Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
werden, nimmt man ein Flugboot. Schaut.«
    Wir drehten uns um und sahen tatsächlich ein altes graues Flugboot über den Häusern aufsteigen und nach Süden fliegen.
    »Das ist das Richtige für uns«, sagte Furtway mit seiner befehlsgewohnten Stimme. Wir bezahlten den Relt und wanderten zum Flughafen. Ja, wir konnten eine Passage nach Süden buchen, für die wir dasselbe bezahlen mußten wie die Eisspediteure. Wir mußten uns selbst ernähren, eigene Schlafsachen mitbringen und eine Sicherheitserklärung unterschreiben. Im Falle eines Unfalls durften unsere Erben keinerlei Ansprüche gegen die Eis-Transportgesellschaft der Freunde erheben. Ich sollte später noch viel über die Firmen der Freunde erfahren, die einen großen Teil des Handels und der Industrie in Vallia beherrschen. Meine beiden Begleiter machten keine Schwierigkeiten mit dem Papier, also unterschrieb ich ebenfalls.
    Das Flugboot brachte uns in einem recht ungemütlichen Flug hundert Dwaburs weit nach Süden – in eine belebte Marktstadt, die Therminsax hieß.
    Hier vermochte Furtway einen Zorcakurier loszuschicken – einen der Offiziere, deren Aufgabe es war, die Zorca-Verbindungen auf der Insel aufrechtzuerhalten. Allerdings war dafür eine ziemlich hohe Summe zu zahlen, und er mußte seine Identität beweisen. Hierzu benutzte Furtway seinen Siegelring. Mein Siegel, das mich als Strom von Valka auswies, der Ring des Herrschers, der mich über meine panvalischen Freunde erreicht hatte, war auf dem Kanalpfad in Valka zurückgeblieben. Sicher hatte man den kleinen Haufen meiner Besitztümer inzwischen gefunden und wunderte sich sehr, was aus mir geworden war. Vielleicht nahm man an, ich hätte die Reise angetreten, von der ich verschiedentlich gesprochen hätte. Damit hätte man gar nicht mal so unrecht, doch daß ich nackt losgezogen war, mußte ihnen doch ziemlich verwirrend erscheinen.
    Während wir auf das Flugboot warteten, logierten wir im Schwertschiff und Barynth . Dabei fiel mir wieder einmal auf, wie beliebt nautische Wirtshausbezeichnungen besonders im Binnenland sind. Die Schänke war nett eingerichtet, und man bediente uns zuvorkommend. Furtway und Jenbar spielten Jikaida, während ich in der Stadt umherwanderte. Ich machte mich mit der Atmosphäre vertraut, freute mich über die sauberen roten und weißen Häuser, die gepflegten Gärten und die Plätze mit den schattigen Kolonnaden und lehnte lange Zeit an der Kanalmauer und beobachtete den Treidelpfad und die vorbeigleitenden schmalen Boote.
    Die meisten Boote wurden von ganzen Gruppen gezogen – kräftige, stämmige Menschen, Männer und Frauen in praktischen Hosen und kurzärmeligen Tuniken, die am Hals offen waren. Man zog sehr energisch, und war ein Boot erst einmal in Fahrt, konnte es durch ein halbes Dutzend Mädchen oder Jungen in Gang gehalten werden, während der alte Skipper am Steuerruder stand. Ich bemerkte keine Zugtiere, keinen einzigen Quoffa, was mich nicht überraschte. Auch waren nur wenige Halblinge zu sehen – einmal wurden zwei tandem-fahrende Boote von einer Gruppe kreischender Ochs gezogen. Am zweiten Tag beobachtete ich eine Szene, bei der ich wütend die Fäuste ballte.
    Ein schmales Boot kam näher. Es war nicht so farbenfroh angemalt wie die meisten anderen Wasserfahrzeuge, die ich bisher gesehen hatte – voller Blüten oder fantastischer Szenen aus Mythen und Legenden, aus Liedern und alten Berichten – dieses Boot war grau und ziemlich behäbig. Doch was mich besonders bekümmerte, war die Gruppe der Treidler, die splitternackt und verdreckt waren, und sie wurden von den gnadenlosen Peitschen ihrer Wächter angetrieben.
    Ich starrte auf die Szene, und Zorn wallte in mir auf.
    Die Wächter waren groß und kräftig, überwiegend menschlicher Herkunft; nur da und dort war auch ein Rapa oder Fristle darunter. Sie peitschten auf die Sklaven ein. Das schmale Boot bewegte sich ruckhaft durch das Wasser, es war offenbar schwer beladen. Ich rührte mich nicht. Die Wächter waren einheitlich in weite Lederwamse und schwarze vallianische Stiefel gekleidet. Ihre Hemdsärmel zeigten rote und schwarze Streifen. Diese Uniformfarben kannte ich!
    Auch ich trug ein weites Wams, und auch meine Ärmel waren weit und gebauscht. Ich wußte, daß die gestreiften Ärmel Bedienstete großer Herren oder Parteien kennzeichneten – doch Rot und Schwarz waren die Farben der Regierung, des Herrschers!
    Ich, Dray Prescot, konnte nicht einfach dort stehenbleiben. Aber mir blieb

Weitere Kostenlose Bücher