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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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aufknüpfen.«
    Der Herrscher nickte. »Das ist nur recht so.« Er sah sich um, und seine Augen schimmerten plötzlich. »Er gehört den Racters an, nicht wahr?«
    »Ja, Majister.«
    »Die Racters.« Mehr sagte er nicht. Der arme Teufel! Ich, Dray Prescot, bedauerte den gefürchteten Herrscher Vallias!
    »Wir wußten gar nicht, daß du nach Vondium kommen würdest, Strom Drak«, sagte Delia.
    »Ich habe hier Geschäfte zu tätigen, Prinzessin.«
    »Wußtest du, daß Drak der Name meines Großvaters ist, als er den Thron erstieg?«
    Ich neigte den Kopf. »Diese Tatsache hat mich immer mit Stolz erfüllt, Prinzessin. Ich habe das Gefühl, daß unsere Schicksalswege miteinander verbunden sind.«
    Wenn sie dieses Spielchen spielen wollte, so konnte ich mühelos mithalten!
    »Wirklich!« Sie lachte – so fröhlich, so gezwungen, so künstlich! »Ich habe einmal eine Geschichte gehört, es hätte einen Mann gegeben, der sich Kov von Delphond nannte. Er hieß angeblich ebenfalls Drak!« Sie lachte, und ich hätte sie am liebsten in die Arme genommen. »Delphond liegt mir sehr am Herzen. Wenn es den Mann gegeben hätte und er erwischt worden wäre, hätte ich dich, Drak, Strom von Valka, gebeten, ihn zusammen mit Fok dem Ob-Händigen am höchsten Baum deines Landes aufzuknüpfen.«
    Der Herrscher warf seiner Tochter einen verwirrten Blick zu. Dann hob er die Hand, und sofort wurde ein Kelch hineingeschoben. Langsam entfernte sich der Herrscher und wandte sich an den Chuktar seiner Wache. Die Höflinge folgten ihm in respektvoller Entfernung, und nur Delias Hofdamen blieben bei uns.
    »Ich muß wohl gehen, Prinzessin, und dem Herrscher, deinem Vater, folgen.«
    »Schon gut, Strom, bleib hier. Unser Protokoll ist nicht allmächtig. Setz dich zu mir.«
    Ich blickte auf den Herrscher, der mich jetzt mit halb geneigtem Kopf ansah. Er nickte, und ich machte eine tiefe Verbeugung. Dann setzte ich mich neben die Prinzessin Majestrix. Sie winkte, und die Hofdamen zogen sich zurück.
    Sie lachte entzückt – ein Lachen, das mir sehr gekünstelt vorkam – und sagte: »Also, Strom. Valka scheint mir ein sehr exotisches Land zu sein. Erzähl mir davon.«
    Im gleichen Augenblick beugte sie sich etwas vor und sagte mit einer Stimme, die so scharf war wie eine Rasierklinge: »Du onkerköpfiger Dummkopf, Dray Prescot! Was ist, wenn der wirkliche Strom von Valka hier auftaucht?«
    Da konnte ich nicht mehr an mich halten. Ich lehnte mich auf den Seidenkissen zurück und lachte lauthals los.
    Der Herrscher fuhr herum. Alle Gespräche verstummten. Der Hofstaat starrte mich an, unsicher erschreckt!
    Ich stand auf und beherrschte mich. Dann verneigte ich mich vor dem Herrscher.
    »Die Prinzessin Majestrix ist eine würdige Tochter ihres großen Vaters«, sagte ich. »Sie hat die Gabe, in jedem Mann die besten Eigenschaften zu wecken, Euer Majestät. Es lag mir fern, jemanden in diesem Raum zu beleidigen.«
    Er nickte und schien mir ein wenig verwirrt zu sein. Er machte kehrt, um sein Gespräch mit dem Chuktar fortzusetzen, und ich ließ mich neben Delia niedersinken.
    »Großartiges Mädchen«, sagte ich. »Ich bin der echte Strom.«
    »Du meinst ...? Dray, Liebling! Unmöglich!«
    Und da fiel mir ein, was mir der Gdoinye, der Bote der Herren der Sterne, gesagt hatte. Irgendwo mußte es eine Zeitverschiebung gegeben haben. Ich wußte, daß meine Delia Nachrichten und Klatschgeschichten über den neuen Strom von Valka gehört hatte – wie er die Sklavenhändler und Aragorn von seiner Insel vertrieben und sein Strom-Patent erhalten hatte – und all dies mußte geschehen sein, ehe ich in den Unwirtlichen Gebieten von ihr getrennt wurde. Ich war auf Kregen an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig gewesen!
    Kein Wunder, daß mir die Herren der Sterne zuweilen das Reisen verbaten!
    Ich konnte Delia nur bruchstückhafte Erklärungen geben. Daß ich auf einem Seidenkissen dicht neben meiner Delia sitzen konnte, sie aber nicht berühren durfte! Die Prinzessin war unantastbar, und hätte ich sie angefaßt, wäre mir der Tod sicher gewesen.
    Die Situation war lächerlich und gefährlich.
    Wir beide hätten uns am liebsten umarmt, hätten uns am liebsten aneinandergepreßt, um uns alles anzuvertrauen, was bisher geschehen war, um uns in Freude und Staunen anzublicken; doch wir mußten hier starr und förmlich unter den wachsamen Blicken der Gardisten und Höflinge dasitzen. Ich wußte, daß es viele Spione im Palast gab, Menschen, die für die Racters

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