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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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über ihre Gesichter rann Schweiß.
    Ich streifte meine kostbar bestickten, lohischen Roben ab. Gegen ein Langschwert hätte das dicke Polster, das ich mir dann um den linken Arm wickelte, nichts genützt, doch die Angreifer benutzten lange dünne Säbel – keine Rapiere –, und ich konnte die Hiebe vielleicht soweit abblocken, daß ein Gegenangriff möglich war.
    Ich schleuderte die eleganten Sandalen fort, die mir meine lohischen Gastgeber geschenkt hatten. Dann zog ich mein Langschwert – eine Krozairwaffe mit breitem Griff, den ich trotz des Polsters um meinen linken Arm notfalls mit beiden Händen packen konnte.
    »Jetzt los!«
    Angstvoll aufschreiend, huschten die Stallsklaven von den Türen fort und verschwanden im Schatten.
    Ich wartete kampfbereit und spürte die nächtliche Brise an Brust und Beinen; der Griff des Krozairschwerts lag in meiner Faust.
    Ja – meine Delia, meine Delia aus den Blauen Bergen – wenn ich sterben sollte, dann sollte es hier und jetzt geschehen.
    Die Türflügel öffneten sich und krachten mit lautem Knall gegen die Wände.
    Wie eine dunkle Flut strömten die Angreifer in den Saal, und ich stürmte ihnen mit einem lauten Schrei entgegen, der sie erstarren ließ. Im nächsten Augenblick wütete ich zwischen ihnen, stieß zu, köpfte, ehe sie einen klaren Gedanken fassen konnten – und die noch lebten, schreckten entsetzt zurück, als sei ich ein zum Leben erwachtes Ungeheuer aus alten Legenden. Doch die Nachdrängenden schoben sie mir vor die Klinge.
    »Hai!« brüllte ich und kämpfte weiter. »Hai, Jikai!«
    Wir standen viel zu eng beieinander, als daß die Schwarzgekleideten ihre lohischen Langbögen hätten ins Spiel bringen können. Ich ließ das Schwert nun in wohlberechneten Hieben ausschwingen, suchte mir meine Ziele, streckte einen Gegner nach dem anderen nieder. Zweimal vermochte ich, einem überraschten Fremden das Schwert abzunehmen und ihn mit der Linken um die Gurgel zu packen, bevor ich ihn niedermachte.
    Wie lange dieser Kampf hätte weitergehen können, weiß ich nicht. Jedenfalls nicht ewig. Doch plötzlich hörte ich aus dem Innern des Corthodroms eine durchdringende Stimme:
    »Dray!«
    Und ich wußte, daß Hwang und die Königin die Tür zum Windenraum erreicht hatten.
    Um mir einen Abgang zu verschaffen, stürzte ich mich auf den nächsten Mann, hob ihn mit der Linken über den Kopf und schleuderte ihn den Männern entgegen, die sich bemühten, über ihre gefallenen Kameraden hinweg durch die Tür zu steigen. Und was nun kam, gefiel mir weniger – doch ich konzentrierte meine volle Kraft darauf. Ich machte kehrt und ergriff die Flucht. Ich, Dray Prescot, Lord von Strombor, rückte vor meinen Gegnern aus! Ich erreichte den Fuß der Treppe, ehe die Angreifer zur Besinnung gekommen waren, und begann mit Riesenschritten den Aufstieg – Sprünge, die sicherlich erstaunlich waren für die Männer aus Kregen, die in ihrer geringeren kregischen Schwerkraft noch nie die volle Muskelkraft eines Erdenmenschen erlebt hatten. Ich hatte vermutet, daß es etwa auf halbem Wege gefährlich werden konnte, und ein Schrei Hwangs bestätigte meine Annahme.
    Mit erhobenem Krozairschwert schwang ich herum und schlug die heranzischenden Pfeile zur Seite, wie wir es auf der Insel Zy im Auge der Welt so oft geübt hatten.
    Die rothaarigen Männer hatten nun den Fuß der Treppe erreicht und eilten die Stufen herauf. Ihre Schwerter waren wie schimmernde Streifen im unruhigen Fackelschein. Sie wollten die Königin; sie würden alles tun, um dieses Ziel zu erreichen.
    Oben angekommen, schlug ich einen Pfeil zur Seite, der für Hwang bestimmt war – und im nächsten Augenblick waren wir durch die kleine Lenkholztür.
    Ich knallte sie hinter mir zu und verriegelte sie. Ich atmete in tiefen Zügen, doch nicht übermäßig schnell. Ich spürte den Schweiß auf meiner Brust und an den Beinen, Blut tropfte von meiner Klinge.
    »Sie ...«, stammelte Königin Lilah aus Hiclantung.
    Jenseits der versperrten Tür wurde es nun laut, doch die Schläge gegen das kräftige Lenkholz hörten bald wieder auf. Aus der Ferne vernahmen wir das Geschrei von Männern und das Klirren von Waffen.
    »Die Gardisten!« rief Hwang. Auf seinem Gesicht leuchtete plötzlich Hoffnung. »Wir sind gerettet!«
    Ich knurrte etwas vor mich hin und legte die Hand auf den Riegel.
    Königin Lilah stand neben mir, und ich sah, wie sich ihre Brust unter dem steifen Brokat heftig hob und senkte. »Dray ...«, begann sie.

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