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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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der Ratsherr Orpus, der das Vertrauen der Königin genoß. »Dann wissen wir, was wir unternehmen müssen.«
    »Ich bin ganz sicher, daß sie im Sold der Rasts aus Chersonang standen. Bald stehen unsere Pläne fest, und dann ...« Die Königin sprach nicht zu Ende, obwohl nun ein für mich interessantes Thema diskutiert wurde – Chersonang war ein mächtiger Stadtstaat, dessen Gebiet an Hiclantungs Grenzen stieß und mit dem es, wie nicht anders zu erwarten, ständig Reibereien gab –, denn in diesem Augenblick brach völlig überraschend ein Pfeilhagel über uns herein.
    Schon stürzte sich eine Horde schwarzgekleideter Männer auf uns, und in der nächsten Sekunde war ich wieder einmal in einen Kampf auf Leben und Tod verwickelt.
    »Wehrt euch!« brüllte ein Hikdar und stürzte schreiend zu Boden, ein Pfeilschaft ragte ihm aus der Brust. Ein Geschoß zischte knapp an mir vorbei und bohrte sich in den Rücken eines Leibwächters, der sich umgedreht hatte, um den heranstürmenden Männern entgegenzutreten. Hwang brüllte etwas und zerrte am Ärmel der Königin. Ich sah ihr bleiches Gesicht im rosa Mondlicht, und sie wirkte entschlossen und mächtig, und zugleich ausgezehrt und krank. Und ich sah die harten Linien, die sich um den stark geschminkten Mund zogen, und begriff etwas von der Last, die sie zu tragen hatte, und von der Härte und Intoleranz, mit der sie das tat, was sie für ihre Pflicht hielt.
    Die Angreifer schienen unser Schicksal für besiegelt zu halten, als auch noch eine Horde Impiterreiter am Himmel erschien, über die mauerbewehrte Treppe heranraste und sich mit der Gewalt eines Chunkrahangriffs auf uns stürzte.
    Wenn wir diesen Überfall lebend überstehen wollten, durften wir keine Sekunde mehr verlieren. Hwang hatte die Königin noch immer nicht von der Stelle bekommen; sie stand in ihrer schweren Robe starr und aufrecht da. Ringsum sanken ihre Leibwächter zu Boden, und mir wurde klar, daß die nächtlichen Angreifer die Herrscherin des Stadtstaates entführen wollten.
    »Die Königin!« rief jemand.
    »Bis zum Tod!« kam die Antwort von der Leibwache.
    Hwang griff mit seinem kleinen Schwert geschickt in den Kampf ein. Mein Langschwert, das in dieser vornehmen Gesellschaft plötzlich unhandlich wirkte, streckte drei Angreifer nieder; doch ich wurde zurückgedrängt, so daß Hwang und ich zusammen mit der Königin nach kurzer Zeit von den übrigen getrennt waren.
    Ich fühlte mich beengt. Main-Gauche und Rapier hatte ich lange nicht mehr zusammen benutzt – den Jiktar und den Hikdar – und ich mußte ohne den Vorteil eines Langschwerts auskommen.
    »Wir müssen durchbrechen und im Corthodrom Schutz suchen«, rief ich Hwang zu. Wenn nur Seg hier wäre! Ich schlug einen Mann nieder, der sich auf mich stürzte – eine fast unbewußte Kampfreaktion. »Du mußt die Königin zwingen ...«
    »Lebend sollen sie mich nicht haben!«
    Königin Lilah von Hiclantung hielt einen juwelenbesetzten Dolch in der Hand, dessen Spitze nadelscharf zu sein schien. Ich wußte, daß sie sich die Klinge in die Brust stoßen würde, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gab. Trotz meines Kummers um Delia erwachte in mir ein Gefühl der Entrüstung, daß hier eine Frau sterben sollte.
    Ich schwang mein Schwert in mächtigen Kreisen über dem Kopf, wie es die Klansleute aus Viktrik mit ihren Äxten machen, und verschaffte mir dadurch etwas Luft. Ringsum sanken die entsetzlich zugerichteten Gegner blutend zu Boden. Ich bewegte mich so schnell es ging, riß mir die Königin Lilah unter den linken Arm und stürmte, um mich schlagend, die Treppe hinauf. Ich rief Hwang zu, er solle mir folgen.
    Als ich die Stufen hinaufhastete, tötete ich zwei, drei, vier von den Dunkelgekleideten. Ich zwang meinen Atem in den vertrauten, regelmäßigen Rhythmus. Das einzige, was mich noch aufhalten konnte, war ein Pfeil ins Rückgrat. Doch mein Zorn war so groß, daß ich selbst mit einem ganzen Fächer von Pfeilen im Rücken die große Tür des Corthodroms erreicht hätte.
    Als wir unter dem geschwungenen Torbogen ankamen, huschte eine Gestalt heraus, und die Türflügel begannen sich zu schließen. Gleich mußten sie vor uns zuschlagen! Unter uns auf der Treppe gellte das Geschrei der Impiter, gefolgt von schnellen Schritten und Waffengeklirr, unüberhörbare Anzeichen für das Schicksal, das uns dort erwartete.
    Ich stieß einen wilden Schrei aus, stürmte die letzten Stufen hinauf und warf mich mit der Schulter gegen die zufallende

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