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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Pandrite soll ihn verrecken lassen«, sagte ein anderer Seemann und knetete Teig, aus dem er lange kregische Brote backen würde. »Mein Bruder wurde auf die Schwertschiffe geschickt – für nichts. Ich würde am liebsten ...«
    »Aye, Lart!« unterbrach ihn der erste Mann stirnrunzelnd. »Wenn du so weiterredest, bist du bald bei deinem Bruder auf den Galeeren!«
    Ich merkte mir das kleine Gespräch. Offenbar war König Nemo bei seinen Untertanen nicht einhellig beliebt.
    Zum Brot aßen wir kaltes Voskfleisch und Taylynesuppe. In diesem warmen Klima schmeckte die kalte Suppe sehr lecker, etwas, das ich nicht für möglich gehalten hätte. Taylynes sind erbsengroße gelbrote Früchte, die ausgezeichnet schmecken; sie werden besonders zu Voskfleisch serviert.
    »In Vallia«, erzählte mir Tilda, als wir wieder einmal auf das unangenehme Thema kamen, »ißt man die Vosk- und Taylynesuppe so heiß, daß man sich daran den Mund verbrennt! Die Vallianer sind Barbaren!«
    Am fünften Tag beobachteten wir eine Erscheinung, die ich zuerst für einen Schwarm von Fischen mit fast durchsichtigen Rückenflossen hielt. Ein Schrei erhob sich, und die Mannschaft eilte an die Reling. Die aufschäumenden Wellen gaben zu erkennen, daß es sich in Wirklichkeit um ein riesiges schlangengleiches Meeresungeheuer handelte, ein Wesen mit einem ovalen Körper, an dessen Oberkante eine lange, gezackte Rückenflosse verlief. Der Kopf war im Verhältnis zum übrigen Körper ungewöhnlich groß und hatte ein gewaltiges zahnbewehrtes Maul.
    »Ein See-Barynth«, sagte Lart, dessen Bruder an Bord eines königlichen Schwertschiffes ruderte. »Wenn wir das Biest fangen könnten, hätten wir heute abend einen Leckerbissen zu speisen.«
    Doch das Küstenschiff war nicht auf die Jagd eingerichtet, und wir ließen den See-Barynth ziehen, der sich geruhsam durch das Wasser davonschlängelte. Das Wesen hatte unter dem Kopf zwei große Paddelflossen. Ich erfuhr, daß der Land-Barynth, den man – ähnlich groß und ähnlich gefährlich – in den Sümpfen Pandahems antreffen konnte, unter dem Kopf vier klauenbewehrte Beine besaß.
    Am Tag vor unserer Ankunft im vorletzten Hafen entdeckte Tilda Läuse in Pandos Haar und wurde fast verrückt. Sie ließ sich große Kupferkessel mit kochendem Wasser und riesige kregische Seifenstücke bringen und schrubbte ihren Sohn gehörig ab.
    Als Pando fast skalpiert worden war, erklärte sie ihn für geeignet, sich wieder in anständiger Gesellschaft sehen zu lassen. Ich dachte an die Ponshofelle der magdagschen Ruderer, auf denen die Sklaven gesessen hatten. Die Lebensbedingungen sind eben relativ.
    Den letzten Hafen vor Port Marsilus, dem Zugang zu Bormark, verließen wir in einem kleinen Konvoi aus acht Schiffen, der in Begleitung eines Schutzschiffes war. Dieser Wächter wurde von Bormark und den benachbarten Herzogtümern unterhalten, um Konvois vor Überfällen des Verfluchten Menaham zu schützen, das gleich hinter der nächsten Landzunge im Westen begann. Das Schiff war ein Argenter, allerdings etwas schmaler gebaut als die Schiffe, die den äußeren Ozean befuhren, und mit Vartern und Katapulten und einer ziemlich großen Mannschaft versehen. Ich betrachtete das Schiff und hatte das Gefühl, daß sich aus dieser Konstruktion und ähnlichen Schiffen etwas machen ließ.
    In Port Marsilus, wo sich Tilda nur verschleiert zeigte und unter falschem Namen auftrat, mieteten wir zwei Onkers für Tilda und Pando und zwei Zorcas für Inch und mich. Wir ritten zu Tildas Farm, die zwischen Samphronbäumen und Muschafgewächsen lag. Ihre Eltern hießen uns herzlich willkommen, nachdem sie ihre erste Überraschung überwunden hatten. Wir ermahnten Tilda und Pando, sich nicht von der Farm zu entfernen – dann ritten Inch und ich zum Palast Murlock Marsilus', des falschen Kovs von Bormark.

12
     
     
    Murlock schien in der Marsilus-Familie keine Ausnahme zu sein – trotz allem, was ich über Marker Marsilus gehört und von seinem Sohn Pando bisher gesehen hatte. Auch der alte Kov war ein rücksichtsloser Mann gewesen – nicht nur gegen Tilda, das Mädchen, welches sein Sohn gegen seinen Wunsch geheiratet hatte, sondern auch gegen ihre Familie –, und zwar derart, daß ihre Eltern der Bühne entsagt und mit entfernten Verwandten in diesem hübschen Tal einen Hof erworben hatten. Dieses Tal verließen wir nun auf dem Rücken unserer Zorcas, deren Hufe zielstrebig über das Straßenpflaster klapperten.
    »Pando ist ganz in

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