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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nicht oft in den Schwarzen Bergen?«
    Wenn er das als bissige Bemerkung ansah, ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken. »Nur wenn ich muß. Die schwarzen Felsen gefallen mir nicht. Mein Leben spielt sich hier in der Hauptstadt ab, hier, wo die Politik gemacht wird!«
    Wir unterhielten uns eine Zeitlang, bis ich mit dem Frühstück fertig war; dann trank er einen Topf kregischen Tee mit mir. Auf Umwegen näherte er sich dem Ziel seines Besuches. Er war ein Racter; die weiß-schwarzen Symbole auf seiner Tunika hatten mir das schon verraten. Ich dagegen war politisch ein unbeschriebenes Blatt. O ja, er hatte von den Panvals gehört und wußte, was in Valka geschehen war, doch das lag ja in der Vergangenheit. Jetzt mußten wir uns den neuen Realitäten stellen. Der Herrscher brauchte einen Erben, der kein störrisches Mädchen war; der Kandidat der Racters mußte durchgeboxt werden.
    »Und wer ist das, Trylon Larghos?«
    Er betrachtete mich einen Augenblick lang. Ich war seinen direkten Fragen so gut wie möglich ausgewichen, doch ich hatte ihn offenbar davon überzeugen können, daß ich zu haben war, wenn die Racters nur mehr böten als die Panvals.
    »Kov Vektor von Aduimbrev ist der Erwählte des Herrschers«, sagte er langsam.
    Er war ein Racter und trug die Symbole seiner politischen Überzeugung offen am Leib. Die Racters waren eine Partei, deren Mitglieder aus vielen Volksschichten kamen, sie hatten die Macht im Presidio. Sie hatten auch die Macht, Panvals aufgrund falscher Anschuldigungen aus dem Land zu verbannen – doch es gab viele Panvals, die dennoch die grünen und weißen Streifen ihrer Überzeugung trugen.
    Ich erwiderte ebenso bedächtig: »In dieser Angelegenheit bin ich nicht auf Vektors Seite.«
    »Das ist gut, denn er ist ein Schwächling. Man riecht ihn schon auf einen Dwabur, er duftet wie eine Damenperücke.«
    »Ihr habt einen Kandidaten für die Prinzessin Majestrix? Wer ist es, Trylon?«
    Er traf seine Entscheidung. Als er den Namen aussprach, spürte ich, wie mir das Blut in den Ohren rauschte.
    »Vomanus von Vindelka.«

15
     
     
    Wut erfüllte mich, ich fühlte mich verraten und beschmutzt.
    Ich reagierte ohne nachzudenken.
    »Ich denke, Vomanus kam für eine Heirat mit der Prinzessin – nicht in Frage?«
    Er starrte mich aus zusammengekniffenen Augen an und senkte seine Teetasse. »Woher hast du das?«
    Ich nahm mich zusammen und bluffte energisch: »Weiß ich nicht genau – an irgendeinem Abend beim Trinken. Es wurde viel geredet und herumgeprahlt. Anscheinend stimmt es doch nicht.«
    Er lehnte sich zurück und versuchte sich ein Bild von mir zu machen – doch er bestätigte oder bestritt meine Worte nicht.
    Ich hatte Vomanus zuletzt im verhaßten Magdag gesehen, wo ich für meine Sklaven und Arbeiter gewirkt hatte. Ich hatte ihn mit einer Botschaft zu Delia geschickt. Er hatte mich immer wie einen Kameraden behandelt, und obwohl er ein einnehmender junger Bursche war, hatte er für mich immer etwas Geheimnisvolles gehabt. Einmal hatte er mir gesagt: »Drak, mein guter Freund, du kannst es mir glauben, Kovs sind mir gleichgültig, mein Freund.« Nein, er würde niemals von sich aus Delias Hand erbitten, nicht wenn er die Leidenschaft kannte, die zwischen der Prinzessin und mir entbrannt war. Also mußte er mich für tot halten! Ja, das war die einzige Erklärung.
    Zugleich fühlte ich mich schuldig – eine Empfindung, die ich stets zu unterdrücken versuche –, als ich daran dachte, wie er mir stets zur Seite gestanden hatte. Und die ganze Zeit hatte er Delia geliebt!
    »Der junge Vomanus hat die Herrschaft in Vindelka übernommen«, sagte Trylon Larghos. »Der Herrscher war damit einverstanden. Was aus Tharu geworden ist, der in der Wildnis des Binnenmeeres verschwand – wen kümmert es? Tharu war ein Anhänger des Herrschers. Er war eine große Stütze für den Thron. Jetzt ist er fort. Vomanus ist einer von uns.«
    Traurigkeit überkam mich – aber wenn der junge Vomanus Delia wirklich liebte, benutzte er bestimmt jede Gelegenheit, die sich ihm bot. Er würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um sie zu erringen. Ich konnte ihm das nicht übelnehmen. Was würde er sagen, wenn er erfuhr, daß ich noch lebte!
    Ich beschloß, eine kleine Probe zu machen. Gelassen hob ich meine Teetasse und sagte: »Was ist mit dem haarigen Verrückten, von dem erzählt wurde, dem wilden Klansmann ...?«
    »Dray Prescot, Lord von Strombor?« Larghos lachte verächtlich, und ein böser

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