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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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oder Panvals arbeiteten, Männer und Frauen, die den verschiedensten Interessen dienten, die sich Vorteile beim Herrscher erhofften. Drak, Strom aus Valka, war von Stund an ein bekannter Mann.
    Aber das sollte mir keine Sorgen machen.
    Ich sagte ihr, daß sie sofort mit mir nach Valka und von dort wahrscheinlich weiter nach Strombor fliehen müsse.
    »Ja! O ja, Dray, Liebling!«
    Kein Zögern, kein Bedauern, daß sie den Luxus dieses Palastes verlassen mußte, kein Gedanke an ihr Leben als Prinzessin Majestrix. Wenn der Strom von Valka sie entführte, war sein Leben verwirkt, und sie konnte nie wieder nach Hause zurückkehren. Also mußten wir nach Strombor weiterreisen ... Aber sie zögerte keine Sekunde. Sie erklärte sich bereitwillig, ja, freudig einverstanden.
    Im Palast in Vondium liefen – und laufen – alle Dinge mit Präzision und Würde ab. Ich spürte sofort diese eindrucksvolle Atmosphäre, schon damals, als ich mit dem Gedanken spielte, die Prinzessin aus diesem Palast zu entführen.
    Wir verbrachten nur einige Murs zusammen, ehe die Audienz vorbei war und ich mit dem Herrscher in den Thronsaal zurückkehren mußte. Er schien mich zu mögen. Später aßen wir zusammen in einem Privatgemach – in Gesellschaft wichtiger Männer des Reiches. Damals waren mir diese Männer fremd – doch wie gut kenne ich sie heute! Einige sind mir gute und loyale Freunde geworden, andere haben sich zu gefährlichen Feinden entwickelt. Ich werde sie beschreiben, wenn sie die Bühne des Geschehens betreten.
    Der erste aus diesem Kreis, den ich vorstellen muß, suchte mich am nächsten Tag in meinem neuen Quartier auf. Es war Nath Larghos, der Trylon der Schwarzen Berge. Ein Trylon ist ein vallianischer Rang, der zwischen einem Vad und einem Strom liegt. Die Schwarzen Berge schließen sich nördlich an die Blauen Berge an und sind nicht ganz so hoch oder ausgedehnt, bestehen aber aus erzhaltigem schwarzem Basaltgestein. Im östlichen Teil des Trylonats wurde viel Ackerbau getrieben.
    Trylon Larghos trat unangemeldet in die sonnenhelle Kammer der Rose von Valka , in der ich gerade frühstückte. Die gemütliche Schänke wurde von dem jungen Bargom geleitet, dem Sohn des alten Bargom, der in der schlimmen Zeit aus Valka geflohen war. Natürlich hatte er den Namen der Schänke geändert, um eine Erinnerung an glücklichere Tage in der alten Heimat Valka zu haben.
    »Strom Drak!« sagte Trylon Larghos und trat ins Sonnenlicht. Ich stand nicht auf, denn ich war gerade damit beschäftigt, Butter auf ein Stück Brot zu schmieren. Ich blickte auf und musterte Larghos, und ich sehe ihn noch heute vor mir stehen. Ein rundlicher Mann, dessen Muskeln aber noch nicht erschlafft waren. Er trug eine vallianische Ledertunika, die schwarz-weiß eingefärbt war. Sein Schwert funkelte vor Juwelen. Er hatte ein bärtiges Gesicht, eng beieinanderstehende schlaue Augen und einen verkniffenen Mund. Ein Mann, vor dem ich mich in acht nehmen mußte, gefährlich wie ein Leem. Ehe ich antworten konnte, fuhr er fort: »Es verblüfft mich, mein lieber Strom, daß du nicht in deiner Villa hier in Vondium wohnst.«
    »Das Haus steht seit vielen Jahren leer.«
    »So? Das höre ich nicht gern. Ich habe mich gefreut, dich gestern beim Herrscher kennenzulernen. Er schien deine Gesellschaft sehr zu genießen.«
    Der Herrscher war tatsächlich etwas aufgemuntert gewesen, als ich mich verabschiedete. Obwohl ich Larghos keinen Stuhl anbot, setzte er sich. Vielleicht war er der Ansicht, als Trylon über einem Strom zu stehen.
    Ich hatte jedenfalls nicht die Absicht gehabt, den Herrscher für mich einzunehmen – ganz im Gegenteil –, doch der Gesichtsausdruck des Trylons schien mir genau das vorzuwerfen – daß ich mich bei dem großen Mann eingeschmeichelt hätte. Ich wollte diesen Eindruck sofort richtigstellen.
    »Der Herrscher mag viele Männer. Und viele auch nicht.«
    »Ich hoffe bei Opaz, daß wir miteinander auskommen, Strom.«
    Was immer er haben wollte – er sollte von mir nur bekommen was ich zu geben wünschte. Doch es schien keinen Sinn zu haben, ihn jetzt schon gegen mich aufzubringen, obwohl er mir widerlich war.
    »Hast du schon gefrühstückt, Trylon? Möchtest du mitessen?«
    Er wehrte mit einer Handbewegung ab; seine plumpen bleichen Finger waren voller Ringe. Ich konnte mir allerdings vorstellen, daß er mit einem Rapier umzugehen wußte.
    »Vielen Dank, ich habe schon gegessen. Wir stehen in Vondium sehr früh auf.«
    »Dann bist du also

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