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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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lieben wirst. Für ihn wird die Stickerei ein Quell ewiger Freude sein. Mir würde sie nur den Tod bringen.«
    »Aber ... Dray ...« Sie war verwirrt.
    »Du verstehst mich doch, Sosie, ich weiß das zu schätzen ...«
    Während ich ihr noch den schimmernden Köcher hinhielt, sprang sie mit einem erstickten Schrei auf. Kyr Nath fiel zu Boden. Sie umarmte mich und küßte mich mit der wilden Leidenschaft der Unschuld.
    Der heiße, weiche Druck ihrer Lippen durchfuhr mich wie ein Pfeil. Dann ließ mich Sosie los und floh ins Haus.
    Ich seufzte, bückte mich und hob das Buch auf.
    Kyr Nath. Naja. Ich schlug eine Seite auf und las: »Und auf diese Weise besiegte Kyr Nath auf dem Rücken seines pechschwarzen Impiters die Legionen aus Sicce, die inmitten von Blitz und Donnerschlag vor ihm zurückscheuten, und Kyr Nath verscheuchte sie vom Sonnenaufgang bis zum Tag der Abrechnung, so daß sie zu Boden stürzten und sich in Höhlen unter den Bergen der Perlen und des Goldes versteckten, aus denen bis heute ihr heißer Atem weht.«
    Ich legte das Buch fort. Sonnenaufgang. Die alten Völker im Auge der Welt, die den Großen Kanal und den Damm der Tage gebaut hatten, wurden die Völker des Sonnenaufgangs oder die Völker des Sonnenuntergangs genannt. Mir fiel auf, daß Kyr Nath in diesem Buch einen Impiter flog, ein Tier, das in den Unwirtlichen Gebieten bekannt war. In Sanurkazz wäre Kyr Nath auf dem Rücken eines Sectrix geritten, und als ich die Geschichte zum erstenmal im Wagenkreis meiner Klansleute von Felschraung hörte, war Kyr Nath ein Vovereiter gewesen.
    Die Kultur eines Planeten ist ein kompliziert verwobenes Gebilde – und mit diesem Gedanken blickte ich auf und sah Tante Slopa vor mir stehen, die mich traurig musterte.
    »Sosie läßt ausrichten, daß sie dich versteht.«
    Obwohl ich mich so manchem wilden Tier gegenübergesehen hatte, fühlte ich im Augenblick keine Neigung, nach den Einzelheiten der Szene zu fragen, die diesem Satz vorausgegangen war. Was zwischen Slopa und Sosie geschehen war, hatte nichts mit mir zu tun. Im Grunde zwar doch – aber es durfte mich nichts angehen.
    Tante Slopa sagte leise: »Wenn ein Mann stirbt, werden sein bestickter Köcher und seine Tunika und seine Lederschuhe mit ihm in die Funkelnden Höhlen gelegt.«
    »Die Funkelnden Höhlen?«
    Sie deutete mit einem Kopfnicken auf die Klippenwand, die Arkasson überragte. »Die Felswand ist von Höhlen durchzogen. Die Edelsteine im Felsgestein schimmern und funkeln.«
    Eine weitere Anmerkung meinerseits schien nicht erforderlich zu sein; doch ich hielt es für möglich, daß ein unermeßliches Vermögen in dieser Klippe lag – eingebettet in das Felsgestein und neben den Gebeinen zahlloser Generationen liegend.
    Ehe ich ging, tauchte Sosie wieder auf. Sie hatte ihre Tränen getrocknet und war nun wieder hübsch anzuschauen. Ihre schwarze Haut schimmerte, und ihre Afrofrisur war frisch gebürstet. Sie trug ein einfaches Kleid in einem dunklen Orangeton, das mit Steinchen bestickt war. Ihre Füße steckten in gelben Schuhen.
    »Du wirst mir sicher verzeihen, Sosie ...« begann ich.
    Aber sie brachte mich sofort zum Schweigen, wofür ich ihr dankbar war. Ich habe es mir zur Regel gemacht, mich niemals zu entschuldigen – doch manchmal wirkt sich dieses Prinzip zum Nachteil aus.
    »Du bist also entschlossen, die Owlarh-Öde zu durchwandern, Dray Prescot! Ich habe erkennen müssen, daß ich das nicht verhindern kann. Ich danke dir für deine Freundlichkeit ...«
    »Sosie, nein, du warst freundlich ...«
    »Aber nicht freundlich genug.«
    Sie hatte recht energisch gesprochen. Sosie na Arkasson war keine Heulsuse, das mußte ich zugeben. »Ich wünsche dir alles Glück auf der Welt, Sosie – alles Glück auf Kregen. Mögest du den Mann deines Herzens finden und heiraten – möge deine Farm gedeihen. Mögest du glücklich sein. Zair gehe mit dir.«
    Wieder äußerte sie sich nicht zum Gebrauch des Namens Zair. Man war sehr tolerant in Arkasson, soweit es die Religion betraf – im Gegensatz zu den Primitiven aus Cherwangtung.
    »Und mit dir, Dray Prescot.«
    Vor mir lag die Wüste, die Sosie die Owlarh-Öde nannte. Ich entfernte mich einige Schritte von den zerklüfteten Felsmauern, trat in das grelle Licht der Sonnen von Scorpio hinaus und wandte mich um. »Remberee, Sosie!«
    Sie hob zum Abschied den Arm. »Remberee, Dray Prescot. Remberee!«
    Ich blickte absichtlich nicht zurück, bis Arkasson hinter mir verschwunden war, bis es

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