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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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befriedigt darüber sein, daß brave Seeleute getötet und über Bord geworfen worden waren? Aber an der Spitze meiner Meerleems stehend, das blutige Rapier in der Hand, spürte ich nur Lust und Siegesfreude. Ich verschwendete kaum einen Gedanken daran, daß dies ja zum Piratenhandwerk gehörte. Yumapan war ein Gegner Vallias, war ein Gegner Tomborams – und, soweit ich wußte, war dieses Land auch mit Zenicce und Strombor verfeindet. Es gehörte alles zu dem Kampf, den ich, ohne um seine tieferen Gründe zu wissen, auf Kregen unter den Sonnen Scorpios ausfocht.
    Die arme Strigicaw war fast schon untergegangen.
    Ehe sich die Wellen über dem Schiff schlossen, holten wir noch alle wichtigen Dinge auf das eroberte Schiff herüber, in erster Linie natürlich unsere Wertsachen.
    Besonders wichtig war mir die schöne Flagge, das gelbe Kreuz auf rotem Feld. Ich zog sie persönlich am Hauptmast auf. Sie entfaltete sich knatternd im Wind und verkündete der Welt, daß dieses Schwertschiff mir gehörte!
    Stolz und Besitz und Macht – eine Katastrophe!
    Die freigelassenen Sklaven wollten sich uns anschließen.
    Ich rief alle Männer zusammen und hielt vom Achterdeck aus eine kleine Rede: »Dieses Schwertschiff heißt jetzt Freiheit! «
    Die Männer jubelten.
    »Wir kehren zur Insel der Ruhe zurück. Es gibt Arbeit für uns, Arbeit, die uns reiche Beute bringen wird – Gold, Silber, Wein und Frauen! Versteht ihr, Jungens?«
    »Aye!« brüllten sie. »Aye, Kapitän Prescot! Wir folgen dir zu den Eisgletschern Sicces!«
    Ich bemerkte, daß Inch mich von der Seite ansah, und blinzelte ihm nicht zu; doch ich glaube, er begriff, was ich meinte.
     
    Die Freiheit war ein schönes Schiff. Sie hatte vierzig Ruder auf jeder Seite und neun Mann auf jeder Bank – also arbeiteten siebenhundertundzwanzig Männer an den Rudern. Dazu die Seeleute und die Seesoldaten – sie war also auch ein großes Schiff. Im Gegensatz zu den Ruderern des Binnenmeers, die ein gefährlich niedriges Freibord hatten, lag die Freiheit mit der Bordwand sehr hoch und konnte mit ihren drei Masten und dem Klüversegel einigen Wind vertragen. Aber selbst die stolzeste vallianische Galleone reichte nicht an die Segeleigenschaften einer Fregatte meiner Tage heran, das sollten wir nicht vergessen.
    Das Freibord war für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich hoch, und die Varters und Katapulte hatten dadurch eine hervorragende Position. Ich hatte das Gefühl, daß ich mit diesem Schiff notfalls auch nach Vallia segeln konnte – notfalls! Aber zunächst mußte ich mich um Tilda und Pando kümmern; doch wenn diese Aufgabe zu meiner Zufriedenheit erledigt war, dann wollte ich den stolzen Bug dieses schönen Schiffs nach Nordosten richten, mit Kurs auf Vallia!
    Inch war in alle meine Pläne eingeweiht – doch er wußte nur, daß ich nach Vallia segeln wollte. Da er ein ungebundener Söldner war, hatte er nichts dagegen. Valka und Spitz und die anderen Offiziere erfuhren nur soviel, daß sie bei Laune blieben. Sie waren bestens für ihre Aufgaben geeignet; wenn wir die Insel der Ruhe erreichten, konnte ich mit einer vorzüglichen und ergebenen Schwertschiffmannschaft rechnen, das spürte ich. Und mit einer guten Mannschaft fühle ich mich stark genug, Berge zu versetzen.
    Im Unterschlupf der Piraten wurde viel diskutiert. Wir machten große Versprechungen und brachten viele gute Männer auf unsere Seite. Der große Durchbruch kam, als ein Schwertschiff einen Argenter aus dem Verfluchten Menaham einbrachte. Die anderen Piraten hatten es Viridia nachgemacht und verzichteten neuerdings darauf, ihre Gefangenen zu töten, die sie samt Schiff zum Rückkauf anboten. Nun erfuhr ich, daß Menaham gegen Tomboram im Krieg lag und in Bormark eingefallen war. Die Soldaten hatten dieses Kovnat bereits überrollt und näherten sich der Hauptstadt Pomdermam.
    »Wir müssen das Verdammte Menaham dort treffen, wo es am schmerzlichsten zu treffen ist – in der Heimat!« drängte ich. Als Viridia mit einem armseligen kleinen Küstenschiff als Beute zurückkehrte, wurde sie fast gegen ihren Willen von der allgemeinen Begeisterung mitgerissen.
    Wir konnten am Südende der Inseln zuschlagen, wenn wir auf gutberechnetem Kurs an der Nordküste Pandahems entlangfuhren und im Verfluchten Menaham aus einer Richtung einfielen, aus der man den Angriff am wenigsten erwarten würde. Ich arbeitete für unsere Kapitäne einen Plan aus, und als sich auf den Inseln das Gerücht über ein großes

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