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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Arkasson wohnte – bis sie heiraten und ihren Hof wieder aufbauen konnte –, hatten Mühe zu verstehen, daß ich wirklich weiterwandern wollte. Als sie es begriffen, bestanden sie darauf, mich mit Geschenken zu überhäufen. Doch ich nahm von Sosie nur Nahrungsmittel und etwas zu trinken an – und einen gut ausbalancierten lohischen Langbogen. Er war gut sechs Fuß lang, und der Spannungsdruck mußte gut hundert Pfund betragen. Ein Bogen, mit dem ich gut umgehen konnte – denn hatte mich nicht Seg Segutorio, der Meisterschütze aus Erthyrdrin, im Schießen unterrichtet?
    Sosie lächelte, als sie mir den pfeilgespickten Köcher überreichte. Ihre Augen hatten den Ausdruck einer Frau, die einen Toten zur letzten Reise in die Eiswüsten Sicces schmückt. Aus reiner Höflichkeit untersuchte ich den Köcher und bemerkte die kostbare Perlenstickerei – Tiere und Blumen und Schmuckmotive in grellen Farben. Die Edelsteine schimmerten im Sonnenlicht.
    »Die Steine habe ich selbst an den Klippen gesammelt, Dray. Ich habe viele Jahre damit zugebracht, den Köcher zu sticken. Es ...« Sie hielt inne, und ihr schwarzes Gesicht war mir zugewendet, und ihre vorstehenden Lippen zitterten, und sie senkte die langen Wimpern. Und da glaubte ich sie zu verstehen.
    Ihre Tante bestätigte meinen Verdacht.
    »Eine Jungfrau Arkassons muß bei der Hochzeit ihrem Bräutigam einen Köcher, eine Tunika und Wildlederschuhe überreichen, bestickt mit Steinen, die sie an den Klippen gesammelt und selbst rundgeschliffen und fehlerfrei durchbohrt hat. Du bist ein seltsamer Mann, Dray Prescot. Wenn deine bleiche Hautfarbe nicht wäre, könntest du ein würdiger Bürger Arkassons sein.«
    »Und nimmt kein junger Mann sie zur Frau, wenn sie diese Gaben nicht für ihn hat?«
    Die Tante – Slopa war ihr Name; sie hatte ein runzliges Gesicht und graues Haar, was bedeutete, daß sie gut hundertundfünfzig Jahre alt sein mochte – sah mich gekränkt an. »Nein.«
    »Da soll doch!« rief ich. »Dann kann ich den Köcher von Sosie nicht annehmen! Sie hat Jahre gebraucht, um ihn zu fertigen. Wenn kein Freier sie ohne ihn nehmen will, muß sie viele weitere Jahre warten und Juwelen sammeln und schleifen und durchbohren, ehe sie heiraten kann. Und was wird aus ihrer Farm? Tante Slopa – das kann ich nicht annehmen!«
    »Du wirst ihr sehr weh tun, wenn du es nicht tust.«
    »Ich weiß, bei Zim-Zair! Ich weiß!«
    Tante Slopa schürzte die vollen Lippen. »Sosie hat das bestimmt nicht nur getan, weil du ihr das Leben gerettet hast. Dahinter steckt mehr.«
    »Kannst du mir einen ungeschmückten Köcher bringen?«
    »Ja. Aber das ...«
    »Bitte bring ihn mir, Tante Slopa.«
    Als ich die Pfeile aus dem schön bestickten Köcher in den einfachen Lederbehälter umgesteckt hatte, trug ich Sosies Geschenk zu ihr. Sie saß auf einer Bank im Hof – über sich das Schutznetz aufgespannt – und las ein Buch, Die Reise des Kyr Nath * , einen mythischen Abenteuerbericht, der mindestens zweitausend Jahre alt und in ganz Kregen bekannt war.
    »Nath«, sagte ich. »Ich habe einmal einen Nath gekannt, einen netten Kameraden, und eines Tages will ich mit ihm und Zolta wieder trinken und lachen.«
    Sie blickte auf den Köcher.
    »Ich möchte gern leben, Sosie – und doch bringst du mich in höchste Gefahr.«
    »Ich! Ich bringe dich in Gefahr, Dray Prescot? Wie kommst du darauf?«
    »Siehst du, wie diese herrlichen Edelsteine und lieblichen Stickereien im Licht von Zim und Genodras schillern und funkeln?«
    Sie streckte eine Hand aus und streichelte die Stickerei. Ihr Gesicht zeigte Zufriedenheit und Stolz, wie es einem jungen Mädchen anstand, das sehr wohl weiß, daß sie gut gearbeitet hat.
    »Sie sehen wirklich herrlich aus. Auf deinem Rücken werden die Steine der Welt sagen, daß dieser Köcher für dich von einem Mädchen gemacht wurde, das ...« Sie hielt inne. Wieder begannen ihre weichen Lippen zu zittern.
    Ich schlug den groben und herablassenden Ton an, den ich so sehr an mir selbst verabscheute: »Der Köcher ist sehr schön, Sosie. Aber ich bin ein Abenteurer, der gefährliche Landstriche durchzieht. Der Köcher könnte mir den Tod bringen. Er würde der Welt zeigen, wo ich bin; er würde der Welt zeigen, daß ich ein Vermögen auf dem Rücken trage; ich hätte keine Ruhe mehr.« Sie wollte aufbrausen und etwas sagen, doch ich brachte sie zum Schweigen. »Dieser Köcher muß im Haus des Mannes hängen, den du eines Tages heiratest, Sosie; des Mannes, den du

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