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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verschmolzen war mit der grauen Felsfläche, die hoch über die Häuser aufragte.
    Während meiner Mittagsrast, während meines spärlichen Mahls überdachte ich meine Situation.
    Um meine Hüfte zog sich das scharlachrote Tuch, das einen Lendenschurz bildete. Ohne daß ich davon wußte, hatte mir Sosie eine Schwertscheide und einen Gürtel aus einfachem weichem Leder gestickt, und das gefährliche Langschwert der Krozairs schmiegte sich nun sicher an mein Bein. Der breite Gürtel, den Delia mir an Bord des Flugboots geschenkt hatte, zog sich eng um meine Hüfte, die Silberschnalle war absichtlich verschmutzt; der Gürtel hielt das Seidentuch fest, denn Seide hatte die unangenehme Eigenschaft zu rutschen. Das Rapier hing links, und zwar nicht parallel zum Langschwert; es ragte vielmehr schräg in die Gegend. Die Main-Gauche war zur Rechten befestigt. Vielleicht belächeln Sie diese Vielfalt der Waffen und halten mich für ein wandelndes Waffenarsenal, doch ich war diese Bestückung gewöhnt und konnte mich ungehindert damit bewegen.
    Der Köcher, der so große seelische Probleme verursacht hatte, hing auf meinem Rücken; die schwarzgefiederten Pfeilschäfte ragten über meine Schulter. So konnte ich ihn bequem befördern; wenn es schnell zu schießen galt, trug ich den Köcher an der linken Hüfte mit nach vorn geneigten Pfeilschäften. Den Bogen hatte ich ungespannt in der Hand. In einem Beutel aus gewachstem Leder war ein Dutzend Ersatzsaiten verstaut. Dann hatte ich noch den Proviantbeutel und die Wasserflasche bei mir. So wanderte ich, Dray Prescot, barfüßig auf die Ostküste Turismonds zu.
    Wenn ich hier an dieser Stelle mein breites Jagdmesser nicht ausdrücklich erwähnte, das hinter meiner rechten Hüfte am Gürtel in einer Scheide ruht, so liegt das daran, daß ich seit meinen frühen Tagen an Bord eines 74-Kanonen-Schiffs der britischen Marine an dieser Stelle ein Messer trage. Es ist sozusagen ein Bestandteil meiner selbst.
    Wer ein Abenteurer und Kämpfer sein will, sollte sich am besten nicht nur auf eine Waffe verlassen. Das Schicksal ist nur zu oft bereit, ihm seine Waffe zu entreißen und selten willig, sie ihm zurückzugeben. Der wahre Kämpfer, so meine ich, vermag mit allen Waffen zu kämpfen, die ihm in die Hände fallen.
    Die Doppelsonne von Antares wanderte über den Himmel; der kleinere grüne Genodras stand gerade unter dem roten Riesen Zim, so daß beim zweiten Sonnenuntergang das Land aus rostigem Eisen zu bestehen schien – eine gewaltige Lichtflut aus Orange und Braun und Rot war mit einem letzten grünen Lichtstreifen der bereits untergegangenen Sonne durchsetzt. Vor mir erstreckte sich der Staub und die Dornefeudickichte der Owlarh-Öde. Es war nicht allzu schwierig, einen sicheren Rastplatz für die Nacht zu finden, und als Genodras vor mir wieder auftauchte und den Himmel mit grünen Streifenmustern füllte und die letzten Sterne übermalte, war ich bereits seit einiger Zeit unterwegs.
    Bisher war ich von den Männern aus Cherwangtung nicht belästigt worden, was verschiedene Gründe haben konnte – der stichhaltigste lag vermutlich in Sosies Bemerkung, die weißhäutigen Barbaren ruhten am Tage und trieben sich nur in der Nacht herum. Ich war nicht so naiv anzunehmen, daß sie mich entdeckt, aber in Anbetracht meines ersten Kampfes gegen sie zu große Angst vor mir hätten.
    Der Boden war karg und wurde immer wüstenhafter. Das Problem, das bald am dringlichsten wurde, war Wasser. Der Staub wirbelte um meine Füße hoch und zwang mich, vorsichtig auszuschreiten. Sosie hatte mir erzählt, daß Leem in dieser Gegend jagten und auf den Farmen einfielen, wenn die Zäune nicht repariert wurden. Ansonsten lebten sie von kaninchenähnlichen Wesen, die sich hier auf der Ebene ihre Höhlen gruben – und diese Tiere mußten auch meine Nahrung sein.
    Weniger Sorgen machten mir die Risslacas – von denen es zahllose Arten gibt. Während ich mich im Auge der Welt zum Ruderkapitän emporarbeitete, war ich manchem furchteinflößenden Risslaca begegnet, Saurierungeheuern, Kaltblütler mit mächtigen Zähnen und Klauen, gepanzert mit Hornhaut und Schuppen. Nath, Zolta und ich hatten bei der Verteidigung der sanurkazzischen Südgrenze mehrere Ungeheuer dieser Art niederkämpfen müssen. *
    Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, habe ich mich nach meiner Begegnung mit echten Dinosauriern auf Kregen bei jeder Gelegenheit mit dieser Tiergattung beschäftigt, soweit es die irdische

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