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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Kampf tobte.

6
     
     
    Die Wächter im mittleren Teil der Karawane waren in ärgster Bedrängnis. Der Wagenzug stand, und die Calsanys liefen durcheinander. Hastig ließ ich den großen Mann mitsamt seiner Axt neben Pando zu Boden sinken, brüllte dem Jungen zu, er solle sich verstecken, und zog meinen Langbogen.
    Es war fast zu spät für diese Waffe, doch ich vermochte noch vier Angreifer niederzustrecken, ehe eine Gruppe von vier Banditen ihre Preysanys herumzog und speerschwenkend auf mich zuhielt.
    Ich zog mein Langschwert aus der Scheide auf meinem Rücken, was mich allerdings große Mühe kostete. Ich mußte mich ziemlich verdrehen, um den Griff zu packen. Doch als die gefährliche Krozairwaffe in meinen Händen lag, war ich bereit, mich den Banditen zu stellen und mir den Lohn zu verdienen, den Naghan der Bauch zahlte.
    Das Rapier und der linkshändig geführte Dolch sind ausgezeichnete Waffen, wie ich schon verschiedentlich betont habe – doch sie sind nicht das Ein und Alles. Inzwischen waren die Banditen und die Wächter in einen verbissenen Nahkampf verstrickt – die breiten Speere lagen am Boden, und Rapiere und Main-Gauches, die Jiktars und Hikdars schnitten und wirbelten und stachen in wildem Getümmel nach dem Gegner.
    Ich forderte die herbeigaloppierenden Banditen mit einem lauten »Hai! Jikai!« heraus, und schon schlug das große Krozairschwert eine Bresche des Todes in ihre Reihen. Es trennte dem ersten den Kopf vom Rumpf und fuhr zurück, um sich in den rapierführenden Arm des nächsten Angreifers zu bohren. Die Wesen spornten ihre Preysanys an, was zu ihrem Untergang führte, denn ich konnte sie mit dem Langschwert erreichen, bevor sie an mich herankamen. Der erbitterte Kampf nahm seinen Fortgang. Mir kam das Gefecht seltsam unausgeglichen vor, denn die Berittenen hatten mit ihren kürzeren Waffen gegen mich keine Chance. Trotzdem mußte ich mich beeilen, denn aus dem Augenwinkel erhaschte ich einen Blick auf Pando, der mit einem Dolch dem Preysany eines Banditen die Achillessehne durchzuschneiden versuchte. Wenn ihm etwas geschah ...!
    Sicher verzehrte sich Tilda bereits vor Sorge, was aus ihrem kleinen Teufel geworden war – und wenn ich zurückkehrte und ihr berichten mußte, daß er bei mir gewesen und getötet worden war ... nein, das konnte ich nicht!
    Mein Langschwert wurde zu einem blutigen Schatten. Die Banditen sanken vor mir zu Boden. Sie gehörten vielen menschlichen und halbmenschlichen Rassen an: Fristles, Ochs, Rapas, Gons, alle streckte ich nieder.
    Ich sah Obolya, der wie ein Teufel kämpfte und einen Gegner aufspießte, während er den nächsten mit dem Dolch abwehrte; er lachte wild. Auch Naghan den Bauch sah ich kämpfen. Er hieb mit einem breiten Speer um sich, der von der Höhe seines Zorca aus die Banditen auf Abstand hielt.
    Ich zog mein Langschwert zurück und stieß es in den Hals eines Och, der unvorsichtigerweise seinen kleinen Schild gesenkt hatte. Gleichzeitig trat ich zur Seite, um dem Hieb auszuweichen, den seine letzte instinktive Bewegung ausgelöst hatte. Ich sprang über seinen fallenden Körper. Mit einem Vorhandhieb streckte ich einen Rapa nieder, der seine Zeit damit verschwendete, mich anzuschreien. Er ging mit abgesäbeltem Schnabel zu Boden.
    Im nächsten Augenblick sprang ich über einen Preysany – meine Muskeln arbeiteten wieder mit alter Kraft – und tötete den Reiter, der sich viel zu spät duckte. Ich landete auf beiden Füßen, hieb einen weiteren Rapaschnabel in Stücke und arbeitete mich auf diese Weise langsam auf Pando zu.
    Der Junge schrie auf, als ich ihn mir unter den linken Arm klemmte. Ich versetzte ihm einen Schlag mit der Breitseite des Schwerts, woraufhin er wie ein gefangener Leem kreischte.
    »Still, du Sicce-Wicht!«
    Ein Rapa, dessen Raubvogelgesicht im Blutrausch bebte, machte Anstalten, seinen Speer in Obolyas Bauch zu rammen. Ohne aus dem Laufrhythmus zu kommen, schwang ich mein Langschwert in flachem Bogen herum. Die Klinge traf zuerst den rechten Arm des Rapas und beseitigte die Gefahr für Obolya – dann bohrte sich die Waffe in die Flanke des Rapas. Er trug einen Brustpanzer aus Bronze; der bot der Krozairklinge keinen Widerstand.
    Ich zerrte meine Waffe wieder heraus, fuhr herum, wehrte einen Rapierhieb ab und vermochte die Klinge mit einem Schlenkern des Handgelenks – das bei einem Rapier sehr leicht, bei einem Langschwert aber sehr schwierig ist – in die Kehle des Banditen zu stoßen. Er spie einen Schwall

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