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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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abgeschossen waren, hoben die Jäger ihre Speere und zielten – und nur einer durchbohrte den armen Rapa. Es war eine grausame und widerliche Schlächterei. Begeistert zogen die Jäger ihre Schwerter, stiegen ab und umringten den tödlich getroffenen Rapa. Ich sah die Klingen blitzen, als sie ihn in Stücke hackten.
    Golan war übel geworden.
    »Ruhig, Calsany!« sagte ich unwirsch.
    In der Jagdgesellschaft fiel mir ein junger Mann auf, der einzige, dessen Speer ins Ziel gefunden hatte. Er hatte ein rosiges, fröhliches Gesicht, das jetzt vor Anstrengung gerötet war. Aber noch mehr war sein Schwert gerötet, das er wild über dem Kopf schwenkte und mit schrillem Schrei immer wieder in sein Opfer bohrte. »Gut gemacht, Ortyg! Gut gemacht!« rief ein anderer Jagdgast.
    Zitternd beobachtete ich die Szene und haßte mich, daß ich nichts tun konnte, als die Jäger weiterritten. An den Flanken der Zorcas klafften blutrote Striemen. Sporen und Zorcas sind keine gute Kombination für einen echten Reiter.
    Ein einzelner Menschenjäger, der den Kontakt zu den anderen verloren hatte, bewegte sich schnüffelnd in unsere Richtung.
    Vielleicht hatte ihm ein Windhauch unsere Witterung zugetragen; vielleicht war er der Intelligenteste des Rudels. Jedenfalls kam er mit aufgerecktem Hinterteil und gesenktem Kopf direkt auf uns zu. Sein langes Fell flatterte.
    Golan hatte sich wieder etwas erholt. Die anderen Flüchtlinge waren hinter einer grasbedeckten Hügelkette kaum noch zu erkennen. Die Menschenjäger schienen fast am Ziel zu sein, und die mächtigen Jäger galoppierten mordlustig hinterher.
    Einer drehte sich um und rief etwas; vermutlich meinte er den Menschenjäger, der nun entschlossen zu uns heraufkletterte. Der Mann, der eine grüne Tunika und einen kleinen runden Helm trug, war ein Wächter, vermutlich war er für die Jiklos verantwortlich.
    Ich mußte mich nun auf das Wesen konzentrieren – ein großer, bösartiger Bursche. Er hatte uns gesehen und stieß einen wilden Schrei aus.
    Ich sah noch, wie der Wächter seinen Zorca herumzog, dann sprang ich auf, mein Holzschwert im speziellen Krozairgriff umfaßt. Der Menschenjäger stürmte vor. Ich sah die spitzen, scharfen Zähne und die wilden, blutunterlaufenen Augen, in denen die Mordlust schimmerte.
    Die Krallenhände versuchten meinen Hals zu umfassen, und seine Zähne wollten meine Halsschlagader aufreißen. Mit der Intelligenz, die diesen schrecklichen Wesen noch verblieben war, hatte der Jiklo erkannt, daß ich kein verschrecktes Opfer war, sondern vermutlich die Absicht hatte, ihm mit meinem Knüppel den Schädel einzuschlagen.
    Aber darin irrte er sich.
    Meine Waffe war kein Knüppel. Ich benutzte sie anstelle eines tödlichen Langschwerts der Krozairs.
    Ich faßte zu, schwang das Holz herum, und stieß das zersplitterte Ende mit einem lauten »Hai!« kraftvoll in das Gesicht des Menschenjägers. Er versuchte mir auszuweichen, aber zu langsam. Kreischend klappte er zusammen, Splitter steckten ihm im Gesicht, ein Auge war verletzt – und schon hob ich das hölzerne Langschwert zu einem Schlag, der ihm den Brustkasten eindrückte. Nach zwei weiteren Schlägen verendete das Wesen.
    Das leise Klappern von Zorcahufen ließ mich herumfahren.
    Der Wächter war ein Dummkopf. Die erste Lebensregel eines Armbrustschützen ist das sofortige Nachladen.
    Der Mann stürzte sich mit dem Schwert auf mich.
    Er war wütend, er ärgerte sich, daß ein wertvoller Jiklo getötet worden war, und er war nicht mal so vernünftig, zu erkennen, daß ich kein normaler Flüchtling war.
    Er hieb wild nach mir, doch ich unterlief den Schlag und versetzte ihm einen Hieb auf das Bein. Hätte ich eine richtige Waffe gehabt, wäre ihm das Glied abgetrennt worden. So schrie er nur schmerzerfüllt auf, und ich vermochte nach oben zu greifen und ihn aus dem Sattel zu zerren. Mit einem Faustschlag setzte ich ihn außer Gefecht. Als ich aufstand und die Zügel des Zorcas ergriff, taumelte Golan herbei.
    »Bei Opaz! So etwas habe ich noch nie gesehen!«
    »Steig auf, Pallan! Wir wollen reiten. Sonst hast du keine Chance mehr, so etwas noch einmal zu sehen.«
    Wir bestiegen das Tier, dessen Rücken nicht gerade lang war, und ritten im Trab nach Süden.

9
     
     
    Pallan Golan war nicht der Mann, den ich für die Herren der Sterne vor den Menschenjägern von Faol retten sollte.
    Wieder wurde ich in das Sklavengehege zurückgeschleudert, wieder erfüllte der Gestank meiner Leidensgenossen meine Nase,

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