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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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tanzte hin und her. »Sie beleidigen Mutter – Dray! Komm! Du mußt mir helfen!«
    »Ich komme ja schon, Pando.« Ich marschierte auf den Ausgang los und prallte dabei an den Türpfosten. Pando packte mich am Arm und lenkte mich sicher durch die Öffnung. »Am besten ärgerst du sie nicht mit deinem Zahnstocher, Pando«, sagte ich. »Damit machst du sie nur wütend.«
    »Ich töte alle!« kreischte er. Ich durfte nicht vergessen, daß er erst neun Jahre alt war und für ihn die Welt noch säuberlich in Gut und Böse geteilt war.
    Als erriete er meine Gedanken, versetzte er mir plötzlich einen Tritt, um mich in Gang zu bringen. Ich wankte auf die Schwarzholztreppe zu, drehte mich um, mein Fuß verhakte sich in einem der Walfarg-Teppiche, und ich polterte Hals über Kopf die Treppe hinab. Unten prallte ich schwer auf.
    Durch das Bogentor sah ich im Hauptraum der Schänke den Tresen mit den aufgereihten Amphoren, Glasbechern und zugedeckten Nahrungsmitteln – alles war ordentlich und sauber und wartete auf den Abend, da die Männer und Frauen aus Pa Mejab herbeiströmen würden, um sich unterhalten zu lassen.
    Die Hauptattraktion des Lokals wehrte sich gerade gegen drei Männer. Es waren Raufbolde, die ihr Opfer gesucht und gefunden hatten. Während ich mich mühsam erhob und sie verwirrt anstarrte, hielt ich sie für Leemjäger, für Männer aus den Bergen im Westen, Männer, die sich womöglich bis an die Klackadrin heranwagen würden. Sie trugen Leempelze und breite Ledergürtel mit langen Rapieren und Dolchen, dazu hohe Reitstiefel – alles in allem kamen sie mir sehr kampfstark und etwas verschwommen vor.
    Ich blinzelte.
    Tildas Bluse war über beiden Schultern gerissen, ihre stattlichen Brüste waren entblößt, und die Männer lachten.
    »Laßt los, ihr stinkenden Cramphs!« rief Tilda. Ihr langes schwarzes Haar wehte frei um ihren Kopf und hatte große Ähnlichkeit mit den Flügeln eines Impiter. Sie bekam einen Arm frei und versetzte einem Leemjäger einen Schlag in das ledrige, bartumrahmte Gesicht, woraufhin der brüllend zu lachen begann, Tildas Arm zurückdrehte und sein Gesicht nahe vor das ihre brachte.
    »Ma Faril, du wolltest nicht für uns tanzen, als wir höflich darum baten – jetzt wirst du dich einer anderen Musik beugen. Hoch die Röcke!«
    »Warte, bis wir ihn rausgeholt haben, Rast!« Er entblößte sein Glied.
    »Halt!« rief einer der anderen, aber zu spät, denn Tildas nackter Fuß hatte zielsicher getroffen. Der Bursche knickte zusammen wie ein Taschenmesser, umfaßte das edelste seiner Teile und rollte lachend und zugleich keuchend zur Seite.
    Ja, es waren Raufbolde – wilde Männer vom Lande, die ihren Spaß suchten. Pando lief an mir vorbei und hieb wild mit dem Dolch nach dem Mann, der seine Mutter festhielt und von hinten unter die Röcke zu kommen versuchte. »Pando!« rief ich besorgt.
    Der Mann versetzte Pando einen Rückhandschlag. Der Junge flog gegen einen Tisch, rollte über die Platte und fegte dabei eine Vase mit Mondblumen zu Boden. Der Fremde lachte gutmütig. Als er sich eben wieder über Tilda hermachen wollte, erblickte er mich an der Tür. Ich hielt Rapier und Main-Gauche in den Händen.
    Er richtete sich auf und schob Tilda in die Arme des dritten Mannes, der sofort zupackte. Die Frau wehrte sich mit Händen und Füßen.
    »Was haben wir denn hier – beim riesigen Armipand?«
    Er zog sein Rapier aus der Scheide, und der Dolch folgte nicht minder schnell. Der Mann, den Tilda getreten hatte, richtete sich auf und wandte sich in meine Richtung. Sein Gesicht war noch schmerzverzerrt, Tränen standen ihm in den Augen. Einen Augenblick lang rührte sich niemand im Schankraum des Roten Leem . Ich wußte durchaus, daß ich in einer dummen Lage war. Mein Kopf brummte, als würden mir Ruder über den Kopf gedroschen.
    »Du solltest die Dame lieber loslassen«, sagte ich nicht ohne Mühe.
    Die Männer lachten. »Ein Tavernenmädchen soll eine Dame sein? Ha! Ha!«
    Ich schüttelte verneinend den Kopf – was ein Fehler war. Sämtliche Glocken von Beng-Kishi dröhnten in meinem Schädel.
    »Das ist kein Tavernenmädchen, sondern Tilda, die berühmte Unterhalterin – Tänzerin und Schauspielerin. Sie ist kein Abschaum wie ihr!«
    »Ho! Ein Großmaul!« Der Anführer der Leemjäger nahm überraschend die Kampfstellung ein. »Ein Angeber mit Rapier und Dolch! Komm, kleiner Mann, unterstreiche deine Worte mit der Schwertspitze!«
    Wenn ich sage, daß sich meine Beine wie Gummi

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