischen Küste, nicht wahr? Keine Sorge, wir werden unser Ziel sicher erreichen. Du hast mich gefragt, was nun kommt – dies ist deine Antwort. Was meinst du dazu?«
    »Pattelonia!« sagte Seg verächtlich. »Pattelonia mag zwar die größte Stadt sein, aber ihre Krieger widern mich an.«
    »Oh?«
    Er hob eine Weinhaut und ließ den Strahl in seinen Mund schießen, was er trotz des schwankenden Boots ganz gut hinbekam, obwohl er sich nicht für einen Seemann hielt. Als er getrunken und sich den Mund abgewischt hatte, sagte er: »Gesegnete Mutter Zinzu! Das wärmt einem das Herz!« Wie sehr ich in diesem Augenblick an Nath denken mußte! Schließlich fuhr er fort: »Ich war als Söldner in Pattelonia und habe an einem der fürchterlichen Kämpfe teilgenommen.«
    »Ich weiß.«
    Seine Geschichte war

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