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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hatte – und die Beute, die Pando und ich gesammelt hatten, kam in unsere Schlafsäcke auf das andere Tier. Pando hüpfte erregt herum, er lief hin und her und stieß schrille Schreie aus wie ein Indianer. Ich ließ ihn gewähren; er war ganz durchgedreht und mußte Dampf ablassen. Die seltsame moderne Vorstellung, daß die schreckliche Szene seinem Geist geschadet haben könnte, galt auf Kregen nicht. Hier hatte man die Wahl, sich als Sklave zu unterwerfen oder um Leben und Freiheit zu kämpfen. Er wuchs in eine Welt von großer Schönheit hinein; Kregen ist nicht nur barbarisch, sondern auch bunt und großartig – doch zugleich bereitete er sich auf die andere Seite dieser Welt vor – auf ihre Schrecken und den ständigen Existenzkampf.
    Der junge Zorg, der Sohn Zorgs von Felteraz, Krozair von Zy, meines toten Ruderkameraden, und seine Schwester Fwymay – auch sie bereiteten sich darauf vor, in die Welt der Erwachsenen auf Kregen einzutreten, im fernen Felteraz an der Küste des Binnenmeers. Mayfwy, ihre Mutter, Zorgs Witwe, hatte wenig gemein mit Tilda, außer daß beide ihre Kinder liebten und den Verlust ihrer Männer schwer verwanden – doch als ich jetzt nachdenklich dahinwanderte, dachte ich an beide. Und ich dachte wie immer an meine Delia von den Blauen Bergen.
    Als wir an diesem Abend unser Lager aufschlugen, war der Mann, den ich gerettet hatte, wieder so weit bei Kräften, daß wir ihn waschen konnten. Dabei stellte ich fest, daß die Blutkruste, die seine Haut bedeckte, im wesentlichen gar nicht von ihm stammte. Die große Axt ließ er keinen Moment aus den Augen. Er hatte eine riesige Beule davongetragen und war noch immer etwas durcheinander. Als er etwas Brot gegessen und Wein getrunken hatte – mittelmäßigen Rotwein aus einer Kellerei in Pa Mejab –, saß er mit dem Rücken an einem Baumstamm gelehnt und kaute auf einer Handvoll Palines herum, die ihm gegen seine Kopfschmerzen helfen sollten.
    »Ich bin Inch«, verkündete er. »Aus Ng'groga!«
    Inch berichtete, Ng'groga sei eine Nation im südöstlichen Teil des Kontinents Loh, an der Küste zum unerforschten Südmeer. Er war ein erstaunliches Individuum. Wie schon berichtet, war er unglaublich groß, von Kopf bis Fuß maß er über zwei Meter. Sein Kopf war mit seidenweichem gelbem Haar bedeckt, das ihm bis zur Hüfte herabhing und das er vor einem Kampf zusammenraffte und zu einem Helm aufsteckte. Er war hager, doch mir entgingen die Muskeln an seinem sehnigen Körper nicht. Im Augenblick bestand seine Kleidung aus einer zerrissenen braunen Tunika, die von einem Ledergürtel zusammengehalten wurde. Neben seiner großen Axt trug er am Gürtel ein langes Messer. Ein Schwert hatte er nicht.
    »Ich habe mich als Söldner eingeschifft, wie es so viele junge Männer tun«, sagte er. »Aber dieses Leben schmeckte mir nicht. Dann wurde ich verraten – aber das ist verwunden – und als Sklave verkauft. Von dort floh ich und stieß zu den Banditen. Aber dieses Dasein war auch nicht das richtige.«
    »Was geschah dann?« fragte Pando. Er hockte am Boden und saugte jedes Wort des Berichts in sich auf, den Inch natürlich mehr ausschmückte, als ich hier wiedergeben kann.
    »Die Banditen sagten schließlich, sie wollten die nächste Karawane angreifen, alle Männer töten und alle Mädchen ... äh ...« Er warf einen Blick auf Pando und fuhr hüstelnd fort: »... wollten alle Mädchen entführen. Ich hatte eine Auseinandersetzung mit dem Anführer und ließ ihn in einem etwas veränderten Zustand zurück, möchte ich mal sagen – seine Ohren standen weiter auseinander als vorher.«
    Bei diesen Worten fuhr er mit der Hand über die Axt, und ich konnte mir vorstellen, wie sich die mächtige Waffe in den Schädel des Banditenführers gebohrt hatte.
    »Und?«
    »Das war natürlich eine Dummheit von mir. Meine Tabus hatten mich nicht gewarnt – was wirklich seltsam war.«
    In diesem Augenblick hörte ich zum erstenmal von Inchs Tabus – aber nicht zum letztenmal, o nein! Aber das werden Sie selbst noch erfahren.
    »Ich ergriff also die Flucht, und sie verfolgten mich. Ich brachte viele um, die mir zu nahe kamen, aber dann schleuderte Lurgan der Schlaue einen Stein. Ich stürzte, und die Burschen hätten mir den Schädel eingeschlagen, wenn ich nicht meinen alten Helm aufgehabt hätten.« Seine lange schmale Hand betastete den Kopf und die lange gelbe Haarmähne. »Bei Ngrangi, es tut mir leid, daß ich das Ding verloren habe, jawohl!«
    »Ja, ja!«

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